Morgen Einzug ins Schloß. Bald wieder online.
Eigentlich wollte ich darüber schreiben, wie ich Sa abend zusammengebrochen bin, mitten beim Essen angefangen hatte zu weinen, ich wollte darüber schreiben, wie alles zu viel ist, die vielen Überstunden, dass zwei Kollegen in der Hochphase Urlaub nehmen und wie die Lieblingskollegin krank geschrieben ist, und wie leid mir das tut mit ihr. Und ich wollte schreiben, wie die Bausstelle im Schloss läuft, und dass ich die voll im Griff habe und wie anstrengend sie auch ist, wie ich ganz alleine da diese großbaustelle koordiniere, so viel zu tun, so viele Handwerker zu koordieneren und dann dieser süße Junge dabei, und wie ich ihm Schnaps reiche und wie sehr ich mich dabei schäme weil er so hübsch ist und sich so kaputt macht. Und und und. Und das schaffe ich gar nicht mehr aufzuschreiben, weil ich so fertig bin. Makola und Bier in Schleife.
über den Jungen werde ich noch schreiben
overloaded am 10. Oktober 16
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Ich hatte heute frei. Bei dem neuen Job läuft "mal eben einen Tag frei machen" so: ich schicke eine email an ein paar Vorgesetzte und gebe bescheid, dass ich überstundenfrei mache. Es gibt auch einen wirklichen Wisch, den ich unterschreiben lassen müsste, aber der scheint mir so wischig, da kann ich auch eine mail schicken. Für heute ausprobiert und was soll ich sagen: null Resonanz. Also alles klar. Dirkt mal ne Mail hinterhergeschickt dass ich nächste Woche nochmal frei mache. Ich habe noch nicht genau raus, wie weit ich das ausreizen kann, aber ich gehe mal einfach in die Vollen. Ich arbeite ja schließlich auch in die Vollen.
Cheffi von früher würde den Vorgesetzten von jetzt wahrscheinlich raten: lasst ihr ihren Freiraum, dann arbeitete sie immer hundertfünfzigprozent.
overloaded am 10. Oktober 16
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Mein Vater ist aus dem Urlaub zurück. Und meine Mutter auch. Manchmal denke ich: das ist auch für sie Urlaub, wenn sie woanders gepflegt wird, mein Vater und der ganze Alltag nicht da ist. Sie ist immer sehr wach wenn sie von dort zurück kommt. Heute war ich da als sie zurück kam. Sie war etwas durchgefroren. Ich habe sie warm gekuschelt, Wärmflasche gemacht, Decke geholt usw. Und ich glaube sie hat wahrgenommen dass mein Vater und ich jetzt wieder in ihrer Nähe sind.
Sie machte mir einen sehr schwer kranken Eindruck. Mama geht es nicht gut, sage ich meinem Vater. Nee, sie hat A.heimer, antwortet er. Irgendwie lachen wir dann einfach. Was sollen wir auch sonst machen. Würden Tränen helfen, wäre sie durch meine schon längst wieder gesund.
Mein Vater ist im Urlaub, meine Mutter gut untergebracht. Ich habe diese Woche die Wahl: entweder meine Mutter besuchen oder meinem Vater das Haus putzen. Wahrscheinlich wird dies das erste Mal sein, an dem ich meine Mutter nicht besuche. Und wahrscheinllich ist dieses Mal auch das erste Mal dass ich denke: es ist ok, sie ist gut umsorgt.
Ich habe vier Kartons gepackt.
Ich erinnere mich, als ich aus meinem Zimmer ausgezogen bin, in diese Wohnung. Mein Zimmer war grandios. Durch eine ganz kleine Tür ging man in einen großen und doch kleinen Raum, mein Refugium, mein Museum. Gemütlich, so wie meine Wohnung wurde.
Museum trifft es nicht - vielmehr Ausstellung. Schon wie meine Lieblingshandtasche (seit knapp zwanzig Jahren) an der Tür hängt, erzählt Bände über mich und mein Leben hier in dieser Wohnung. Ich packe Kartons, trinke ein paar Bier, und mache Fotos. Das habe ich beim Zimmer versäumt.