Ich habe letzte Nacht nur wach gelegen. Ich will dort nicht mehr arbeiten. Ich kann mir diese hinterfotzige Unternehmenskultur nicht mehr reinziehen. Nur vier Stunden geschlafen. Keinen Plan B gefunden. Wieder hingefahren, einen auf schlecht gelaunt gemacht. Die blöde Kollegin bekam dadurch Angst :-) Einen auf angekotzt machen hilft unheimlich bei ätzenden Kollegen. In der Mittagspause zum Lieblingsbäcker gefahren und ein Frikadellenbrötchen (Darf es mit Kraut und Remou sein? - Ja bitte!) gekauft. Kurz nach Hause, so für drei Minuten einfach mal kurz zu Hause sein. Wieder in die Firma geheizt, plötzlich Polizei neben mir, hinter mir, wirre Zeichen, nix verstanden, dann doch Erleuchtung: ich bin nicht angeschnallt. Ausgestiegen. "Ich zahle mit EC Karte!" Dreißig Euro gelatzt, mich en masse auf ein Gespräch eingelassen, kurz erläutert, dass ich dennoch ein wirklich guter und verantwortungsvoller Autofahrer bin, zurück in die Firma, weiter zum Außentermin, zweimal Tinte, Chef eine sms in den Urlaub geschickt blablabla Eltern usw. Parkplatz vor der Haustür, Bier, done.
overloaded am 15. August 12
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Ich habe nicht nur das ganze Gerümpel am Samstag weggebracht, ich habe sogar noch neue Blumen besorgt und auf dem Balkon verpflanzt. Auch ich habe einen schönen Balkon. Nicht jetzt oberschön wie andere, aber mit einer kleinen Bank, mit Feierabendsonne ab Spätnachmittags, ein paar schönen gelben Blumen und Tischdecke.
Beim Blumen kaufen traf ich einen Freund von meinem verstorbenen Opa. Der Opa bei dem ich größtenteils aufgewachsen bin. Opa ist seit Jaaahren tot. Sein Freund hat sich gefreut mich zu sehen. Er ist auch nicht mehr richtig fit. Hatte einen Schlaganfall Anfang des Jahres, kann nicht mehr so gut. Aber sein Kopf ist topfit! Er wusste sofort meinen Namen, fragte nach meiner Mutter etc. Seine Frau ist noch relativ jung, noch keine sechzig, schätze ich. Durch irgendeinen Zufall Weil ich am Freitag abend nicht groß getrunken hatte, sah ich irgendwie gut aus als ich ihn traf. Bißchen casual, Samstag halt, aber frisch und mit einem schönen Tuch auch irgendwie gut gekleidet. Ich glaube ich habe dem alten Mann eine richtige Freude am Samstag gemacht. Sie saßen in diesem Baumarkt mit gr Gartenmarkt anbei auf einer Bank und machten eine Pause. Ich stelle meine Blumen ab und begann ein Gespräch, begann ein "Mehr" als "Guten-Tag". Wir haben bestimmt eine viertel Stunde geredet. Wie schlimm sie das fanden, dass Oma (die, die im Feb gestorben war) ins Altenheim abgeschoben wurde. Und zwischen den Zeilen wie sehr meine Tante spinnt. Und ich habe erzählt wo ich jetzt wohne etc. Wir gingen noch zusammen zur Kasse, weiter redend. Als ich vor ihnen gezahlt hatte, mich verabschiedete und ging, drehte ich mich nochmal um sagte, dass ich mich gefreut hätte sie zu treffen. Ja, sie auch! antworteten beide. Ich habe mich wirklich sehr gefreut. Und ich nehme an, er auch sehr. Vielleicht hat er hinterher gesagt: ja, war ja immer schon ein nettes Mädchen. Hat der Heinz auch wirklich gern gehabt. So schade dass es [Name meiner Mutter] so jung so schlecht geht.
Das ganze We lief so klasse. Später setzte ich mich in die Bahn, fuhr in die Nachbarstadt, traf eine wirklcih gute alte Freundin aus der Uni. Mit meinen Locken hat sie mich fast nicht erkannt! Es war herrlich mit ihr zu sprechen. Dieses sich einfach verstehen, einfach alles sagen können. Wir sehen uns viel zu selten...Dann trafen wir den Nicht-Fick von dem We davor. Den kenne ich ja auch noch aus der Uni. Eine große Freude! Und später dann, wurde aus dem Nicht-Fick stundenlange Wiedersehensfreude die in meinem Bett landete. Fühlte sich gut an. tbc, die Story, keine Geschichte mit ihm-----
Ich bin noch nicht dahintergekommen warum ich, obwohl der Freitag und Samstag so klasse waren, Samstag dann doch ziemlich gut viel getrunken habe. Aber man hat mir nichts angemerkt. Einerseits gut, andererseits bedenklich.
overloaded am 15. August 12
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Meine Hände riechen nach meiner Mutter, weil ich sie vorhin in den Schlaf gestreichelt habe. Mein Vater hatte sich ein kl Bett gekauft welches neben das Pflegebett passt. Im Wohnzimmer schlafen jetzt beide schon seit Monaten. Ich lege mich auf das Bett von meinem Vater und streichel meiner Mutter über die Schultern, kraule in ihren Haaren, erzähle ihr leise irgendwas. Zwischendurch schiebe ich immer ein "Mama" ein und sage kurz wer ich bin. Ich glaube nicht dass ich es mir nur einbilde, dass sie mich erkennt, dass sie meine Nähe genießt, dass ihr das gut tut. Sie riecht - trotz allem - nach wie vor gut. Gepflegt - meine Güte, wie dieses Wort jetzt rüberkommt....Und ich liege so neben ihr und hoffe irgendwie dass das bald aufhört, dass sie stirbt und denke darüber nach, wie es mir dann wohl gehen wird, wenn sie tot ist, ob irgendwas bleibt, also ob und was ich dann vermisse. Ich vermisse schon seit Jahren die Gespräche mit ihr usw. Und dann wird mir plötzlich heute klar, dass ich sie dann nie wieder riechen kann. Und auch nicht spüren.
"Man hat nur eine Mutter, weil man es nur einmal im Leben ertragen kann, sie zu Grunde gehen zu sehen."