Mittwoch, 29. Mai 2013
Mir gehts gut. Oder sagen wir lieber: besser. Ich traue mich gar nicht mich glücklich zu fühlen. Fiel mir heute zwischendurch ein. Sobald ich glücklich bin, fühle ich mich schuldig, denn da gibt es doch so viele, denen es nicht gut geht und denen ich helfen könnte/müsste/sollte.

Vielleicht aber auch nicht.

Also, mir gehts gut. Ich laufe wieder wie ein junges Reh oder vielmehr laufe ich wieder so, dass ich die jungen Dinger überhole. Ich überhole wieder! Zügig ziehe ich meine Strecke. Ziehe mit langen Beinen und sicherem Schritt an Saisonläufern vorbei. Marathoni grüßen mich. Ich bin wieder dabei. Trapp trapp trapp. Das rechte Sprunggelenk zieht aber solange nichts anschwillt, nenne ich das nicht Schmerz sondern Aktivierung. Ein paar Muskeln fühlen sich auch überstrapaziert und sind angepisst von der Anstrengung, aber die lernen das schon wieder. Die Knie fühlen sich oberüberlegen, fordern den Rest der Beine heraus, man hört fast ein schelmisches Lachen mit dem sie sagen wollen: wir machen das mit, also kommt schon, ihr Rest der Beine! Die Lunge muckt die ersten Kilometer rum, passt sich dann aber auch an. Es ist wieder soweit, dass ich nach zwanzig Minuten so warm bin, dass ich einfach stundenlang weiterlaufen kann. Trapp trapp trapp. Es ist herrlich.