Bierlaune heißt Schreiblaune.

Worüber soll ich schreiben? Darüber dass meine Mutter jetzt der totale Pflegefall wie aus dem Bilderbuch ist, und wie das so praktisch abläuft, also dass ich zb zu Hause anrufe und irgendwelche mehr oder weniger fremde Pflegefrauen drangehen, ich kurz smalltalke, auflege und ich mich fühle als hätte ich mein Soll - ein Anruf zu Hause, wie es denn so geht - erfüllt habe? Ich treues Kind schicke dem Vater natürlich noch eine liebe sms mit "viel Spaß blablabla ich mache das und das" hinterher. Oder über die neue Arbeitskollegin (es wurde eine neue Stelle geschaffen) die ich einfach nur liebe weil sie nicht nur unglaublich hübsch sondern noch dazu intelligent und witzig ist und die ganze Situation schon nach drei Tagen durchschaut hat und mich fragte, was sei hier so los sei, wie das denn zu verstehen sei und ich schmunzel und frage wie man das denn als aussenstehender verstehen würde und das eh dünne Eis bricht und wir einfach direkt offen sprechen? Oder ich könnte auch darüber schreiben wie ich in den Mai getanzt bin und dann letzten Endes mir einen jungen netten spanischen Mann mit nach Hause genommen habe, der war verdammt heiß und dann voll krass: der hatte einen Thrombosetrumpf!!! Oder ich kann auch erzählen wie viel ich schon abgenommen habe (wobei: stimmt gar nciht, ich wiege mich gar nicht), also von meinem Lauf-Workout-Diät-Programm weil ich Ende Juni nackig am Strand gut aussehen möchte. Wie gut ich jetzt schon nackig aussehe und das da aber noch einiges zu tun ist und wie ich laufe, wie ein junges Reh und die Zähne zusammenbeiße und kämpfe und und und

Ich habe dann doch manchmal verdammt Spaß an meinem Leben, weil es einfach unglaublich ist, was ich so erlebe.

Oach...geht irgendwie gerade...nicht alles toll....aber ich mache mir irgendwie Spaß. Vielleicht gehts nur darum, dass man sich selber Spaß an seinem Leben macht. Vielleicht ist das alles, vielleicht ist das die geheime Formel für Glück.

Schlagen Sie ein Thema vor welches weiter ausgeschrieben wird! So oder so: seien Sie auch Ende der Woche wieder dabei wenn es premenstrual heißt: nichts geht mehr, overloaded, alles zu viel.




Also aus dem Thema
mit dem Thrombosestrumpf ließe sich sicher noch bisschen was machen, oder? Nur mal so als Beispiel...

Oh ja.....und ob.........mal schauen ob es für den letzten Schluck Bier reicht....stay tuned!!!

Also der Spanier mit dem Thrombosestrumpf....ja...jaaaaaaaaaaaaa...Für mal eben so reiße ich natürlich (!) nicht irgendeinen auf. Und hier kommt die Geschichte.

