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Aber fast ohne Licht die weite Strecke von der Arbeit nach Hause zu fahren war dann doch ziemlich anstrengend. Gefühlt geht nur noch Standlicht. Zum Glück war noch recht viel Verkehr. Ich habe mich hinter einen lkw gehängt, immer wieder leicht abgebremst da das Bremslicht noch funktionierte, habe das Radio ausgeschaltet, mich voll konzentriert. Dreimal Polizei auf den letzten Metern begegnet - wurde nicht angehalten. Mein Licht muss also noch irgendwie ausreichend gewesen sein, auch wenn es mir keinen Weg mehr geleuchtet hat.


Interessanterweise erinnerte ich mich heute an die Katzen. Zuerst war die Katze (vergiftet) verschwunden, dann der Kater. Er schleppte sich noch vergiftet nach Hause. Zu der Zeit war der absolute Höhepunkt des nicht-mehr-aushaltens in meinem Elternhaus. Ich weinte und sagte meine Eltern: auch er kann nicht mehr, hält es nicht mehr aus. Ist jetzt weit hergeholt, aber ich dachte halt heute dran. Steigerte mich aber nciht rein.

Gestern dachte ich an meine Mutter. Schon längst hätte sie jetzt gesagt dass ich mal aufhören solle rumzuheulen, es wird sich eine Lösung finden und schon längst hätte sie nach einem Auto für mich geschaut und ausgrechnet wie sich das finanzieren lässt, so und so viel anzahlen aus meinen Ersparnissen, dann die und die Finanzierung von da und da und dann fehlen noch tausend euro die sie mir dazu gibt und fertig! Alles halb so wild, alles kein Grund zum heulen, hätte sie mich angschimpft und mich in den Hintern getreten, jetzt nicht wegen einem Autokauf rumzuheulen. Dafür hätte sie wirklich kein Verständnis, hätte sie in ihrer strengen Art gesagt. Das ist halt so, ein Auto geht halt irgendwann kaputt und jetzt müssen wir schnell eine Lösung finden aber das sei kein Grund jetzt in Dauertränen auszubrechen, bei aller Liebe!
Sie war so cool. Sie konnte so sehr einen kühlen Kopf bewahren. Sie konnte so gut rechnen.
Ich telefonierte vorhin lange mit meinem Vater. Erzählte ihm, dass ich nachts wach liegen würde wegen Finanzen. Das hätte ich von ihm!, sagte er direkt. Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. und ich erinnere mich wie meine Mutter mir nach der Diagnose erklärte, dass es einen zeitpunkt geben wird, an dem er wegen Geld stöhnen wrüde und das ich mir dann keine Sorgen machen solle, sie hat alles ausgerechnet, alles geplant, es kommt alles gut hin. Und genau so kam es: er machte sich irgendwann große ökonomische Sorgen und dann: alles kam gut hin. Sie hatte alles perfekt vorbereitet. Beispiel: zu dem Zeitpunkt als eine neue Küche hermusste, wurde ein verdammt guter Bausparvertrag offen....

Sie war die Planerin. Sie hatte alles im Griff. Sie konnte mit Zahlen jonglieren wie kein anderer.