WHAT A DAY. Zu wenig Schlaf für zu viel Bier. Chef holt mich ab. Er ist süß. Besprechung startet im Auto sofort, von mir initiiert. Wir klären dieses und jenes und ich beginne von Leichen zu erzählen. Zwischendurch sage ich, dass das ja auch blöd sei von mir, nur zu erzählen was ich nicht geschafft hätte, statt aufzuzählen, was ich alles geschafft hätte. Nun gut. Wir schaffen einiges weg, telefonieren intern zur Klärung (ich telefonierte intern zur Klärung, er telefonierte privat). Schließlich eröffne ich die Oberleiche. Er sagt nichts aber an seinem Blick sehe ich seine ---------- ja was denn? Letzten Endes nur Angst vor der Frau Geschäftsführung wie er das erklären soll? Ich flehe ihn an er solle was sagen, schimpfen oder so. Nee, schimpfen möchte er nicht, damit wäre das ja nicht gelöst, antwortet er. Mir bleibt nichts als die Wahrheit und so sage ich ihm dass ich weiß dass das wichtig ist aber ich konnte einfach nciht, der Juni mit Arbeit für zwei hat mich ausgesaugt, ich hätte einen Krankenschein einreichen sollen, denn wenn ich nur von burnout rede kommt das nciht an, es kommt nur an dass ich meine Arbeit nicht mache. Alles platzt aus mir raus. Wie sehr ich auf dem Zahnfleisch gehe und dass ich wirklich urlaubsreif bin. Ich erspare mir dass ich seit sechs Wochen nicht mehr schlafe und dass viele im den Laden ein Alkproblem haben, das spricht er später von selbst an.
Zuerst landen wir in dem Büro meiner vorletzten Stelle und als er den Türcode drückt und wir durch die Schleuse gehen sage ich nur, dass ich kotzen könnte. Ich nehme mir den nächstbesten freien Arbeitsplatz und haue die im Auto besprochenen Emails raus. Gestresst düsen wir dreißig Minuten später weiter, dorthin wo ich zuletzt gearbeitet habe. Ich kenne alle Geheimwege in diesen Gebäuden, ich brauche niemanden begegnen. Mit dem Lieblingskollegen in der Küche. Hoffentlich kommt jetzt niemand rein auf den wir nicht können. Besprechung. Zeitverschwendung. Ich breche ab mit der Begründung mich irgendwo einloggen zu müssen und fliehe zur Lieblingsfreundin. M ist da. Eine Umarmung von M ist Gold wert. Wir rauchen eine, sie erzählt von der Herzheilung weil sich der tolle Typ doch als Weichei rausgestellt hat. Danach logge ich mich ein, arbeite weiter. Haue zwei Anrufe raus die mir mein Dasein als Vertriebler nochmal bestätigen, diskutiere kurz aber effektiv mit der Buchhaltung, flirte im Vorbeigehen mit dem jungen Mann der seit einem Jahr im Unternehmen und es nicht leicht hat und hetze beim telefonieren zu den anderen um den Ausflug zu beginnen..........................Viel geiler ist die Story von gestern. Die erzähl ich dann morgen oder wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Fertig. Urlaubsreif. Müde. Drunk. Gute Nacht. Und nach wie vor: alles zu viel.