Samstag, 6. Oktober 2012
Verkatert gönne ich mir gegen Mittag ein Essen in der großen Mensa. Einmal Nudeltheke. Was ist das hier so chaotisch voll, wo kommen all die Menschen her? Semesterstart! Ungewöhnlich lange stehe ich an der Nudeltheke an, gezwungenermaßen beochachte ich nicht nur wie sich die jungen Menschen nicht nur nicht entscheiden können zwischen vier Nudel- und vier Soßensorten, sondern auch, wie entnommene Salatschälchen einfach zurückgestellt werden. Kurz überlegen - mit vorherigen Blick auf meinen Kontostand - in all dem Getümmel meinen alten, vergilbten Studentenausweis vorzuzeigen um nicht den vollen Preis zahlen zu müssen und irgendwie einen Bonus für dieses Chaos zu erhalten. Endlich an der Kasse angekommen - habe mich in diesem Chaos nicht getraut wie sonst nach einer Extrakelle Soße zu fragen - siegt meine Ehrlichkeit dennoch und ich zahle ordnungsgemäß den vollen Preis und bin dabei auch die einzige, die der Dame an der Kasse ein freundliches Lächeln und ebenfalls ein schönes We wünscht.
Ich sitze alleine, schaue mir die Erstis an und schaufel mir genüßlich die Nudeln mit zuwenig Soße rein.
Bei der Tablettabgabe fühle ich mich beobachtet und schon werde ich angesprochen: der junge Mann von Silvester, der, der genau zehn Jahre jünger ist als ich und sein Jurastudium unterhalb der Regelstudienzeit abschließt lächelt mich freundlich grinsend an. Er ist aber auch ein Goldschatz!
Draußen erzählt er, er hätte mich just gestern noch anschreiben wollen, man können ja mal einen Wein, ein Bier oder einen Sekt zusammen trinken! Ja, hauptsache Alkohol, erwidere ich leicht ironisch. Ich erzähle kurz von Stress, von Weiterbildung, von Fußverletzung. Also wenn es nach ihm ginge könne man sich ja auch einfach bei mir oder bei ihm treffen, einen Film zusammen schauen. Ich erspare mir die Erklärung warum ich keine Filme schaue und sage direkt, dass das nicht ginge weil das dann direkt so einen intimen Touch hätte. Also da sei er flexibel antwortet der junge selbstbewusste direkt: man könne so oder so!

Ich halte viel von ihm weil er so selbstbewusst ist. Umarme und verabschiede ihn, ohne konkretes Date.



Ha! Ganz im Rahmen von gtd heute Abend "mal eben" eine Tafel an die große Küchentür gezaubert. Veut dire: den ganzen Abend mit rumüberlegen, ausmessen, abkleben und letztendlich lackieren verbracht. Et voilá: meine Tür in der Küche ist nun als Tafel beschreibar. Das endgültige Resultat ist dann zwar erst morgen sichtbar, aber immerhin habe ich den Abend nicht nur mit Biertrinken verbracht. Fotos folgen.