Selbstredend muss ich weit ausholen. Ich hatte einen zehn-Stunden-Tag. Andere nehmen an so einem Tag frei, andere wiederum müssen dann arbeiten. Zu diesen anderen gehöre ich. Ich habe also schön meine zehn Stunden auf der Arbeit abgerissen. Leider nichts geschafft dafür war die Bierlaune dann später umso größer. Meine Patentante hatte - wie jedes Jahr - Geburtstag. Ich finde das unglaublich klasse, jedes Jahr vor einem festgelegten Feiertag Geb zu haben aber ich glaube leider, sie hat das nach über fünfzig Jahren immer noch nicht begriffen wie toll sowas ist. Was für ein Geschenk das ist! Sie ist die (einzige) kleinen Schwester meiner Mutter und sie hat so einiges meiner Meinung nach nciht begriffen aber das ist egal denn meine Mutter hat sie einfach geliebt wie man eine kl Schwester liebt und sie ist meine Patentante und sie meinte es immer gut mit mir. Ich bin nach meinem langen Arbeitstag kurz nach Hause, frisch gemacht, Karte schön und persönlich beschrieben, zum Geschenk (ein Buch, ein Roman von Uwe Timm) gelegt, umgezogen, hingefahren. Jetzt ist die Sache die, dass mein Patenkind der Sohn meiner Patentante ist, also mein Cousin (17) ist mein Patenkind. Sie kommen noch mit, ja? Moment ncoh, gleich kommt der Spanier. Also ich kam dann da zu dieser Gebfeier. Ich will mich nicht hochloben aber ich war das Highlight. Ich wünschte sogar ich wäre es nicht gewesen. Das Schlimme: es war nieman da. Da war nur sie, ihr Sohn (also mein Patenkind) ihr Mann und ihre Freundin. Ich kann mir alles Mögliche für mein Leben vorstellen, Partner, kein Partner, Kinder, keine Kinder, Gesundheit, Krankheit (ich rechne auch bei mit mit Alzheimer ab Mitte Fünfzig, aber das ist ein anderes Thema) aber eines kann ich mir nicht vorstellen: dass bei einem Geb von mir in den Fünfzigern nur eine einzige Freundin da ist, weil es keine anderen gibt. Sollte ich dann schon mehr oder weniger schwer krank sein, würden trotzdem eine gute Hand voll Freundinnen da sein, vielleicht würden sie dann schnell wieder gehen und sich gemeinsam betrinken aber ich weiß, wenn ich mitte fünfzig werde, sind da mehr als zwei drei Menschen. Nun ja. Wie dem auch sei. Ich habe dann da schön gesessen, musste natürlich von meiner Mutter erzählen und auch sonst so von mir, von Job und Plänen und so. Habe ich alles schön gemacht und ich habe auch gut gegessen. Wie sich das halt gehört (und ich kann mich sehr sehr sehr gut benehmen) und dann rief Dennis an! Dennis ruft an! Was ist los? In den Mai tanzen? Ach ja, so zwei drei Bierchen trinken. Ich schaue mein Patenkind an: in den Mai tanzen? Seine Augen leuchten. Er macht gerade Abi und wird bald 18.

Bier ist leider leer! omg das tut mir leid. Morgen gehts weiter!!!! Morgen geht es weiter mit der Story über den Spanier, der verdammt heiß war und danach den Thrombosestrumpf anzog.

(Es geht eine halbe Bierlänge weiter) Seine Augen leuchteten also. Wir leben in einer Studentenstadt, hier gibt es Parties en masse. Und ich kenne alle Locations. Ich kenne echt alles. Ich möchte das jetzt mal lieber nicht bewerten, aber neulich zb, textete mich oben genannten Dennis an, ob ich ihm kurz sagen könnte in welcher Kneipe in der und der Gegend in unserer Stadt man noch rauchen könnten. Ohne groß Nachzudenken konnte ich auf Anhieb 5 Kneipen nennen. Ich kenne auch nahezu alle Studentenwohnheime, kenne die Partyräume, weiß wo die Toiletten sind. Eigentlich wäre es auch schade, wenn ich das nach sagen wir mal gut fünfzehn Jahren Partyalterzeitraum nicht kennen würde. Summasumarum kann man hier mit mir jederzeit losziehen, und wie das dann halt so ist, kenne ich auch woüberall irgendjemanden (bestenfalls an den Kassen, falls es eine ist. Da wird dann nur gefragt mit wievielen Leuten ich da bin und dann wird durchgewunken). Also ich will echt nciht angeben, in meinem Alter wäre eine glückliche Ehe, zwei süße Kinder und ein Reihenhaus auch super klasse, aber es ist nunmal anders. tbc

Sie verstehen es,
mich bei der Stange zu halten. Und nein, die Geschichte hat bisher wirklich keine nennenswerten Längen.

