Zyklusendzeit ist Schreibzeit! Aber wo soll ich nur anfangen? Lieber eine Sache richtig aufschreiben, statt fünf nur so halb. Die Auswahl besteht wie folgt: die Insel und die Feste (leider noch keine Fotos verfügbar), der Urlaub mit ihm und die Krise (hält immer noch an), mein Vater auf großer Reise und meine Mutter spricht mit mir (ich solle noch bleiben), neues vom Job und meine weitere berufliche Planung (eher unspektakulär und doch interessant), dies & das (die defekte Heizung, die gesperrte Autobahn, Alltagszeug). Gern sind Sie eingeladen Themenwünsche zu äußern.

Ich mache derweil erst mal ein Bier auf.




Prost!
Schwer zu entscheiden. "Mutter spricht mit mir" und die Nach-Paarurlaubs-Krise sind beides Knaller-Themen, aber ich nähme auch mit Alltagszeug vorlieb (ich selber krieg davon grad so gar nichts aufgeschrieben und weiß nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist). Wie auch immer, Sie werden schon das richtige Fass aufmachen.

Ich nehm alles - schön von dir überhaupt zu lesen! :-)

[Edit] Also alles im Sinne von: es ist mir gleich, alles ist mir recht.

Sie ist zum zweiten oder dritten Mal in dieser Einrichtung, in der sie quasi Urlaub macht, während mein Vater verreist ist. Ja, sie macht dort wirklich Urlaub. Ob mein Vater zurzeit auch wirklich Urlaub macht oder stattdessen gestresst und genervt durch die Staaten mit der Dicken kurven muss, weiß ich nicht - er hat sich bisher nicht gemeldet. Seine Sorgen einige Tage vor Abflug sprechen für sich...
Meine Mutter jedenfalls erholt sich prächtig. Wie immer dort. Ich erinnerte mich eben kurz an die Einrichtungen, in denen sie vorher öfter war, und ich erinnere mich, wie schlecht es ihr dort und auch mir damit ging.....was für Dramen wir dort erlebten, einmal, als sie diesem epileptischen Anfall hatte und ich in ein falsches Krankenhaus gelotst wurde (hatte ich gar nicht so genau aufgeschrieben, sehe ich gerade) oder in der anderen Einrichtung, die damit Werbung machte, dass sie besonders viel Personal auf einer spezialisierten Station einsetzen würde - viel Personal dass viele Zigarettenpausen zusammen macht (btw: ich bin der Sucht wieder verfallen....). Ja, wir haben viel durchgemacht. Jetzt ist sie zwar am Ar--- der Welt aber es ist dort gut. Die Pflege ist gut. Die Pfleger sind gut. Die Stimmung ist gut. tbc

Als ich die Tage das erste Mal in diesen Wochen dort war, erkannte sie mich nicht. Sie drehte sich weg. Es tat so weh. Sie lag schon im Bett, sollte dort das Abendessen "angereicht" bekommen. Angereicht heißt füttern. Ich habe immer noch nicht begriffen was dieses verbale überschönigen der Situation soll, aber nun gut, das ist halt das Vokabular in diesem Pflegefeld. Sie schaute einmal kurz, dann weg. Ich fütterte sie, ging ums Bett herum um ihren Blick zu erhaschen, die Fachkraft bot an das Bett zu bewegen - nein, sie wollte mich einfach nicht anschauen und ich akzeptiere das. Ich glaube, sie hatte erkannt, dass ich jemand bin der ihr am Herzen liegt aber sie konnte mich partout nicht einordnen und schämte sich dafür. Da zwinge ich sie doch nicht noch.
Die Stimmung auf der Station war nciht so gut wie an diesem We - jetzt fällt es mir wieder ein: das war ein We davor. Also vor letztem We: Die Fachkraft sah meinen empörten Blick ob des Essen anreichens im Bett und entschuldigte sich, dass sie alleine im Dienst sei und meine Mutter - obwohl sie so leicht sei, betonte sie - nicht alleine vom Rollstuhl ins Bett hieven könne. Ehrlich gesagt und bei aller Liebe: das kann mein Vater fachmännisch mit nur zwei Wochen Pflegekurs und auch die äußerst ungelernte Pflegpolin bekommt das hin. Nun denn. (tbc)

