Mir gehts nicht gut und ich mache mir Sorgen um mich. Ich überlege, ob ich mir schon mal so ernsthafte Sorgen um mich gemacht habe wie jetzt. Sicherlich (irgendwie mein neuen Lieblingswort) war ich schon oft am Boden zerstört und wirklich verzweifelt, habe stundenlang geweint und da waren auch schon Phasen über Wochen oder Monate, in denen es mir dreckig ging. Aber sowas wie jetzt war - glaube ich - noch nie da. Es geht so krass bergab, aber dabei ganz subtil. Nach außen alles gut. Es plätschert so vor sich hin und ich sehe nicht schlecht dabei aus. Mein Leben sieht auch nicht schlecht aus, so von außen betrachtet. Aber in mir drin brodelt es - das ist der falsche Ausdruck. In mir drin stirbt alles ab. Ich bin seit vielleicht zwei Wochen krank. Nehme Antibiotika seit ein paar Tagen. Sonst läuft alles weiter wie bisher. Ich gehe arbeiten, ich kümmere mich um meine Eltern, ich trinke zu viel, ich rauche zu viel, ich mache einfach alles weiter, betäube mich, ignoriere Schmerzen, lasse es einfach zu, diesen Raubbau mit mir und meinem Körper.
Mal runter kommen, wäre gut. Mein Körper gibt mir eindeutige Signale. Aber mein Herzchen kann nicht, will nicht. Will nicht mehr.
Jetzt ins Bett und am besten erst Montag wieder aufstehen. Das wäre gut. Das ist nicht möglich.