Ich mache die Unterbrechungen nicht absichtlich genauso wie ich nicht vorschreibe. Vorgestern war das Bier leer (war auch gut so) und heute rief die Bierfreundin an (Lehrerin, korrigiert gerade A*bik*lausuren, das ist noch mal eine gaaanz andere Geschichte, kann ich Ihnen sagen)

Also wie gesagt, ich kenne mich im [meine Stadt]er Partyleben sehr gut aus. Mein Patenkind ist oberschlau, sogar psychologisch bestätigt. Und er ist nicht nur Profi in Mathe, sondern versteht es auch zu erkennen, dass seine Patentantecousine genau weiß, wo welche entsprechende Party wann abgeht, zu feiern weiß und noch dazu mit lieben netten witzigen kommunikativen Menschen dabei unterwegs ist. Seine Augen leuchteten also, wobei er recht cool antwortete: joah, könnten wir machen.

Orrr Internetzugang spinnt rum....ZUM AUSRASTEN IST DAS

Ich schaute kurz seine Eltern an, vorsichtig schmunzelnd fragte ich, ob er dürfe und wie lange. Jetzt ist die Sache die, dass seine Eltern spätgebärende sind und ganz cool und vor allem wohl durchdacht den "partnerschaflich-demokratischen" Erziehungstil pflegen. Sie haben mir das mal genau erläutert. Nachdem ich ihren Erziehungsstil laissez-faire betitelte und mich darüber kurz aufregte (einige Jahre her, mittlerweile rege ich mich generell kaum noch auf). Selbstverständlich könne er mit mir mitgehen! Er geht sonst auch weg! Und es gibt keine Uhrzeit wann er zu Hause sein müsste. Und dann kopierte meine Tante etwas von mir bzw. meinem Vater: falls er gegen Morgen nach Hause käme, würde erwartet, dass er frische Brötchen mitbringt. Ich muss jetzt nochmal kurz einen Schlenker machen, wie das war, als ich das erst mal erst gegen Morgen nach Hause kam. Ich bin streng erzogen. Harte Führung. Klare Ansagen. Festgesetzte Termine. Es gab nur eine Chance für mich, meine Eltern irgendwie im Griff zu haben: festgesetzte Fristen einhalten und gute Noten nach Hause bringen. Solange Schule gut lief und das Katzenklo täglich gereinigt wurde (und auch die Futterschalen gespült und frisches Wasser für die Katzen verfügbar waren) konnte ich mir fast alles erlauben. Ich glaube es war ein Samstag morgen als ich gegen sechs heimkam. Ich erinnere mich nicht genau an meinen Zustand, aber ich war bestimmt nicht betrunken, vielleicht noch ein bißchen bekifft, aber ich glaube mein Zustand war nicht besorgniserregend. Mein Vater war schon auf. Kochte Kaffee oder irgendwas. Brummelte rum. Schimpfte aber nicht. Ich hatte eigentlich gar nicht mit ihm gerechnet und wollte mich nach oben in mein Zimmer ins Bett schleichen. Aber jetzt einfach dran vorbeigehen ging natürlich auch nciht. Also irgendwie gesmalltalked (insofern das halt morgens um sechs möglich ist) und irgendwann dann einfach Angriff nach vorn, gefragt ob er nicht sauer sei ob der Uhrzeit oder so. Nö, brummelte er weiter. Brummel brummel, er hätte ja gewusst mit wem ich unterwegs gewesen sei...brummel brummel ABER (ich bekam Angst) zu so einer Uhrzeit hätte ich ja wohl locker frische Brötchen mitbringen können. Ab da war klar wie es weiter geht: Schule ok, Katzen versorgen, morgens Brötchen mitbringen. Ich habe das wahrscheinlich irgendwann mal in Bierlaune bei meiner Tante erzählt. Sie tut jetzt natürlich so, als käme das von ihr.
Letzten Endes ist es vielleicht so: wer mich einfach nur so kennenlernt, findet mich genau richtig erzogen, denkt vielleicht, wenn er auch meine Eltern kennenlernt: wow klasse. Aber da steckt so viel mehr hinter als meine Fassade, und auch die meiner Eltern, da war auch immer viel Herausforderung für alle Beteiligten. Irgendwann schreibe ich das noch mal auf (habe ich das eigentlich schon mal?) wie das ist, wenn man als Wunschkind mit großen leuchtenden blauen Augen neben einem Adoptivkind aufwächst und wie dann Familie abläuft, wenn die Eltern sich nicht non stop über dieses tolle Wunschkind erfreuen sondern viel viel mehr mit dem adoptierten Kind und allen daraus resultierenden Herausforderungen beschäftigen. Und die Prozesse, die ganz über Jahrzehnte eine Ehe, eine Familie, jeden einzelnen mitprägen.

