Ich wollte jetzt eigentlich darüber schreiben, wie unglaublich klasse der Trip in die Hafenstadt oben im Norden war, wie ich beispielsweise neben einem riesigen Containerschiff stand, das war sowas von beeindruckend, wie ich eine Nacht lang zu bester Musik durchgetanzt habe, einfach seit langem mal wieder stundenlang über die Tanzfläche fegte, wie ich einen relativ wichtigen beruflichen Termin trotz Verkaterung und Übermüdung bestens gemeistert habe, wie ich jemanden kennengelernt habe, mit dem ich non stop so gut Gespräche führen konnte, wie ich es lange schon nicht mehr erlebt habe, wie mir eine neue Stelle (mit Möglichkeit zur Promotion!) angeboten wurde, und ich wollte beschreiben, wie sehr mich diese Stadt immer wieder in ihren Bann zieht, wie sehr ich es genieße dort die Augen offen zu halten, jeden Augenblick ganz tief einsauge und wie sehr dieser Trip mit seinen Begegnungen Spuren bei mir hinterlassen hat.

Und dann fiel mir ein dass ich noch nie darüber geschrieben habe, dass ich mein Diplom "mit Auszeichnung" bestanden habe. Mir fiel das selber jetzt erst gerade wieder ein. Ich war damals selber kurz erstaunt, hatte da gar nicht mit gerechnet, feierte mein Diplom aber auch in unüblichem Rahmen, so dass das dann auch irgendwie gar nicht Gegenstand war. Es ist möglich, dass es irgendeine psychologische Erklärung für diese Erinnerung jetzt gibt, irgendwas mit Hafen oder so.

Und jetzt, ha! jetzt fällt mir ein dass ich danach noch eine weitere Prüfung "with distinction" bestanden habe! Vielleicht bin ich doch gar nicht so schlecht.




Vielleicht bin ich doch gar nicht so schlecht.
Das ist wohl das Understatement des Jahres. ;-)

danke, aber beruflich fühle ich mich nicht erfolgreich. Klar mache ich meinen Job ziemlich gut, ich bin dabei auch erfolgreich, das steht außer Frage, aber Karriere kann man das nicht nennen. Und Traumjob auch nicht.

Andererseits: wer hat das schon in meinem Alter? Also wirklich authentisch und nicht kurzer-Hype-mäßig....Und genaugenommen habe ich mir auch schon seit ein paar Jahren überlegt, dass ich das bis vierzig erreichen möchte, nicht komplett, aber dennoch in Richtung Traumjob. Und bis dahin habe ich ja noch ein paar Jahre. Und wie gesagt: wenn ich an den richtigen Stellen anklopfe, kommen Angebote.

Der hochinteressante und wirklich gute Gesprächpartner in den letzten Tagen war übrigens einer von "ganz oben" in dem Saftladen. Und jetzt, so kurz vor pms, stelle ich gerade fest: mein Netztwerk in dem Laden umfasst immer mehr von denen da "ganz oben"....

Gegen We dann pms! Dann werde ich wieder klein fett und hässlich. Und dumm.

Was nennen Sie denn "Karriere"? Ich frage, denn was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall. Und was wäre denn Ihr Traumjob? Könnte eins der Angebote in diese Richtung führen?

Von PMS verstehe ich nichts. Weder meine Mutter, noch eine von uns drei Schwestern noch die beste Freundin kennen das.

pms ist im Gegensatz zu Karriere für mich sehr klar und einfach zu beschreiben möglich: es ist kurz vorm Zyklusende, man fühlt sich komplett ausgebrannt. kann nichts ertragen, alles ist zu laut, alles ist zu viel. Man spürt förmlich wie miese Hormone im Kopf schlechte Gedanken feuern. Es ist fast wie auf einem schlechten Drogentrip. Man fühlt sich in seinem Körper unwohl. Weiß plötzlich gar nicht mehr ob man gerade Hunger oder Durst oder nichts von beidem hat. Die ganze Außenwelt scheint unerträglich, der Kopf möchte platzen vor lauter wirren Eindrücken und Gedanken. Ein Blick in den Spiegel löst Würgereiz aus, man findet nichts schönes mehr an sich. Und man möchte einfach nur, dass es vorbei ist.

