Fußball oder Serienende von Desp.Housew. - das war heute die Frage. Ich hatte mich entschlossen mich auf den Crosstrainer zu stellen und dh zu schauen. Nach schon dreißig Minuten kam ein ungewohntes Gefühl auf, aufhören zu müssen. Gefühlte eine Mio Situps und Liegestützen rundeten das Programm dann doch noch ab aber spätestens als ich dann auf der Couch saß und die Füße hochlegte, spürte ich einen Schmerz wie vor vier Wochen. Ein Blick zum Fuß und ich konnte mitansehen wie er wieder anschwillte. So ein Scheiß, totaler Rückfall. Die Schiene störte aber irgendwie beim Bewegen, deswegen musste ich sie abnehmen. So langsam kommt Angst auf, dass die erste Diagnose (Knochenab*splitterung) doch richtiger war als die Zweite (Bän*derriss). Und dann diese Horrorvision wie da jetzt was falsch zusammengewachsen ist und es künstlich neu gebrochen werden muss. Gefällt mir gar nicht. So langsam aber sicher werde ich nämlich bekloppt vom nicht Frust-Runterlaufen-Können. Außerdem flippen meine Blutgefäße bald aus, denn sich als Raucher nicht richtig bewegen können, nicht richtig das Blut durchpumpen können, ist nicht gut. Ich merke das. Werde wohl doch nicht erst in zwei Wochen sondern innerhalb in der nächsten zwei Tage noch mal zum Arzt gehen.
Eine Umarumg, die für einen Moment die Welt still stehen lässt. Vielleicht erinnert sich der Stammleser noch an den Lieblingskollegen, der, der schon seit Jaaahren der Lieblingskollege ist und der mich damals hat am langen Arm verhungern lassen, mit dem dann doch irgendwie nichts ging, obwohl wir uns trafen und alles gut schien. Der, der nicht konnte. Der, der wirklich emotional behindert ist, so wie es Menschen sind, die ihre Eltern nie kennengelernt haben. (tbc)
Wir trafen uns heute dienstlich, wohlabgestimmt - in seinem Büro für einige Stunden alleine. Ich hatte mich so gefreut und habe es dann innerhalb der ersten Minuten so sehr selbst versaut. (Ich kann das gar nicht erzählen, das ist so Panne gewesen. Orrr, ich rege mich immer noch über mich auf. Wahrscheinlich hat er das gar nicht so schlimm wahrgenommen - ach was weiß ich, einfach nur bescheuert von mir-----) Zur Verabschiedung gab es dann aber dennoch eine feste Umarmung. Genau genommen war die Umarmung zur Begrüßung schon umwerfend. Sie müssen wissen: ich kann sehr gut umarmen. Es gibt ja bekanntlich Menschen, die können nicht umarmen. Ich dagegen bin quasi Profi-Umarmer. Es gibt Umarmen und es gibt Um-den-Hals-fallen. Letztere sind Umarmungen zwischen Verliebten. Da legt einer die Arme und den Hals den anderen und der andere umfasst den Körper, wollen wir direkt sein: die Hüften und vielleicht auch noch tiefer. Es gab zwischen den Lieblingskollegen und mir heute seltsamerweise eine kurze Verzögerung, wie wir uns jetzt umarmen. Keine Verzögerung die man mit denen erlebt die nicht Umarmen können, denn auch der Lieblingskollege ist sehr gut im Umarmen. Eher eine Verzögerung aus Freude, aus Wiedersehensfreude. Die Verzögerung endete in eine Verarmung der zweiten Art.
Die Stunde vor Abschied war stressig im Büro. Wir hingen beide am Telefon, smalltalkten beide mit Geschäftspartnern die dann da alle mehr oder weniger plötzlich auftauchen, er reißte zwei Gesprächstermine ab und ich jagte noch die ein oder andere dringende Email raus. (Wir arbeiten nach wie vor im selben Unternehmen aber an verschiedenen Orten, dennoch gleicher Chef.). Auf mich wartete ein Folgetermin drei Autobahnen weiter und er hing im Termin aber ich wollte nicht abhauen oder intensive Verabschiedung. Die Zeit war schon fünfzehn Minuten gegen mich. Ich stand da in dem Büro nebenan, quasi in Hut und Mantel, da kam er vorbei, wollte zum Drucker ein weiteres Büro weiter gehen, also durch das durch in dem ich gesessen hatte und jetzt abfahrtbereit stand (irgendwie halte ich mich immer in Gebäuden auf in denen man von Raum zu Raum gehen muss - naja, egal jetzt, ein anderes Mal). Ich gab ihm ein Zeichen dass ich los musste, was natürlich völlig überflüssig war weil man mir ja ansehen konnte dass ich beim Gehen war. Wir gingen zusammen ein Büro weiter Richtung Drucker, ich redete hektisch was von wegen dass ich einfach los muss und so ein Mist dass jetzt hier alles gerade so stressig und dass es so schön war ihn zu sehen und und und dann umarmten wir uns einfach total innig, unabhängig davon welche Geschäftspartner, Praktikanten oder sonst was da in unmittelbarer Nähe rumstand, uns störte nichts, wir umarmten uns noch fester, Körper an Körper gepresst, die Zeit blieb einen Moment stehen, alles blieb einen Moment stehen, es war unglaublich.
Leonard Cohen - Lover, Lover, Lover