Nun denn, es ging um den Tanz in den Mai und den heißen jungen spanischen Mann.

Ich gab meinem Patenkind noch kurz einen dezenten Hinweis auf Kleidung (er war zu chic angezogen, ich hatte meine Bürofummel ja zu Hause noch abgelegt), sprach mit Dennis Uhrzeit und Treffpunk (Tanke) ab und dann zogen wir los. Ich fragte nicht um Wegbier, da es zum feierlichen Anlass nur Bier in Plastikflaschen gab, ich sowas dann zwar als Gast auch trinke, aber nicht in der Öffentlichkeit. Ich hatte eigentlich auch schon den perfekten Los-geht-Pegel. Ausbaufähig, aber der Abend war ja noch jung. Dennis. Dennis ist einfach so ein Dennis. Er saß da auf dem Mäuerchen an der Tanke (da durfte ich als Jugendliche nie abhängen, mein Vater hasste das Mäuerchen), schlürfte sein Wegbier und war voller Freude. Ich meine, der hat zu Hause zwei kl Kinder, der freut sich immer über Ausgehen ;-) Bahn oder Laufen? Bahn kommt jetzt gleich. Eine Haltestelle. Laufen Richtung Studentenwohnheim. Ich in meiner neuen Jacke (endgeil, poste bald Foto). Natürlich noch nichts los, viel zu früh, gerade mal zehn. Ich kaufe drei Bier, gebe dem Jungen Trinkgeld ehe ich merke, dass das Bier pipiwarm ist. Bier noch nichtmals kalt. Musik hört sich schon mal gut an. Ich schlage vor, eine Ubahnhaltestelle weiterzulaufen, in der und der Studi-location könnte auch was gehen. ok, klar dass mir alle vertrauen. Unterwegs fällt Dennis ein, dass wir ja an seinem Elternhaus vorbeikämen, dort könnten wir doch mal eben hallo sagen, Eltern im Urlaub, kl Bruder alleine, ggf Party. ok. Ich mag Dennis Familie sehr. Auch so hängengebliebene 68er.

(Es wird natürlich noch weitergehen. Ich frage mcih gerade, ob der Fick mit dem Spanier diese lange Story wert ist oder ob der Mark von der dunklen Seite mich nur zum Schreiben angespornt hat...Und dann schäme ich mich ein bißchen, weil ich weiß, dass ich mich nicht bemühe, wirklich gut zu schreiben sondern einfach nur so runtersaue und es bestimmt schwierig ist, das mal eben so zu lesen, wenn man sich vorher nicht drauf einstellt nach dem Motto: so, jetzt nichts qualitativ gut geschriebenes lesen sondern in den Modus "Stories von Carlie-overloaded lesen" begibt. Und ich frage mich, ob das besser leserlich wäre, wenn ich mal was vorlesen würde, so dass man sich quasi in diesen zugegebenermaßen schlechten, sauigen Schreibstil einhören kann. )

Wir lesen hier, weil Sie so schreiben, wie Sie schreiben. Genau aus dem Grund.

(Was nicht vom Vorlesen abhalten soll, logisch...)

Genau!

Wir lesen hier, weil Sie so schreiben, wie Sie schreiben. Genau aus dem Grund.