Karriere...[...]

Kurzum, ich verpasse da nichts. :-)

Aber zum Traumjob fällt Ihnen doch bestimmt auf Anhieb etwas ein.

Karriere und Traumjob - vielleicht doch nicht dasselbe. Karriere kommt ja doch eher von außen, hat ja wohl doch eher was mit der Wahrnehmung der anderen zu tun "Die macht richtig Karriere!" und das ist dann wahrscheinlich in erster Linie ein fettes Gehalt, von dem man sich ein dickes Auto und teuere Fummel leisten kann. Ich trage auch hochwertige Klamotten aber nur, weil ich konsequent reduzierte Ware einkaufe und meine Größe bei Schicki-Micki-Fummel schlecht verkäuflich ist ;-) Aber ich trage eh nur Klassiker, aber ist jetzt auch egal, darum gehts ja jetzt nicht wirklich.

Traumjob ist für mich - und das ist mir heute nochmal ganz bewusst geworden - eine Tätigkeit die mir Spaß macht (habe ich sogar fast) und zwar (und jetzt kommts) mit Menschen zusammen zu arbeiten, mit denen ich mich gut austauschen kann. Ich mag keine Zeit mit Zickenkriege verbringen. Jetzt fällt mir gerade was Krasses ein:

Wenn ich darüber sinniere, was für einen Partner ich mir an meiner Seite wünsche, dann jemanden, der sich im gleichen Maße kennt wie ich mich. Das was das ist, was man von sich kennt, ist unterschiedlich, da hat jeder irgendwas anderes für sich, aber eben im gleichen Maße, so dass optimalerweise fast jederzeit Metakommunikation möglich ist. Sich im gleichen Maße selbst gut kennen. Sonst gibt es kein Gleichgewicht. Und mir fällt jetzt eben ein, dass ich sowas in der Richtung mir auch vorstelle, wenn ich über einen Traumjob nachdenke: mit Menschen im Team arbeiten, die sich in ähnlichem Maße selbst gut kennen.

Ist das jetzt völlig abgedreht oder irgendwie verständlich?

Die Beiträge überschnitten sich jetzt zeitlich :-) Nein, bei pms verpassen Sie nichts. Frage mich aber ob Sie denn hoffentlich das Hoch in der Mitte des Zyklus kennen. War ich ja lange Zeit Fan von, bis ich feststellte, dass ich dann komplett hormongesteuert in die andere Richtung bin, sprich: mir mit fast jeden Mann kurz wilden, hemmungslosen Sex vorstelle ;-)
Mit dem Coach beim Sport bequatsche ich auch mal solche Themen. Er erzählte mir von einer Kollegin, die eine Arbeit über zykluszeug schrieb und er fragte, ob ich denn auch das kenne, dass man (also bzw frau) zu Beginn eines Zyklus extrem gut rational denken (und somit arbeiten) kann. Ich habe es an mir beobachtet und tatsächlich! Seitdem bin ich Fan von Zyklusanfang. Ein bißchen jedenfalls.

Oh, diese Dauergeilheit Phasen in der Zyklusmitte und gegen Ende und während der Menstruation kenne ich sehr gut. Ich glaube auch nicht, dass Frauen weniger häufig an Sex denken als Männer. :-)

Was mein Denkvermögen angeht, so habe ich aber ansonsten keine großen Unterschiede im Laufe des Zyklus feststellen können.

Können Sie ja ab jetzt einfach mal beobachten ;-)

Ich glaube Männer und Frauen denken gleich oft an Sex.