Und wenn es das Leben gut mit mir meint, treffe ich
Till morgen. Ich werde morgen Abend so einige liebe Menschen treffen die ich lange nicht gesehen haben. Menschen, die mir zeigten dass ich was kann, dass mein Weg richtig für mich ist. Ich peppel mich auf, lackiere sorgfältig die Nägel, suche ein Outfit aus, plane die lange Anfahrt. Sie sollen nicht sehen wie schlecht es mir geht. Ich darf da nicht kaputt rüberkommen. Fertig ja, aber nicht kaputt.
Also Till wird wahrscheinlich und hoffentlich auch da sein. Ich werde nicht trinken. Einen Kontersekt, aber mehr nicht. Das wird natürlich schwierig. Aber ich werde cool und taff rüberkommen müssen. Till sieht mich als Konkurrenz. Ich lernte ihn kennen als er sich selbstständig machte und im Laufe des Tages erzählte ich ihm, dass ich auf kurz oder lang dasselbe vorhabe. Er sagte mir dass er in mir eine Konkurrentin sieht. Ich finde das ist eine sehr gute Ausgangsbasis für whatever. Also besser als Sex. Wobei...Till hat auch eine weite Anreise und man könnte dann ja sponatan ein Hotelzimmer nehmen..........(die guten Freundinnen würden genau jetzt mit dem Kopf schütteln und ausflippen).
Morgen twitter ich dann live: erstens kommt es anders und zweitens wie man denkt.
Es werden auch ein paar lesbige (!) Frauen da sein. Mit Partnerinnen. Diese Partnerinnen kennen mich bisher höchstens vom Erzählen. Es wird spannend! Ich freue mich sehr sehr sehr auf morgen Abend. Und ich habe Angst dass es genau deswegen nicht gut wird. Ach, anyways...Bierchen austrinken und ab ins Bett.
Bei anyways fällt mir jedoch noch ein Story ein...
mark793 am 27.Okt 11
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Hihi!
Ich plane übrigens auch die lesbige Frau aus der Firma mal so unverbindlich anzumailen Bierchen trinken und so weil wir ja aus der selben Stadt kommen und so...
Lesbig - TBC!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich schiebe schon so lange stories auf, die anyways-story gibts jetzt mal eben direkt. Ich frage mich gerade, ob ich sie schon mal aufgeschrieben haben...früher...woanders...wenn ja, bitte gern Rückmeldung, ich habe sie dann bestimmt anders erzählt als jetzt.
Anyways, it happend in about 1995, when life was young.
Ich war in meiner Erinnerung nonstop unterwegs. In jeden Ferien war ich auf irgendeinem Trip. Ich war viel in London. Ich kannte London zu der Zeit so gut, wie ich später, als ich dann Anfang zwanzig war, Berlin kannte. Ich sprach fließend Englisch. Die anyways-story begann auf einem Schiff mit dem man über Nacht von Hull nach Rotterdam fahren konnte. Ich war auf der Heimreise von einem Englandtrip. Die Übernachtfahrten waren herrlich. Ich hing einfach auf dem Schiff ab und lernte Leute kennen. Da ich alleine reiste, wurde ich zum Dinner zu irgendwelchen Leuten mit an den Tisch gesetzt. Bei dieser Überfahrt war es ein altes englisches Ehepaar. Ich kann nciht viel, aber mich auf jedem Parkett bewegen. Das war btw auch das Erziehungsziel meiner Eltern, dass ich in jeder sozialen Umgebung klar komm. Ich saß also bei diesem feinen englischen alten Ehepaar zum Dinner mit am Tisch und unterhielt mich großartig. Ich weiß nicht mehr worüber wir uns unterhielten, wahrscheinlich erzählte ich von der Tour in England, welche Städte ich besucht hatte etc. Später ging ich in die Disco. Diese Schiffe waren riesig. Es gab ein Kino, mehrere Bars, eine Disco. Für mich damals war es der Himmel. Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr nachvollziehen wie cool ich dort eine Nacht lang abhängen so sehr genießen konnte. Heute würde ich mir einen Einzelkabine nehmen, drei vier Bier trinken und in einen komatösen Schlaf fallen. Und ein Problem damit haben, nachts zum Pissen die Toiletten aufsuchen zu müssen. Früher war ich anders. Ich hatte keine Kabine sondern einfach nur einen Sitzplatz in einer Art Großraumsitzplatzabteilung. Dort breitete ich meine sieben Sachen aus und zog halt los in die Nacht. Ich stand in der Disco, trank wohl Bier, unterhielt mich fließend auf Englisch mit einem Fernfahrer, bis ich IHN sah. Für mich war völlig klar: das ist der Mann meines Lebens. Ich war sechszehn. Ich unterbrach das Gespräch mit den Worten "Sorry, I have to talk to this guy overthere", zeigte in die Richtung, verließ den Fernfahrer, ging auf den blonden Jungen zu, unterbrach sein Gespräch mit weiß ich nicht wem und sprach ihn einfach an. Ich sprach ihn einfach ein. Irgendwie. Für mich war ja völlig klar: das ist der Mann meines Lebens und den muss ich genau jetzt ansprechen, sry für alle die sich auch mit ihm unterhalten wollen. Wir redeten kurz, keine Ahnung ob wir noch was tranken, aber dann zogen wir los, suchten ein schönes Plätzchen auf dem Schiff, gingen zu meinem Schlafplatzt, gingen zu seiner Mutter, suchten weiter ein schönes Plätzchen, knutschten irgendwann rum und schon war die Nacht vorbei und das Schiff ankerte in den Niederlanden. Wir trafen uns wieder. Wir trafen uns ein halbes Jahr lang. Jedes zweites Wochenende. Einer von uns jeweils mit Wochenendticket fünfeinhalb Stunden unterwegs auf der Strecke Frankfurt-Ruhrpott. Er war Amerikaner. Sein Vater lebte auf der Base bei Frankfurt. Es ging kaputt wegen weiß ich nicht. Weil es noch so lange hin schien bis wir achtzehn wurden und man sich per Auto besuchen konnte. Wie lapidar, denke ich mittlerweile. Es war so herrlich. Es war so perfekt. Ich fühlte mich so gut. Dieses unterwegs sein, so international, so viel Englisch, so viele Optionen. Damals glaubte ich noch an einen Millionen Optionen.
Der Sex war super. Es war perfekt. Wir vögelten rum wie man halt mit sechszehn oder siebzehn rumvögelt und es fühlte sich damals an, als würde es nie was besseres geben. Er war so zuckersüß, er war wahrscheinlich der schönste Mann in meinem Leben. Blond, strohblond, von der Sonne ausgebleicht, die unteren Haare waren dunkler. In meinen Erinnerungen bestand er nur aus Muskeln. Er hatte ein Tatoo auf dem Oberarm von dem seine Mutter nichts wusste. Seine Mutter wusste auch nicht von seinem Halbbruder. Sie war zu der Zeit mit einem Iren zusammen, der war damals Anfang zwanzig. OMG, das war ne Story.
Ich habe ihn neulich gegoogelt, aber nicht wirklich gefunden. So wie man nicht im Internet findet. Ich habe ihn einfach geliebt, damals, als alles noch so sehr voller Optionen schien.
Hach, schön. Die Liebe auf Schiffen und auf Reisen generell. Könnt ich auch viel dazu erzählen. Wenn mir mal wieder danach ist.