Irgendwo in nordspanien aufm Campingplatz Rotwein trinkend und zartbitter Schokolade essend das Leben genießen....tbc




Seit Tagen juckt es mir in den Fingern und jetzt geht mein Internet nicht richtig und wo ich anfangen soll, weiß ich auch nicht.

In Summe waren es 5800 km. Mit der furgoneta und uns beiden.
Zu Beginn gab es das Finale für mich nördlich von Paris auf einem Campingplatz. Große Freude! Auch über das großartige Feuerwerk im Anschluss. Am nächsten Tag fiel mir dann (als ich vor verschlossenen Geschäften stand) ein, dass es kein Gratulationsgruß der Franzosen war, sondern dem Nationalfeiertag galt. Nun denn. Es ging weiter bis an die Loire und danach an die Südwestküste bis kurz vor der Grenze. Traumstrand. Atlantik ist jedoch was anderes als Mittelmeerbadewanne. Stellte ich schnell fest als mich die Wellen wegrissen. Gelacht und gespielt wie zwei Kinder haben wir beide, da am Ufer, immer wieder von den Wellen weggerissen. Er lacht so viel. So wie da hatte ich ihn nie zuvor lachen gesehen. Als ich ihn vor fast einem Jahr bei Antritt der neuen Stellen kennenlernte, hatte sein Gesicht immer traurige Züge. (tbc)

Wir blieben zwei Nächte auf dem letzten freien Platz auf dem Campingplatz, schön dort, direkt am Strand, Pinienwald etc.
Nachts passiert es: meine Sorge bzgl Camping: viel Bier heißt nachts aufstehen müssen. Ich wache auf. Er ist auch wach. Wir spazieren zusammen zum Klo. Das kam dann noch oft vor in den drei Wochen, dieser nächtliche, gemeinsame Spaziergang. Überhaupt: viele meiner vorherigen Sorgen oder Zweifel für den Trip waren völlig unbegründet.

Beim Ausparken für die Weiterfahrt passierte dann vielmehr was, womit ich nicht gerechnet hatte: Autopanne. Ich ruf noch so: warte ich wink dir wie du ausparken kannst hier zwischen den Bäumen! Er so: das klappte sonst auch alleine....Und dann - ratsch- Außenspiegel Fahrerseite hängt am Baum. Er wusste bei der Reiseplanung nicht warum ich unbedingt Internet im Ausland auf mein Handy buchen wollte, das war der erste Moment in dem er zugab, dass das doch gar nciht so schlecht ist ;-) Leider haben wir den VWHändler nciht auf Anhieb gefunden und fuhren ein Stück Mautautobahn immer wieder hin und her, immer wieder eins-achtzig. Gut vierzig Grad Hitze.
Vom Feinsten ist immer noch mein Französich mit dem ich nicht nur den Spiegel kaufte, sondern auch eine kostenlose Montage des neuen Spiegels bekam. Das war eh so geil: stundenlanges suchen, dann kommen wir endlich bei der richtigen Werkstatt an, der Verkäufer fragt nur ob links oder rechts, geht einen Raum weiter und legt den Spiegel hin. Diese einfache Lösung nach langem Suchen und etwas Panik meinerseits (habe ich mir natürlich nciht anmerken lassen).

Bilbao ist zu empfehlen! (tbc)

Wirklich: für einen Städte-Wochenendtrip ist Bilbao mein aktueller Tip. Das Guggenheimmuseum lohnt sicht nicht nur von außen sondern auch von innen. Es ist keine klassische Touri-Stadt. Vielmehr viele junge Menschen (es gibt dort mehrer Unis), Bands die alles dabei haben und zwischendurch stehenbleiben und loslegen, und alle fangen an zu tanzen, es gibt einen heimischen, trockenen, leichten und leckeren Weißwein - eine kleine, feine, lebende Stadt. Wir blieben zwei Tage in einem einfachen Hotel, am Berg gelegen, Aussicht auf Bilbao von oben. Das war dann aber auch genug und ich hatte Heimweh, wollte wieder in der furgoneta schlafen. Ich glaube das ist das, was so einen Bus so toll macht: man kann nonstop unterwegs sein und fällt doch jeden Abend in sein eigenes Kopfkissen. Vorteil von seinem Bus ist übrigens die Höhe: knapp zwei Meter, so kommt man noch in jede Stadt in ein Parkhaus. Seine furgo(neta) [ehrlich gesagt heißt sie schon "unsere furgo"]

(Laptop meine jetzt auch rumzuspinnen - plötzlich gab es hier hochformat - irgendwie ist bei mir technisch heute der Teufel drin...)

Also unsere furgo, unser T4 ist einfach oberklasse. Hinten gibt es keine Sitzbank sondern festgeschraubte Holzkisten, die ein Bett ergeben, die man als Stauraum aufklappen kann. Alles sehr schlicht und selbstgebastelt und gut durchdacht. Die Kisten hat er vor ein paar Jahrzehnten gebaut, es war ein Provisorium, und dann sind sie in jeden Bus mitumgezogen.
Apropos aufklappen! Es war auf dem Campingplatz im Südwesten F als uns zum ersten mal auffiel, dass Camping immer viel mit klappen zu tun hat. Alle klappen dauernd was auf, was zu, was weg. Man ist eigentlich nur mit klappen beschäftigt. Höhepunkt unserer Beobachtungen dazu waren zwei Mädchen, die eine Klappe am Wohnwagen aufklappten, reinschauten, und wieder zu klappten!
Wir klappten auch etwas an den Kisten rum, aber ansonsten war unser Parken immer recht fix: Strom (sprich Kühlschrank) anschließen, Campingsessel raus, Campinghocker raus, Bier auf, fertig. Und dann haben wir immer ein "Ankommen-Foto" gemacht.
Er fotografiert übrigens.