Habe heute Blumen auf der Arbeit überreicht bekommen. Fünf Jahre Saftladen. Oh wie feierlich! Ich könnte im Strahl den ganzen langen Flur vollkotzen. Kollegin gibt damit an, dass sie nächstes Jahr schon zehn Jahre dort ist. Sie gibt auch damit an, dass sie sich sehr gut in den Charts auskennt und lacht mich aus, weil ich den und den Radiohit erst seit Neustem kenne. Fickt euch doch. Vielleicht würde es dann mal besser laufen. Alle untervögelt und keiner kommt auf die schlaue Idee, in der Mittagspause zum Mastubieren mal eben nach Hause zu fahren.

Bei fünf Jahre Saftladen kommt mir die Erinnerung hoch an das, was davor war. An gute Praktika, an schlecht bezahlte Jobs, an Zeiten, in denen ich für die letzte Woche im Monat nicht mal mehr zehn Euro hatte. Und dass ich das damals schon alles hier irgendwo aufschrieb. Unter Null? Overloaded? Ist doch letzten Endes das selbe. Teilweise jedenfalls.




Also eigentlich wollte ich von den alten Männern erzählen. Und da noch Bier im Haus ist, starte ich einen zweiten Schreibversuch. Ist schwierig zu beschreiben.

Die alten Männer. Ich zähle dazu alle Männer, die zehn Jahre älter sind als ich. Es kommt einer nach dem anderen, fast täglich (hehe. Nein Scherz). Sie treffen zufällig auf mich, wenn es mir richtig schlecht geht, ich gar nichts geben kann, kein Gespräch führen kann, nur so präsent bin, rauche, durchhänge, frische Luft schnappe, dabeistehe und dennoch zuhöre. Ich klinke mich lediglich in die Gespräche ein, wenn keiner weiter weiß, keiner das und das kennt, sage kurz die Lösung, wertschätze aber dennoch ohne Worte den Gesprächsverlauf in der Runde, besonders die Aussagen und Präsenz der jungen, schlanken, sexy Frauen. Ich protegiere sie fast. (Ich bin ein Biest, omg). Und das scheint mich so interessant zu machen. Sie wollen in meiner Nähe sein, die alten Männer, bedanken sich für meine Statements, umarmen mich feste zur Verabschiedung und finden stets einen Aufhänger, dass man sich wiedersieht. Sie finden mich interessant. Und schlau.
Mal sind ihre Frauen dabei, mal sehe ich nur den Ring an der rechten Hand, mal ist da gar nichts. Dass die Ehefrauen nichts vom Flirt checken, wundert mich. Klar beziehe ich sie mit ein - selbst wenn sie nicht da sind, gebe ich ihnen das Gefühl, dass ich sie wahr- und ernstnehme (ähem). Aber warum checken die nicht was da abgeht? Ich glaube ja, es liegt an mangelnder Intelligenz. Das sind irgendwelche Frauen die die Männer mal vor zig Jahren gut fanden, dann geheiratet haben, dann kamen Kinder und so und jetzt trennt man sich auch nciht mehr. Die Dummen fühlen sich stets sicher.

Naja, man nimmt sich selbst halt überall hin mit ;-)

:-)

Arm dran sind die, die nicht so bei sich sind.

Ich finds auch nicht schlimm. Ich habe nur das Blogwechseln deshalb nie nachvollziehen können.

ok, das war jetzt eindeutig ein Missverständnis :-)

Ich bezog mich auf das andere (Kopfkino, wie Frau Novemberregen es trotzt Kind und Kegel schafft, in der Mittagspause zu mastubieren).

Verstehe jetzt aber auch nciht, was Sie meinen. Vielleicht doch,ich versuchs mal. Das eine weiß ich gar nciht mehr und danach der Wechsel war dann weil nciht mehr anonym.

Hahaha, Sie haben aber ein nettes Kopfkino ;-)

Als ich kommentiert hatte, stand der erste Kommentar noch gar nicht da, das bezog sich also tatsächlich nur auf den Ursprungstext. Deshalb hab ich wiederum dann gerade erst nix verstanden, weil ich nicht mehr hochgescrollt habe.

"Weil nicht mehr anonym" kann ich nachvollziehen.

Habe jetzt aber immer noch nicht verstanden, was Sie nicht schlimm finden!?

Dass man sich selbst überall mit hinnimmt. Den Wiedererkennungswert also. Das finde ich nicht schlimm.