Es ist doch immer wieder aufs Neue erstaunlich, wie sehr anders aus dem Urlaub mitgebrachtes Bier zu Hause schmeckt. Na klar, jeder weiß das doch, das wird doch immer sofort gesagt, wenn Bier aus Urlaubsregionen geöffnet wird. Ich finde es dennoch immer wieder erstaunlich. Ich mag das sogar. Ich bringe nämlich fast immer ein paar Dosen Bier aus dem Urlaub mit. Oft einfach deshalb, weil was übrig blieb. Wahrscheinlich kaufe ich aber insgeheim schon ein zwei Tage vor Rückreise extra zu viel ein. Dieses Mal habe ich mich dabei quasi erwischen müssen. Der Herr Herzmann (ist er nicht mehr ganz so sehr, aber das ist eine andere Geschichte) gehört nämlich zu den Leuten, die immer zu schweres Gepäck (Fotoausrüstung) haben und daher nie auf die Idee kommen würden, irgendwas aus dem Urlaub mitzunehmen. Ich dagegen habe meist einen halb leeren Koffer und brauche mir um kg in diesem Zusammenhang keine Gedanken machen. Und er ist schlau. Fragte direkt an ob ich dieses und jenes mit in meinen Koffer nehmen könne und ob das-und-das Objetiv noch Platz in meinem Handgepäck finden könne. Auch sein Handgepäck ist stets so überfüllt, dass Jacken mit vielen Taschen getragen werden müssen, damit alles irgendwo Platz findet. Ich wurde wegen dem riesen-Objektiv bei der Sicherheitskontrolle mal direkt rausgefischt und musste mein Gepäck diversen Extrauntersuchungen unterziehen lassen. Ich fühlte mich wie neulich, als ich von der Polizei als Fußgänger angehalten und zurechtgewiesen wurde. Ich werde dann mit Blicken gemustert die sich anfühlen wie: Schau mal, die da vorne, sieht so hübsch und nett aus und ist eigentlich eine Schmugglerin/Dealerin/usw. Nun denn.
Jedenfalls schaute mich der Herr Herzmann (oha, ich wünsche mir so sehr das alles wieder gut wird) mit großen Augen an, als ich zwei Tage vor Rückflug am Bierregal im Supermarkt ordentlich zulangte. Letztes Endes blieben nur zwei Dosen übrig.
Und die habe ich jetzt ausgetrunken.
- Krank, der Hals ist entzündet - der lange Rückflug und der krasse Temperaturunterschied ist zu heftig.
- Mit Tränen in den Augen. So eine lange Zeit in einer so anderen Kultur, so viel Erinnerung, so viel zwischen uns....