Ich habe meine Mutter vorhin besucht und ich habe jetzt noch ein Bier aufgemacht und ich weiß, wenn ich jetzt den Besuch aufschreibe, denke ich mich rein, weine in ca. 10 Minuten schlimm und verzweifelt. Und deswegen schreibe ich es nicht auf. Ich habe es irgendwie geschafft nicht direkt im Krankenhaus zu weinen und auch die Autofahrt über konnte ich mich ablenken. Zu Hause ging sofort das Telefon (mein Vater) und jetzt denke ich mir: das zieht mich nur runter, das hilft und ändert nichts.



(Wie klasse wär das, wenn alles Traurige, über das man so verzweifelt weint, sich genau dadurch bessern würde.)




(Das wird es nicht, richtig - aber es wird sich auch nicht dadurch bessern, dass man die Tränen und alles zugehörige wegdrückt. Das verschiebts nur.)

und genau das spüre ich gerade. Es war verdammt heftig gestern Abend als sie mich nicht mehr nur nicht erkannte, sondern sogar Angst vor mir hatte. Nach einer halben Stunde lieb zureden und vorsichtig streicheln antwortete sie mir nach unzähligen unverständlichen Buchstabenmixturen: ach bleib doch noch.

Und wieder ist ein Bierchen auf, und wieder fällt mir ein, dass sie genau jetzt da liegt, alleine, im Krankenhaus, verloren in ihrem Kopf und keinen Zugang mehr zu sich oder irgendwem findet und daran verzweifelt. Und ich stoppe das aufschreiben, denn jetzt losheulen kann ich mir nicht leisten, heute riesen Theater auf der Arbeit, morgen wahrscheinlcih der gr Eklat und ich werde fit und schlagfertig sein müssen.

Das kenn ich, also dass man das dann ganz rational "vertagen" will. Meistens lass ichs dann aber einfach drauf ankommen und lass mich grad dann fallen. Der nächste Tag geht merkwürdigerweise auch immer irgendwie vorbei. Schön isser aber meistens nich ;-) Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen für morgen!

(Hätte ich noch Bier da würde ich jetzt auch anders handeln ;-)