Ich koche mir die Zucchini aus dem Garten meiner Eltern, und jetzt, während ich esse, schmeckt es wie die Henkersmahlzeit. Ich bin nicht wirklich auf die Füße gekommen, ich sinke seit Jahren immer tiefer und habe dabei es nur immer wieder zwischendurch geschafft mir zurechtzureden, dass es bergauf ginge mit mir. Aber gar nichts. Die Zucchini schmecken hervorragend. Ich höre in mir rein und lasse die Stimmen zu Wort kommen, denen es jetzt so unaushaltbar schlecht geht. Ich könnte alle genau beschreiben. Und nach zehn Jahren Psychotherapie kann ich sogar genau erklären, woher welche Stimme kommt, wie sie entstanden ist. Aber ich komme nicht gegen sie an. Es ist dieses endlos Verzweifelnde.
Die Uhrzeit ist das Positive. Und die wird hier nicht angezeigt ;-) Noch vor zehn, also noch alles möglich, also noch möglich, morgen normal weiterzumachen, mit genügend Schlaf und Abschwellen der Augen, das geht jetzt noch. Ich kann mich nicht selbst einweisen, denn ich wäre sofort ab Tag der Einweisung arbeitslos. Und ich will mich auch nicht vor einen Zug schmeißen, denn dafür habe ich einfach noch nicht lange genug gelebt. Und dennoch fühlt es sich gerade so an, wie alles zu viel, alles viel zu viel und ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr Zähne zusammenbeißen.