Ich habe jetzt offiziell keine "Anpassungsstörung" mehr sondern eine "depressive Episode". Die Krankenkasse zahlt sonst keine Therapie mehr, können sich nicht vorstellen dass jemand sich so sehr nicht anpassen kann. Na gut, mit depressiver Episode kann ich mich auch anfreunden. Später dann "...und nach meinen jahrelangen Anpassungsstörungen erlebte ich dann eine depressive Episode." Geht doch.
Der Psychologe bohrt tief in meiner verwundeten Seele. Die ersten Tränen fließen nach vielleicht zwanzig Minuten, schöner Tag vergessen, ja, so ist Psychotherapie, das ist Arbeit; kein Spass. Er gräbt weiter und als ich kaum noch atmen kann, fragt er mich, ob er weitermachen soll. Ich beschließe schnell nach der Stunde eine Kiste Bier zu kaufen und antworte mit ja. Jetzt mit kaltem Bier den erhitzten Kopf kühlen, Kalkbrenner in Schleife, niemanden mehr sprechen, dem Urlaub entgegenfiebern und dann einfach ins Bett und den Kopf in aller Ruhe im tiefen Schlaf alles sortieren lassen. So lässt es sich gerade gut leben.
Ich freue mich so sehr auf den Urlaub! Ich werde ein paar Nächte durchtanzen, werde nackig am Strand liegen, im Meer baden, zwischendurch was überziehen, an einer Strandbar ein paar Bierchen trinken, die große Tarnsonnenbrille auf und in jedem Moment, in dem ich gute Musik höre einfach tanzen. Und zwischendurch einfach Julia berühren.
overloaded am 11. Juli 11
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