Ich bin fertig und wenn ich jetzt schreibe, ich sei fertig weil die Woche zu hart war, ist das vielleicht ein bißchen gelogen. Ich war gut diese Woche, ich war erfolgreich auf der Arbeit und ich habe zwei Abende Entspannung eingeplant und umgesetzt (einmal Sauna, einmal Sport). Ein bißchen Wahrheit ist, dass der Tag heute so hart war, weil ich gestern abend voller Euphorie dann doch zwei Bier zu viel getrunken hatte. Und wieder frage ich mich, warum. Womit ist das verknüpft, mit welchem Gefühl, dieses ein Bier nach dem anderen öffnen? Es ist irgendwas mit zur Ruhe kommen, mich mit mir verbunden fühlen, vielleicht mich feiern...(ich trinke ja nicht nur wenn ich fertig bin, auch wenn der Tag toll war, so wie gestern)....ich weiß es nicht genau. Aber es ist anstrengend. Auf der Couch spreche ich immer wieder an, dass ich zu viel trinke, und der Herr Psychologe nennt es nie verurteilend ein Alkproblem, er fragt halt auch dasselbe was ich mich frage: warum, was soll es ersetzen? Und er stellt vorsichtig die Vermutung, ob mir ein Partner fehle. Und dann denke ich wieder an neulich, als ich abends bei den Freunden mit den kleinen Kindern war, wie der Familienvater auch total angekotzt von der Arbeit kam, aber mit Frau und Kindern sofort davon abgelenkt wurde. Er kam wirklich in die Tür rein und die Kinder hörten nur die Tür und sprangen direkt vom Tisch auf und fielen ihm um den Hals. Ich komme nach Hause und falle um den Flaschenhals.
Auf Dauer wird das nicht so weitergehen können. Selbstredend könnte ich natürlich jederzeit damit aufhören ;-)
nein, Spaß beiseite, das wird auf Dauer nicht mehr spaßig, ich muss mir was überlegen. Ich muss mir überhaupt was überlegen. Ich muss mal schauen. Mir wird klar dass ich mich die letzten Jahre eigentlich gedanklich nur noch um meine Familie gekümmert habe. Dieses Scheiß-Kümmern. Sich um irgendwen in der Familie kümmern müssen. Mein Job. Ich war fast raus aus der Nummer, hatte es fast geschafft diesen Job zu kündigen, und dann wurde meine Mutter krank. Irgendeiner wird immer krank, könnte man analog zu all den Netzwerken sagen in denen immer irgendeiner Geburtstag hat, aber ich sehe es doch anders. Es war meine Familie, und dann war es einfach meine Mutter....Dann habe ich da jetzt eben intensiv investiert und dabei vergessen mich um meine Karriere, mich um eine eigene Familie zu kümmern, aber ich mein: man hat doch nur eine Mutter. Und sie wird den Rest meines Lebens nicht mehr da sein.
Dann ist das halt so bei mir. Dann war das halt so in meinem bisherigen Lebensverlauf.
Das Jahr geht in den Enspurt und ich will es nur noch ausklingen lassen und dabei nicht kaputt gehen. Nächstes Jahr ziehe ich wieder voll durch. Mit der Fortbildung werden sich neue Joboptionen ergeben und mit ein bißchen Mut werde ich wieder richtige Dates haben und auf die Ficks hier und demzugunsten verzichten wollen. Oder dann doch über einen Hund konkret nachdenken. Es fühlt sich gerade nur so an als hätte das Jahr mich zu sehr ausgezehrt und dass ich den Endspurt nicht cool über die Bühne bringe, ich weiß schon gar nicht wie ich die nächsten beiden Tage (wie heute Fortbildung von früh bis spät) überstehen soll.
Ach, vielleicht war es auch einfach nur eine harte Woche. Liegt letzten Endes ja an der Sichtweise.