Sonntag, 6. Januar 2013
Ich bin mit Katzen aufgewachsen, btw. Eher zufällig. Da war dieses gr Haus und dieser gr Garten und diese Situation, in der man Katzen mitnehmen konnte. Meine Eltern nahmen spontan zwei mit. Und das erste mal, als ich meinen Vater weinen sah, das war als ich achtzehn war, und der Kater starb.

Jeder sollte mit mindestens einer Katze das Leben verbracht haben. Katzen zeigen das Leben. Oder vielmehr: sie spiegeln es.



Da sind wenige Menschen geblieben, die lieb und dabei nicht verbittert oder pessimistisch sind. Er ist so einer. Darum mochte ich ihn von Anfang an.



Es ist Sonntagabend, halb acht/acht und ich habe heute noch kein Wort gesprochen. Ist doch strange, oder? Aber so ist das wenn man alleine wohnt, keiner anruft, man auch keinen anruft und außer zum joggen das Haus nicht verlässt. Selbst beim Laufen habe ich nicht gesprochen. Mit irgendwem wechsel ich doch meistens auch beim Laufen ein paar Worte, mit irgendwelchen Hunde- oder Kinderinhaber oder mit den Jungs auf dem Fußballplatz. Aber heute: nichts. Ich lächelte einem attraktiven Vater zu, der mit seinem Sohn (ca. 11) ebenfalls joggte aber das war es an Kommunikation. Ich musste mich heute aber auch auf den Fuß konzentrieren. Das war der erste Lauf seit Ende August. Der Fuß hielt wirklich tapfer durch, als hätte er nur auf sein Comeback gewartet, dafür wusste das Knie überhaupt nicht was diese Belastung jetzt plötzlich sollte und machte nach einer halben Stunde schlapp. Naja, wird schon wieder. Knie habe ich schon öfter wieder hinbekommen. Hauptsache der Fuß wird wieder stark. Genaugenommen ist der kranke Fuß mittlerweile fast besser drauf als der andere. Habe ihn halt die letzten Monate umsorgt. Interessant war meine Fitness. Ich lief einfach so. Kein Anzeichen von Unfitness. Die Beine superstark, eigentlich der ganze Körper. Alle Muskeln stark. Gestern in der Muckibude unterhielt ich mich noch mit [ok, ich mache gar kein neues (Männer-)Fass auf] jemandem, den ich dort immer Samstags treffe darüber, dass man sich gar kein Leben mehr ohne Sport vorstellen kann und dass man gar nicht verstehen kann, wie andere Menschen ohne Sport leben. Ich bin mittlerweile bei der Vermutung angelangt, dass Sport besser als Sex sein könnte.

Meine Haare sind sehr lang geworden. Durch die krassen Locken fällt das kaum auf, aber wenn die Haare nass oder ausgekämt sind, ist der Zopf 18 cm lang (habe mal eben nachgemessen, Sonntagslangeweile).

Sonntag. Spontan einen Küchenschrank ausgewaschen und Gläser poliert. Und die Lieblingsteller sortiert. Mit Geschirr und so mache ich gerne.

Auf zur Tanke Zigaretten holen! So komme ich heute noch wenigstens zu einem "Hallo! Eine blaue - ja genau, aber die Große, tschüss!"



Ich war auf einer Party, eine Wohungseinweihungsparty. Ich bin sogar mit dem Auto gefahren. Auf dem Rückweg eben, auf der langen Autobahnstrecke, überlegte ich sogar kurz, jetzt so nüchtern ins Bett zu gehen, wie gut das wohl mal täte, einfach nüchtern einzuschlafen. Ich musste weiter weg parken, vor meiner Haustür ist um diese Zeit kein Parkplatz mehr frei. Und als ich dann gerade so vom Auto nach Hause die Straße entlanglief, programmierte sich in meinem Kopf der Weg durch die Haustür, durch die Wohnungstür direkt bis zum Balkon, wo die Kaltgetränke stehen. Wieder kurz der Gedanke für was das Bier ein Substitut ist, was ist das, dieses Biertrinken und ich erinnere mich an die vorsichtige Vermutung des Herrn Psychologen, ob es ein Ersatz für einen Partner sein könnte. Mittlerweile denke ich: ja, genau richtig. Wenn jetzt hier schon einer im Bett liegen würde, hätte ich mich direkt dazugekuschelt. Wobei mein Traummann wahrscheinlich eher hier sitzen würde und vorschlagen würde, dass wir jetzt ja noch schön zusammen ein Bierchen trinken können und ich solle mal erzählen wie die Party war ;-) Nun denn, ich weiß es nicht wirklich, denn da ist kein Traummann am Start.
Die Party. Es war nett. Das Essen war verdammt gut! Nette Leute auch, einige liebe Kollegen von früher, Frauenüberschuss, zwei Männer (vergeben). Die Gespräche ödeten mich aber schnell an. Erst war es noch witzig und interessant, wie es wem geht, wer jetzt was macht etc aber irgendwann empfand ich es einfach nur noch öde. Es ging um schöne Jacken, wie wichtig es ist dass die Fleeceunterjacke auch so lang ist wie die Jacke an sich und ob man diesen Winter überhaupt seine Winterjacke rausgeholt hat und was es für neue Spiele per app gibt und wie teuer die und die app ist und was die Leute so bei facebook posten und ob es die und die Couch noch bei dem Möbelhersteller mit den gelben Buchstaben gibt und wieviel Punkte wohl der Nachtisch hat und woher der Fleck auf der Hose kommt und so weiter und so fort. Es kam zwischendurch eine leichte Diskussion auf, ob es vertretbar sei am letzten Bundesligaspieltag zu heiraten und auch - nee stop, das war ernsthaft die einzige potentiell interessant zu werdenen Diskussion, die dann aber direkt im Keim erstickte, da wir nur zu zweit überhaupt diese Problemtik sahen. Auf dem Heimweg dachte ich darüber nach, warum ich in so Runden keinen Spaß habe. Ich glaube nicht dass es am nicht-trinken lag. Vielmehr langweilen mich so blabla-Jacken-Gespräche. Außerdem mag ich es nicht wenn sich auf Party zwei oder drei Lager bilden, nur die zusammensitzen, die sich eh schon kennen etc. Ich mischte ein bißchen die zwei Lager, aber auch im anderen Lager gab es nur oberflächlichen Partysmalltalk. Ich mag es vielmehr neue Menschen kennenzulernen, zuzuhören was andere für interessante Jobs machen oder Hobbys haben und wer wie was in der Welt wahrnimmt. Naja, der Abend und auch die Gäste waren wirklich nett und vielleicht ist das auch völlig ok wenn man mal so einen Abend verbringt. Vielleicht muss auch nicht immer alles megainteressant und beeindruckend sein, vielleicht kann es auch einfach schön sein, wenn mal ein Abend mit anderen Menschen einfach nur so dahinplätschert.

