omg. Es sollte natürlich heißen: ich wasche meine HAARE. Gerade erst entdeckt. Nun denn. Was solls.

Ich laufe als ginge es um mein Leben oder viel mehr noch: das der anderen. Ich quäle mich durch den Tag. Für den Weltschmerz hat es nicht ganz gereicht aber der Familienschmerz reicht schon. Mir kommen Erinnerungen von früher. Wie meine Mutter sich um meine Nichte, ihr Enkelkind, gekümmert hat. Nach den ganzen Operationen. Die Wunden auswusch. In aller Ruhe. Sie brachte Ruhe in all den Stress, in all dieses Nicht-Klarkommen der anderen. Jetzt kann sie nichts mehr einbringen, kann nichts mehr retten in dieser Familie und mein Herz zerfrisst sich an traurigen Erinnerungen. Und die Familie zerbricht. Mein Vater leidet, kann aber nichts benennen. Und nicht erkennen, dass ich noch mehr daran zerbreche. Er gibt was er kann und das ist okay. Er hat nichts mehr zu verlieren. Er steht vor dem Trümmerhaufen seines Lebens. Ich wünsche ihm einfach dass er irgendwann sein Ende noch genießen kann. Ich weiß nciht wieviel Geld er wo zurückgelegt hat, ich kenne seinen geheimen Plan nicht. Er wird enden wie eine Titelfigur in einem Roman von M. Houellebecq. Hoffentlich wenigsten.
Ich bin am Boden. Ich brauche Zeit für mich. Ein paar Tage nicht die hohle Kollegin ertragen müssen, ein paar Tage zur Ruhe kommen. Ich habe den Schreibtisch heute so gut wie leer gearbeitet, Donnerstag und Freitag stehen keine Termine an, ich könnte frei machen. Aber Urlaub würde ich spontan nciht bekommen. Will ich acuh gar nicht, mag gar nicht meine Urlaubstage hergeben für fertigsein. Morgen Außentermine abreißen. Und für Do morgen wünsche ich mir den Mut, mich zwei Tage krankschreiben zu lassen. Der Gelbe an sich ist kein Problem, aber morgens anrufen, sagen ich sei krank, am einfachsten eine Krankheit erzählen, nur was? Magendarm kommt immer gut, ist aber abgedroschen. Allergischer Schock ist ausgefallender und es ist bekannt, dass ich Allergikerin bin. Mir oder der Leibärztin wird schon was einfallen, aber was, wenn ich mich nicht traue und einfach arbeiten gehe?
Ich wünsche das alles niemandem.