Ich bin letzte Nacht mit einem schweren Albtraum über die Arbeit aufgewacht und um halb neun rief schon die Kollegin an, weil sie eine Frage hatte (die sie nach scharfem Nachdenken auch selbst hätte beantworten können. Den nächsten Anruf um elf ignorierte ich dann erfolgreich). Aber ansonsten ist Urlaub, ist frei haben klasse.
Ich habe nochmal weiter geputzt, hier war dann doch einiges mehr nötig als mal eben durchsaugen. Morgen perfektioniere ich. Vorhänge waschen etc. Es tut gut mal wieder in meiner Wohnung abzuhängen und es tut gut dass es hier mal wieder richtig schön ist.
Beim Sport war ich auch und trotz Zerrungen und Muskelkater gar nicht mal so schlecht. Der Herr Sohnemann war (natürlich?) (-ich nehme an er arbeitet) nicht da, aber dafür verwickelte sein Vater mich ein kurzes Gespräch, wie alt ich denn eigentlich sei. Ach Quatsch, das ist gar kein Typ der für sowas ein Gespräch anfangen muss, der fragt einfach ganz direkt wenn er was wissen will. Irgendwann später verwickelte der Coach aber den Chef und mich in ein Gespräch. Der Coach fragte was ich jetzt noch vorhabe, heute, ob ich jetzt in die Sauna gehe, ob mit der oder der Freundin. Ja Sauna, aber alleine. Ja!, so ist das, die haben jetzt Verpflichtungen, sagt er, die müssen jetzt Beziehungen erfüllen und ihre Männer bedienen!, und er predigt weiter, dass das so sei mit den Frauen, da sind Freudinnen dann außen vor wenn ein neuer Typ am Start ist! Der Chef der Muckibude fügte ganz sachlich hinzu, dass das bei Jungs doch genauso sei, er würde das genau sehen, denn dann kommt einer nach Woooochen wieder trainieren und posaunt rum, dass ihm das nicht noch mal passiert, sein Training würde er sich nicht nochmal nehmen lassen! Die beiden Herren reden weiter, ich ziehe meine Schuhe an und rufe, dass ja genau deswegen ich die perfekte Freundin sei, eben weil ich auch trainieren wolle. Ja!, ruft der Chef mir zu, nur dich haben wir zu spät kennengelernt. (!??) Beim Rausgehen und tschüss rufen überlege ich dem Chef zuzurufen, dass er alle Singlemänner grüßen solle, die eine Freundin suchen, mit der sie trainieren können, verkneife mir diesen Kommentar aber, weil das dann präpotent, großkotzig und überzogen rübergekommen wäre. Mein Auftritt dort heute reichte schon.
Mein Kopfkino spielt gerade eine Blockbuster. Ich heirate den Sohn vom Chef der Muckibude. Ganz großes Tennis. Ich heirate in eine superklasse Familie ein, hätte Schwiegereltern die selbst mit sechzig noch verliebt sind, wir hätten wir einen Hund, denn ich würde in eine Hundefamilie einheiraten. Wir wären obersportlich, vielleicht könnte ich mit ihm auch meinen Traum verwirklichen F*itnessu*rlaube auf der Trauminsel anzubieten. Ok, Schritt für Schritt:
Wir gehen zusammen was trinken, oder in die Sauna oder trainieren zusammen für einen Halbmarathon (wird Knie nicht mitmachen, also Variante 1 oder 2). Wir verlieben uns ernsthaft. Ich stelle fest, dass er tatsächlich klasse, selbstbewusst und am Liebsten noch intelligent dazu ist. Wir verlieben uns den Frühling über - natürlich würde ich mich da nicht sofort reinstürzen, dafür steht zu viel auf dem Spiel (möchte mir die Muckibude als heilsamen Ort beibehalten und nicht durch sowas versauen). Wir verlieben uns so peu á peu, erst mal bekommt das keiner mit. Ein paar Wochen lang. Dann irgendwann bekommen das doch einige mit und diese einige reden dann darüber und genau genommen wird denen klar, dass es so kommen musste. So nach dem Motto: wie krass, die sowieso mit dem soweiso! aber war ja eigentlich klar... Je offizieller das wird desto mehr Sex haben wir. Frisch verliebten, wilden, aufregenden, intensiven, stundenlangen, unendlich heißen Sex mehr lerne ich seine Eltern kennen, vielleicht er auch meine aber vorher dann doch eher meine Freunde (seitdem meine Mutter ein schwerer Pflegefall ist, ist der Moment wann ich meinen Eltern einen Mann vorstelle noch weiter nach hinten verschoben als er das eh schon ist). Vielleicht gehen wir zusammen mit dem schönen Hund seines Vaters spazieren. Wir trainieren zusammen noch und nöcher, werden richtig sportsüchtig. Er kommt mit mir auf die Trauminsel. Wir fahren dort mit dem Fahrrad, hängen in den wunderschönen Strandbars ab, liegen zusammen am Strand, schwimmen zusammen, genießen die Sonne, schlendern über die Promenade, gehen aus. Irgendwann heiraten wir. Wir bekommen ein paar Kinder, sind eine glückliche, sportliche Familie, bauen uns zusammen was auf und werden bis ans Ende zueinander stehen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Omg, jetzt wird mein Kopfkino größer als das I*max am Pot*sdamer Pl*atz: was ist wenn der Typ das hier liest???? Ja, ähm, lass doch mal einfach zusammen ein Bier trinken gehen. Dann kann man ja weitersehen. Ja, genau so.