Den Song habe ich heute im Autoradio gehört. Ich mag ihre Stimme, der Song kommt aber richtig laut besser als jetzt so leise am Küchentisch.



Sonntag, 30. Dezember 2012
Da habe ich mich so lange für den großen Jahresrückblick zurückgehalten und jetzt wirds irgendwie stressig. Morgen ist irgendwie gefühlt schon genug Programm und jetzt wollte ich eigentlich ins Bett. Aber mich hielt dann ein Computerproblem auf. Ich habe nämlich aus Versehen das gelöscht, was dafür zuständig ist, dass ich hier am Laptop Ton habe. Jetzt läuft aber alles wieder. Ein kühles Bierchen steht neben mir, jetzt muss ich mir nur noch überlegen wie ich den Jahresrückblick angehe. Chronologisch? Thematisch? (Mir schweben Themenblöcke wie Männer, Familie, Partys, Job vor). Mh. So oder so muss es jetzt schnell gehen, denn mehr Bier wird nicht aufgemacht und ohne mag ich nicht schreiben. Aber der Ansatz, sich kurz und bündig fassen zu müssen - aus welchen Gründen auch immer - ist schon mal gut um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. tbc in a minute.



Samstag, 29. Dezember 2012
Und weil ich mich immer noch sehr gerne an die Stunden mit ihm zurückerinnere, oftmals beim Einschlafen wenn es mir nicht gut geht und ich an was Schönes denken möchte, habe ich ihm heute eine Nachricht geschickt. Wir hatten an dem Tag danach damals uns noch kurz was geschrieben, aber danach nicht mehr. Das war Mitte September. Ich habe ihm geschrieben, dass ich mich immer noch sehr gerne an uns zurückerinnere und ob er mal wieder einen Trip in meine Stadt plant (er wohnt weiter weg, hat hier aber mal eine Zeit lang gelebt).

Angst, dass keine Antwort kommt. Erstaunt, wie kurz und wenig ich damals nur über ihn schrieb.



Ein Bier geht noch. Eins noch, um alles aufzuschreiben. Keins mehr und keins weniger. Die Fotos werde ich jetzt nicht mehr schön vorbereitet einbinden können, aber nochmal eben kurz erzählen, das klappt noch.
Ein Geburtstag im wirklich kleinen Kreis. Zu Beginn hatte ich sogar kurz Sorge, dass dieser Kreis zu klein sein könnte, dass keine gute Stimmung aufkomme, zumal die kommunikative Bierfreundin wirklich fehlt ob ihres Aufenthaltes in Frankreich. Aber der Abend entwickelte sich so wie mein Jahr war: ich darf auch mal einfach schwach sein, keine gr Party präsentieren, nicht Mrs. Superlaune-verstreuen sein, und alle kommen dennoch, und alle kommen und bleiben dennoch gerne.
So schöne Geschenke. So liebe Umarmungen. Gutes Essen und gute Getränke dabei.

So viele Mails und Nachrichten, von Menschen von denen ich dachte, sie würden nicht mehr an mich denken, weil ich mich so lange nicht gemeldet habe.

Der Sektauftakt begann mit den lieben Vermietern, <3, das ist wie Familie..........später kam die Nachbarin, die Lästernde, ich bot dennoch Sekt und guten Smalltalk an, am Ende drückte sie mir einen Spruch weil ich zu meinem Zehnjähriges hier im Haus nicht eingeladen hatte. Ich verschärfte meinen immer freundlichen Blick hart und sagte klar heraus, dass ich diess Jahr im Frühsommer andere Sorgen hatte als ein zehnjähriges Hausjubiläum. Sie checkte es.

Und die besten Freundinnen heute Abend! Gold wert die Mädels! Ich blockte ein paar Mal ab, aber sie stießen das Mutter-Thema immer wieder an, ich sollte erzählen dürfen. Ich erzählte ein bißchen von all dem Drama, sie hörten zu. Schließlich goss ich den guten Wein nach und lenkte auf andere Themen. Die Bierfreundin fehlte sehr, aber es war ein schöner Abend.

Ich bekam Gutscheine für meine Lieblingssauna, Lieblingspflegeprodukte, dieses und jenes und ein Schild: