Freitag, 23. September 2011
Ertappe mich dabei, wie ich an den Mann denke. Sicherlich bleibe ich nach wie vor cool und sehe die Sache gelassen. Er ist weder beziehungserfahren noch beziehungsfähig. Lonely-cowboy halt. Hat mir gesagt, er könne sich keine Beziehung vorstellen. Das würde ja schon von den Zeiten her nicht passen (er arbeitet im Schichtdienst). Strange, oder? Wie jemand der Mitte/Ende dreißig ist bei einer potentiellen Liebesbeziehung rechnet, ob es zeitlich passen könnte dass man sich oft trifft oder telefoniert. Statt einfach mal zu fühlen. Ganz verkorkste Sicht. Wie auf Früher hängengeblieben. Aber nun gut, so ist er halt und nun gut, ich erwarte nichts. Letzen Endes spüre ich ja, wie er mich mag und letztes Endes weiß ich ja, dass er eine verkorkste Sicht auf so Dinge hat. Und dass es ihm nicht um Ficken geht (machen wir auch nicht). (ok, ich bin ehrlich: noch nicht ;-)
Dennoch ertappe ich mich halt dabei, dass ich an ihn denke, zwischendurch mal. Und dass ich bald gern mal wieder in seinen Armen einschlafen würde. Und ihn spüren möchte. Und dass das mir gut täte. Dass ich dann nicht mit den Zähnen knirschen würde. Dass das Balsam für meine geschundene Seele wäre. Dass ich mich verbunden fühlen würde.

Ich schicke ihm jetzt einfach eine sms----------



Mein Kiefer schmerzt den ganzen Tag, fühlt sich an wie verzogen. Der Rücken ist verspannt. Wahrscheinlich habe ich die letzten Nächte wieder mit den Zähnen geknirscht und meinen Kopf feste ins Kissen gedrückt. Es muss schrecklich sein wie sehr ich nachts verspanne. Möchte das nicht filmen.
Immer wieder dieses Zähnezusammenbeißen, immer wieder dieses Durchhalten. Rangnick müsste man sein, den Mut und vor allem das Geld haben um laut sagen zu können: ich kann nicht mehr, ich habe burnout, ich brauche eine Auszeit, ich ziehe mich zurück. Ich bin fast neidisch.