Ich bekomme das gar nicht hin weil ich null Pflegeahnung habe. Und jetzt kommt's:
Samstag abend war ich wieder dort, aber daran erinnere ich mich gerade nicht. Der Knaller war aber gestern. Trotz pms war irgendwie einfach gut gelaunt. So wie heute, wenn auch tierisch gerädert. Einfach kein Bock auf schlechte Laune, kein Bock auf Depri, kein Bock auf heulen. Einfach entschieden gut gelaunt zu sein. Und so fuhr ich gestern nach einem Tag des Nichtstun frischgeduscht und gut gelaunt in meinem Elfenporsche (so heißt mein neues Auto :-) und irgendwann kommt auch noch ein Foto) zum Ar--- der Welt, wartete noch zwei drei Minuten auf dem Parkplatz und stürmte strahlend die Einrichtung und den Aufenthaltsraum, der zu 99 prozent gefüllt war mit Frauen, die meine Oma sein könnten. Das Aushiflsmädchen diesen We war eine hübsche blonde Studentin - meine Güte geht die wie aus dem Ei gepellt zum Nebenjob. Obernett natürlich zu mir - letztendlich nehme ich ihr eine Stunde Arbeit ab. Alle Omis mit kurzem Smalltalk nett unterhalten ("ja wirklich, es regnet schon den ganzen Tag! Hat sich richtig eingeregnet und dann so kalt dabei! Also da kann man wirklich froh sein wenn man hier im warmen sitzt. naja, ist ja auch erst Ende März, ein bißchen müssen wir uns noch gedulden und dann kommt der Frühling *strahl").
Ein zwei fitte Frauen sind immer dabei. Fit im Kopf. Die genau sehen wie wenig graue Haare meine Mutter hat und wie jung ich bin (aussehe). Sie sagen ein paar liebe Worte zu mir und ich sage nicht viel, wir schauen uns an und meine Augen sprechen: danke für die lieben Worte.Frauen die Töchter in dem Alter meiner Mutter haben. Einmal traf ich Sonntags dort ein Ehepaar, das ein Elternteil besuchte. Es hätten meine Eltern sein können. Das war letztes Jahr oder so. Da ging ich da noch mit Tränen raus. Es ist krass: aber ich schaffe mittlerweile locker eine Stunde dort ohne Tränen später im Auto. Als ich vorletztes We das erste mal dort war hatte ich auf dem Hinweg die Lieblingsfreundin am Handy und verabredetete mich direkt mit ihr für weitertelefonieren eine Stunde später, aber es kam kein Zusammenbruch. Die Lieblingsfreundin hat übrigens einen kleinen Jungen bekommen und wäre Ende Jan bei der Geburt fast verstorben - jetzt ist zum Glück alles gut, alle beide wohlauf und ich liebe diesen kleinen Menschen so wie sie.
Aber ich wollte von gestern schreiben. Also:

Nach der kurzen smalltalkunterhaltung im Aufenthaltsraum nahm ich meine Mutter mit in ihr Zimmer um ihr dort "das Essen anzureichen". Und ich versprühte gute Laune. Ist doch total Panne wenn ich sie die ganze Zeit sorgenvoll anschaue, stattdessen lachen, lustiges Erzählen, Spaß machen. Ich gehe in "unseren" Modus, in unseren rumspinn-modus, so wie früher. Oh madame, kann ich Ihnen noch von diesem wirklich köstlichen Butterbrot anbieten, oder ist das nicht dementsprechen für Sie? Und dann in diesem bestimmten Tonfall, den wir immer an den Tag legten, wenn wir bekloppt spielten.
Sie war sofort da. Keine fünf Minuten und sie hatte mich erkannt. Ich sage ihr, dass wir sie jetzt mal wieder richtig in den "Rolli" (noch so ein Modepflegewort, es ist ein verdammter Rollstuhl!) setzen müssen, sie sei so runtergerutscht und da ich natürlich nicht die perfekte Pflegekraft sei (der Tonfall), müsse sie jetzt mal mithelfen. Den Fuß hier aufsetzten, die Arme hier abstützen, sie spannt sich an (hängt sonst wie ein nasser Sack im "rolli") ein Ruck und - es klappt nicht. "Scheiße", flucht sie leise. Ich lache laut und betone nochmal, dass ich einfach kein vernünftiges Pflegeknowhow habe. Rufe den Pfleger, erzähle ihm von ihrem Fluch, er lacht und hilft uns. Der Typ ist in Ordnung. Und dann bleibe ich schließlich eineinhalb Stunden und erzähle ihr alles mögliche und mache spaß und lache sie an und erwische sie dabei, wie sie auch fast lacht. Ich lache laut für uns beide. Am Ende sage ich, dass ich jetzt mal gehen muss, ich muss mir noch eine Fahrtstrecke für den nächsten Tag suchen, dennn die Autobahn ist gesperrt. kamen von ihr nur zwischendurch ein paar kleine unverständliche Sätze kommt auf einmal ganz klar und deutlich: ach bleib doch noch.

(Vertipper, fehlende Buchstaben....)

Warum ich mir mal eben auf nem Mo abend einen Trinken kann? Ja, meinen Job müsste man haben, meinen Alltag.
Die Autobahn ist gesperrt! Nicht wegen den Brücken, nein, wegen irgendwas anderem und das heißt für mich mal eben 45 min mehr Fahrtweg. Durch die Gegend. Schöne Gegend! Aber nervt. Nervt bei pms umso mehr. Hinweg gemeistert, gedacht: ok, aber nicht für zwei Wochen. Den beiden Chefs einen vorgeheult. Erklärt, dass ich bei diesem Weg meine Mutter nicht besuchen kann, brauche morgen homeoffice. Gar kein Problem. Gaaar kein Problem. Wie alt denn meine Mutter sei. Die beiden Herren sind nur zwei Jahre jünger. Als würde der liebe Gott sagen: komm carlie, du hast alle scheiß-chefs durchgestanden, jetzt mal zwei, die dir nur Gutes wollen. danke.

Und sonst so? Fett bin ich geworden! Und die Heizung läuft nicht. Aber alles in Mache. Falle ins Bett und wundere mich über meinen Optimismus bei pms............_______________--------------

Das mit dem Rauchen-Rückfall ist ja auch bald durch, oder? ;)

Ja, der nächste Anlauf startet in Kürze.....

Heute ging es meiner Mutter schlechter als Sonntag. Ich hatte das Gefühl sie hatte Tränen in den Augen. Sie nahm mich irgendwie wahr aber sie war heute nicht in der Lage viel zu reagieren.