So schaut's aus. Und die Karte mit dem Stützstrumpf-Spannockel hab ich nicht unbedingt deswegen gezogen, weil ich mir davon mehr Knaller-Effekt erhofft hätte als von den anderen vorgeschlagenen Themen, ich wollte einfach, dass Sie Ihren Erzählfluss fließen lassen, wenn er fließt, und wo er hinfließt oder um wieviele Biegungen er sich schlängelt bis dahin, scheint mir gar nicht so übermäßig entscheidend. Denken Sie - solange Sie nicht wirklich eine Lesung planen - auch nicht weiter drüber nach über die Frage, ob es auch vorlesetauglich wäre, was Sie schreiben.

Als jemand, der mit der Schreiberei seine Brötchen verdient und somit regelmäßig dokumentiert, dass ers in den Augen derer, die darüber zu befinden haben, auch tatsächlich kann, muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen, dass Sie was können, was ich nicht oder allenfalls unzureichend kann, nämlich erzählen.

Erst mal danke für die wertschätzenden Kommentare. Bei twitter würde man das jetzt so antworten:

<3

Wir kamen also bei Dennis´Elternhaus an. Geiles Haus. Unten wohnt irgendwie Tante oder Oma oder so und oben plus Dachgeschoss hat Dennis Vater im Laufe der Jahre eine super Hütte gebaut. Peu á peu. Jetzt ist es quasi vollbracht. Viel Holz, offene Dachbalken, große Balkon-Terrasse, Küche mit offener Durchreiche/Theke in den Wohnraum, schöne Küche, großer langer Esstisch (drei Söhne btw), gemütliche Sofaecke, viele Fenster, alle ins Grüne, ein paar Gitarren stehen rum, Klavier, ziemlich neues und verdammt geiles Badezimmer, Musik in jeden Raum möglich - kurz um: ich kann mir niemanden vorstellen dem das nciht gefallen würde. Wir klingelten also so an, wir drei. Wir drei waren irgendwie an dem Abend die perfekte Kombination. Dennis kleiner Bruder (mitte zwanzig) öffnete. Ein befreundetes Pärchen da. Elektronische Musik, selbstgemischt. Umarmungen. Mein Patenkind staunte. Ich meine, der Junge ist siebzehn. Wir ziehen so los und lassen und spontan von da nach da treiben. Wie aufregend ist sowas mit siebzehn! Ich tausche mein mitbegebrachtes Pils gegen Leichtbier was ich in der großen Kühlbox auf dem Balkon finde - ich habe Lust zu trinken, will aber nicht dass der Pegel zu schnell steigt, die Nacht ist ja noch jung. Wir sitzen an der Theke, quatschen irgendwas. Meinem Patenkind gefällt die Hütte auch. Gras liegt so rum. Oh klasse, haue ich ganz locker-cool raus, soll ich mal einen drehen? Patenkinds Augen werden riesig. Spaß, sage ich mit einem Augenzwinker und wundere mich plötzlich selbst über mich, über mein Alter, meine Reife, meine Erfahrungen. Vor zehn Jahren hätte ich gar nicht gefragt sondern schon längst gedreht gehabt. Ich habe seit Jaaahren nicht mehr gekifft. Fachmännisch-cool will mein Patenkind mal riechen ob das gutes Zeug sei. Ich rieche auch und kann direkt die Sorte nennen :-D Gebe aber mit meinem Wissen nciht an. Bißchen mit den anderen gequatscht, bißchen in der Wohnung rumgeschaut, bißchen getanzt, bißchen Dennis Bruder angeflirtet, bißchen versucht die anderen zu überreden mitzukommen und schließlich wieder zu dritt abgehauen. Durch den Wald zu Location zwei. Da war aber zu. Aber auf dem Weg lernten wir noch drei Mädels kennen, die dann aber weiter Richtung Uni zogen (riesiger Campus in meiner Stadt, Jugendlich hängen abends und am We da ab weil es sich wie ein rechtsfreier Raum anfühlt, und die Security sagt nichts so lange man nur abhängt, habe ich auch jahrelang gemacht). Ich fand die Perlen schäbig, die beiden Jungs tauschten sich aber ausführlicher darüber aus. Meiner Meinung gabs da nicht viel als schäbig zu besprechen aber Männer halt.
Schließlich also zurück zur Location 1.

(Mal eben zwischenspeichern falls Internetzugang gleich wieder spinnt....)

Wie wir feststellen durften: mittlerweile gut gefüllt und das Bier gut gekühlt. Direkt erst mal Tanzfläche stürmen und rocken. Lieblingsaushilfe mit Freundin da! Große Freude! Gefühlte eine Mio andere Leute getroffen, begrüßt und getanzt. Und dann kam D. D ist der beste Freund von dem Bruder von der Bierfreundin. Wieder große Freude! D ist Halbspanier und war mit seinem spanischen Freunden unterwegs. Und dann sah ich ihn. Ein eher kleiner Mann, dunkles Haar, leuchtend blaue Augen, sportlich. Wir tanzen. Wir tanzen engumschlungen. Jaaaaaaaaa. Irgendwann gehen die Spanier nach draußen. Wir tanzen weiter. Dennis und ich dann halt eng umschlungen. Schließlich gehen wir auch nach draußen. Draußen gibt es den Bierstand, Essen, und wieder treffen wir gefühlte eine Mio Leute. Quatschen hier und da ein bißchen, ich unterhalte mich gefühlt lange mit der netten Freundin von der Lieblingsaushilfe. Ich mag beide richtig gerne, super in Ordnung alle beide. Ich lerne ein paar Franzosen kennen. Ich lerne immer wo überall Franzosen kennen wenn welche da sind. Freue mich immer wenn ich mal französisch sprechen kann. Irgendwann sehe ich, dass Dennis plus Patenkind mit dem Spanier sprechen, stoße hinzu und plötzlich entwickelt sich irgendwie diese Story, dass wir drei Geschwister sein. Dennis der Älteste, dann ich und das Patenkind das Nesthäkchen.
Die Uhr zeigt plötzlich (an so tollen Abenden ist das immer plötzlich) irgendwas mit drei Uhr an. Dennis will abhauen. Dennis will dass ich mitkomme. Mit zu ihnen nach Hause. Mitkuschel im großen Bett. Ich bin in voller Bierlaune und will den Spanier mitnehmen. Kurze Diskussion mit Dennis. Ich will den Spanier. Verabschiede mich von ihm, wir würden jetzt gehen, ob er mit zu mir kommen möchte. Ob er mitkommt. Er traut sich nciht. Ich gerate irgendwie (an so Abenden passiert immer auch alles irgendwie) in ein Gespräch mit einem Freund von ihm. Spanier schlägt vor, ich solle noch bleiben. Ich checke kurz meinen Pegel und der ist zu hoch, als dass ich ohne meine Leute noch bleibe. Wir gehen. Ohne Spanier. Wir verlassen das Gelände ich bekomme noch in den Augenwinkel mit, wie Freunde ihn bereden. An der U-Bahn-Haltestelle holt er uns ein.

Sie kommen noch mit? Ok, dann gehts weiter. An der U-Bahn-Station hören wir jemanden rufen, spanisch, der Spanier. Dennis ist angepisst (weil ich nicht mit ihm mitkomme) und beschließt nach Hause zu laufen. Patenkind (in Spanier Augen: kl Bruder), Spanier und ich bleiben zurück. Alle gut angetrunken. Bahn dauert ncoh. Ich beschließe mich im Gebüsch zu erleichern. So hockend stelle ich fest wie hoch mein Pegel ist, kippe aber natürlich nicht um. Alles sauber. Wir steigen zu dritt in die Bahn, Patenkind steigt nach zwei Stationen aus (auch meine Haltestelle als ich noch bei meinen Eltern wohnte), Spanier und ich fahren weiter. Steigen irgendwann aus. Ihm wirds mulmig. Der hat sowas noch nie vorher gemacht, checke ich. Er will kurz ablären dass da keine Erwartungen sind. Wir klären das ab. Ich bin auch aufgeregt und gespannt, aber cool dabei. Wir müssen noch ein Stück laufen. Bleiben stehen, knutschen rum. Uh, heiß. Jeder will was Heißes. Ich glaube übrigens deswegen sind ons auch so gut, weil jeder was Heißes will und sich deswegen auch heiß bemüht. Wir laufen weiter und mir fällt plötzlich ein wie chaotisch meine Wohnung bzw noch chaotischer mein Schlafzimmer ist. Ich erinnere mich nur dass ich mich erinnerte, dass kein Sexspielzeug rum liegt. Wir betreten meine Wohnung, ich lenke ihn ins Wohnzimmer, platziere ihn auf der Couch. Gehe nochmal auf Klo um das Bad zu checken, bißchen chaotisch aber alles ok soweit (also keine Unterwäsche die rumliegt oder so). Er sieht mein Akkordeon. Ich sehe er sieht mein Akkordeon. Mist, der gehört im Weitesten zu der Clique zu der sich auch mein früherer Akkordeonlehrer zählt. Uh, ungünstig, will keinen Ruf als Schlampe. (Wobei ich anmerken muss dass ich mit meinem Akk.lehrer nichts hatte, aber eigentlich auch nur nicht, weil er zu feige war). Ich bin so gut in Bier und Ficklaune dass ich die Gedanke verdränge und ihn in mein Schlafzimmer ziehe. Im Schlafzimmer ist eigentlich nur der Weg ins Bett frei. Ansonsten eine Mio edle Bürofummel. Ich schicke ihn ins Bett und gehe nochmal ins Bad (vielleicht war er auch ncoh im Bad, weiß ich nicht mehr). Schließlich liegen wir zusammen in meinem kuscheligen Bett und es ist heiß. Ich streichel ihn am ganzen Körper, fasse ihn an und freue mcih: was für ein schöner Mann in meinem Bett. Er ist schlank, durchtrainiert, hübsch. Es geht wild her. Er fasst mich auch an. Ich höre das, was ich immer höre: du bist heiß. Ich wundere mich immer wieder über diese Aussage, da ich mich speckig finde und immer dachte, nur 90-60-90-Frauen wird sowas gesagt. Er fingert mich und ich werde verrückt. Wir sind beide in Ekstase. Ich ziehe ihm eins der teuren latexfreien Kondome über, setze mich auf ihn. Ich sitze auf einen wunderschönen Mann. Hot. Aber irgendwann wird klar: wir sind gut betrunken. Ich kann nicht mehr falle neben ihn ins Bett, in seinen Arm. Fühlt sich gut an, was? Ja, sehr gut. Wir duseln so ein, plötzlich mein er, es hätte keinen Sinn: sobald er seine Augen zumachen würde dreht sich alles. Ob er kotzen muss? Ja, vielleicht. Kotz doch eine Runde ins Klo oder ich hol dir einen Eimer, kannst ja einfach hier kotzen und dann können wir schön zusammen einschlafen. Nee, er traut sich nicht, setzt sich auf, beginnt seine Sachen zu suchen, ich checke: er wird nicht bleiben, er zieht sich an und dann passierte es: er zog vor meinen Augen diesen langen Thrombosestrumpf an! Ich guckte nicht schlecht und er fing an zu erklären, dass das ein Thrombosestrumpf sei und ich glaube er war einfach zu betrunken und es ging ihm zu schlecht als dass er es weiter schaffen würde dieses Detail zu vertuschen. Er hatte es vorher irgendwie vertuschen können, wahrscheinlich als ich nochmal im Bad war. Nun ja, ich war perplex. Habe schon vieles gesehen, wirklich jetzt, aber noch nie einen so jungen durchtrainierten Mann, der einen Thrombosestrumpf (übers ganze Bein!) tragen muss. Die Bierfreundin (Lehrerin, und wir wissen: Lehrer wissen alles, und besser) erklärte mir später, dass das gar nicht ungewöhnlich sei bei jungen Sportlern. Nun ja, er ging und ich ging mit die fünf Stufen runter im Hausflur um die ggf zugeschlossene Haustür (-> ehrenwertes Haus) aufzuschließen. Ich blieb dabei einfach nackt.

Ich weiß nicht genau wie er hieß. Daniel vielleicht.