Dienstag, 12. März 2013
Jetzt ist es wieder so weit: alles zu viel. Alles so furchtbar komplex. Ist ein bißchen anders zu viel als sonst.
Erst recherchiere ich für die Bierfreundin was im Netz (sie hat mir gestern erzählt dass sie schwer krank ist), stelle aber nach einer Stunde fest, dass das so heavy ist, dass ich hoffe dass sie noch nicht recherchiert hat und ich muss auch aufgeben, denn ich finde nichtmals eine ansprechende homoöp. Behandlung. Dann denke ich über die Besprechung heute nach. Überlege eine Mail dazu zu schreiben. Weiß nicht wo ich anfangen soll. Überlege weiter inwiefern da im Saftladen seit ein paar Monaten wirklich krasse Fehlentscheidungen getroffen werden. Gehe im Kopf Strukturen, Menschen und Positionen durch. Überlege weiter, an welchen Stellen ich welches Wissen wie einbringen könnte. Stelle dann fest, dass das auch ziemlich komplex ist, ich aufgrund meines Fachwissens zwar die strukturellen Herausforderungen erkennen kann, muss dann aber aufhören Lösungen zu finden, weil das alles viel zu krass politisch überlagert ist. Mir ist heute in der Besprechung nochmal klar geworden wie wenig unternehmerische und viel sehr mikropolitische Entscheidungen in dem Saftladen gefällt werden. Dann habe ich erst mal gespült. Und dann weiterüberlegt, dass ich das ganze Komplexe einfach mit Blick auf mich reduzieren muss. Ich muss diese Führungsposition einfordern, ich muss für mich die fette Gehaltserhöhung durchsetzen und ich muss ab Freitag Urlaub nehmen. Mehr muss ich in dem Saftladen gar nicht. Und der Bierfreundin muss ich einfach beistehen wenn die weiteren Laborergebnisse am Freitag eintrudeln. Zum Glück kenne ich zwei Fachärzte ziemlich gut die ihr sicherlich weiterhelfen können. Ich werde weder den Saftladen noch sie heilen können. Mist. Hätte beides gerne und mit Herz gemacht. (Liest sich jetzt wahrscheinlich irgendwie blöde, dass ich da diese beiden Sachen so in einen Pott werfe. Selbstverständlich liegt mir die Gesundheit und das Leben der Bierfreundin um Milliarden mehr am Herzen als der Auf- oder Untergang des Saftladens. Sind einfach nur die beiden Sachen die mich heute am meisten beschäftigt haben.)

Das einzige, was gerade nicht so komplex erscheint, ist die Situation mit meiner Mutter. War ja auch schon mal anders. Die Situation ist jetzt gerade so "normal traurig". Wie übel, denke ich mir gerade: ich bin schon daran gewöhnt wie sehr es weh tut dass sie so schwer krank ist. Was die Jahre halt so mit sich bringen...