Als ich gerade aus dem Auto ausstieg, fiel mir plötzlich ein, dass ich eine erwachsene Frau bin. Eine erwachsene Frau. Ich hatte meine Handtasche in der Hand, die große Sporttasche (war in der Sauna) umgehangen und über dem Arm lagen drei Blazer, zwei in Folie frisch aus der Reinigung und der, den ich heute tagsüber trug. So lief ich dann gerade vom Parkplatz unten an der Straße zum Haus.
Ich bin eine alleinstehende Frau von Anfang/Mitte dreißig, ohne Kinder, arbeite von morgens bis abends, laufe mit der großen, pinken Tasche in der Freizeit von Haus zum Auto oder vom Auto zum Haus, bin unter der Woche oft sehr chic gekleidet, am We weniger, man sieht mich Sonntags mittags laufen und ich grüße die Nachbarn freundlich. Manchmal sieht man mich morgens um sieben losfahren, machmal erst mit der Vorstandswelle. Zwischendurch sieht man mich tagsüber kurz aus einem Dienstwagen in Haus huschen und dann auch schon wieder wegfahren. Meistens komme ich erst abends nach Hause.
Manchmal ist es gut, sich mal von außen zu betrachten um zu schauen wo man steht oder auch wer man ist.
Der Psychologe gestern überlegte kurz, ob die ganzen jungen Männer die ich da immer mal wieder so aufreiße und bei denen (mir) klar ist, dass das nichts zukunftsfähiges ist, für irgendwas anderes stehen. Auf welchem Blatt die stehen. [Orrr, Lieblingsfreundin ruft an und will telef]. Und da wurde mir vorhin aus dem Auto aussteigend und vollbepackt in Dunkelheit zum Haus laufend klar: die stehen da wo ich mich habe stehen sehen: bei nicht-erwachsen.
Jahresendspurt macht Spaß. Alles sacken lassen, nochmal genau hinschauen wer ich bin, was ich will und wo ich stehe und dann nächstes Jahr eine neue Runde einläuten.
War btw alleine in der Sauna. War gut. Tat gut. Fühlte sich gut an.
overloaded am 14. November 12
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren