Wenn ich jetzt zur Ruhe kommen würde, käme alles hoch, käme alles raus. Das wäre gut. Denn die Zeitspanne, in der mein Vater nicht da ist und die ganze Verantwortung für meine Mutter auf meinen Schultern liegt, hat gerade erst angefangen. So wie es jetzt ist, werde ich es nicht bis nach Pfingsten schaffen, ohne Zusammenzubrechen. Und ich will nicht zusammenbrechen. Aber es ist auch keine Zeit zum Runterkommen. Wenig Schlaf, viel Arbeit und dann noch den Spagat mit der Verantwortung hinlegen. Ich habe in den letzten vier Tagen mehr Sprit verfahren, als sonst in drei Wochen. Ich lebe im Auto, hänge dabei an den Verkabelungen fürs Handy, mehrere Programme laufen nonstop parallel in meinem Kopf auf Hochtouren. Ob bei meiner Mutter oder für den Job, ich schaffe es gerade eben nur das Nötigste zu klären und es fühlt sich alles so verdammt unzureichend an.
Ich kenne die Charts gerade ziemlich gut. Während ich den Tag zwischen Büro, Außenterminen und Heim verbringe, sitze ich im Auto. Ich esse sogar im Auto. Dabei zappe ich durch drei Radiosender. Freude, wenn ein aktuelles Lieblingslieb läuft, eigentlich zappe ich die ganze Zeit nur rum um ein Lieblingslied zu hören. Von Summertime Sadness über Wenn du mich küsst (wenn das überhaupt so heißt, dieses, wenn du mich küsst ist die Welt ein bißchen weniger scheiße), at least I got my friends, dann ncoh dieses eine, was sich anhört wie aus den Neunzigern ahhhhhhh da fällt mir was ein!!! Um kurz vor neun kam auf Funkhaus Europa so ein schönes Lied!! Fast vergessen über den Tag, erst mal checken....
Und letzen Endes: was würde ich für ein Mixtape geben, ein Mixtape wie früher, voll mit Lieblingsliedern oder wie das mit den Cassetten war, wenn du auf der einen Seite das und das gehört hast, dann nur kurz vorspulen, Seit umdrehen und da ist das andere tolle Lied.