Donnerstag, 13. Oktober 2011
Ich bin nicht der einzige Mensch für den der Sommer vorbei ist. Es leiden auch andere. Im weiten Internet lese ich, wessen Herz noch schmerzt.

Ich treffe die alten Kollegen, trinke ein zwei Bier...vielleicht auch vier oder fünf aber ich freue mich von Herzen, ich werde umarmt, man sagt mir wie gut ich doch aussehe, mir sieht man kein burnout an, ich strahle immer bestens. Wer mit mir raus rauchen geht, hört ein zwei Sätze von mir und checkt wie schlecht es mir geht. Am Tisch vor allen erzähle ich auf Nachfragen wie es um meine Mutter steht. Ich bette es in eine witzige Story, so dass die Zuhörer lachen können. Alle lachen, und dennoch zeigen alle, dass sie mitfühlen. Es ist als lachen alle mit, als möchten sie mir einen schönen Abend bereiten. Ich werde umarmt und es ist gold wert. Später kommt eine neue Kollegin hinzu, die neue Liebingskollegin meiner alten Chefin, man wird reserviert, ich gebe mich professionell nach den Bieren, lasse mir nichts anmerken und erzähle nichts mehr, was getratscht werde könnte. Ich kann auch nach ein paar Bieren noch professionell agieren. Mein Vorteil. Vertriebler halt.

Ich bin fertig, nach wie vor und ich schaffe es nicht ab morgen krank zu machen. Vielleicht Freitag...Udo Cello in Schleife....

Überlege meine Eltern am We einzuladen. Meine Mutter fühlt sich wohl bei mir (natürlich) und mein Vater würde sich freuen in meiner schönen gemütlichen Wohnung zu Besuch zu kommen, quasi als Beweis dass er irgendwas in seinem Leben gut hinbekommen hat, mich. Ich bin das was er gut hinbekommen hat, daran lässt sich prima ableiten, wie übel der Rest ist. So einen Trümmerhaufen wünscht man niemanden.

Schade dass die Freundin von früher die Wellness-Rattan-Betty-Ford-Klinik-Liege zurückhaben will. So ist das mit auslaufenden zwischenmenschlichen Beziehungen - plötzlich will man Geschenke zurück....soll sie es abholen...nur: meine Mutter hat sich immer gerne reingelegt, ich habe sie dabei in die Decke eingekuschelt, direkt an der Heizung. Sie friert seit Alzheimer immer. Mein Herz bricht, aber das kennen wir ja schon.