Irgendwas ist los mit mir. Und es ist spannend.
Wenig habe ich aufgeschrieben in den letzten Monaten. Am wenigsten über ihn und mich, über uns. Irgendwie fällt es schwer, auch jetzt. tbc
Es knallt zwischen uns, wenn es mir nicht gut geht. Wenn ich müde und gestresst bin oder mich aus sonstigen Gründen einfach nicht gut fühle. Ich zicke dann nicht rum oder so, aber ich bin dann voll auf mich konzentriert, voll damit beschäftigt, mich bei Laune zu halten. Anscheinend kümmere ich mich sonst (also wenn es mir gut geht) sehr um uns, um die Stimmung zwischen uns.
Für ihn fühlt sich das abweisend an, wenn es mir nicht gut geht. So ist das - kurz zusammengefasst.
Wir können reden. Immer detailreicher. Wir können im Nachhinein so Knall-Situationen immer besser aufdröseln. Wie fühlte es sich für wen an. Für ihn abweisend. Und ich möchte doch einfach nur in den Arm genommen werde, möchte dass wahrgenommen wird, wie es mir geht, möchte gesehen werden mit meinen Gefühlen. tbc
Nach dem langen Trip im Feb ging es mir sehr schlecht. Mein Therapeut war schockiert: in so einem Zustand hatte er mich lange nicht erlebt. Ich fühle mich nicht gesehen, nicht wahrgenommen. Wie in meinem Elternhaus.
Ich habe viel nachgedacht nach dem Urlaub, war sogar krank dazu. Ich kam irgendwie und irgendwann dann zu dem Entschluss, dass das (noch) kein Ende mit ihm und mir ist. Irgendeine Stimme in mir meinte, ich müsse erst noch genauer schauen, quasi prüfen, ob da nicht noch erst irgendwas bei mir ist, an dem ich noch arbeiten solle, irgendwas was ich für mich noch klären muss, ehe ich die ganze Nummer beende.
Das war gut. Früher hätte ich direkt alles aufgegeben.
Und ich schaue ihn an, wir strahlen uns an, und ich freue mich so sehr dass es diesen Menschen gibt.
Es ist manchmal verdammt schwer und genauso froh bin ich über ihn, über uns.
Und dann stoße ich manchmal an meine Grenzen. Dann rutsche ich in ein ganz altes Gefühl, ein Gefühl von früher, als ich in meinem Elternhaus nicht wahrgenommen wurde. Die Schlüsselsituation ---jetzt wegklicken wenn man nichts wirklich schlimmes lesen möchte------
die Schlüsselsituation als da alle am Esstisch saßen, die ganze Familie meine ich, und ich bin ausgerastet, weil sich alles falsch anfühlte, ich doch einfach nur mit allen alles besprechen wollte, alles was zu besprechen war, da mit meiner Schwester und dem Kind und das ganze kuddelmuddel, und irgendwas hatte ich auch, Sorgen ums Abi oder andere Zukunftsängste und ich sprang auf oder so, ich weiß es gar nicht mehr genau, mein Kopf schien zu platzen und ich schmiss ihn vor die Wand, immer wieder, immer wieder, ich fühlte mich so sehr unverstanden, verstand nicht, warum die anderen nicht verstanden dass wir doch reden und alles besprechen müssten. Und alle saßen da. Am Tisch. Im Esszimmer. Und alle guckten mich mit großen Augen an. Nur einer hätte aufstehen müssen und mich in den Armen halten müssen. Aber alle glotzen nur. Ich ging hoch in mein Zimmer. Weinte, gefühlt einige Tage. Zwischendruch ein Kamillentee. Und irgendwann werde ich wohl aufgestenden sein und rausgegangen sein, gegen zehn konnte man immer Leute zum rauchen treffen. Zwei dreimal inhalieren und dann wurde der Kopf schon leichter. Wie ein Mantel der einen zudeckte, der alles zudeckte, so dass man zur Ruhe kommen konnte.
Meine Mutter kam irgendwann an mein Bett. Sie war ebenso verzweifelt.
Es war schlimm, es gab viele ähnliche Situationen.
Und ich weiß immer besser: sie sind vorbei.
Zurück bleibt das Gefühl, nicht warhgenommen zu werden. Und ich bin durch mit Therapien über meine Kindheit oder Jugend. Ich habe alles schon zu genüge aufgedröselt, bearbeitet. Das es alte Gefühle bei mir gibt ist halt so, hat auch jeder. Und ich habe mich schon so gut da rausgearbeitet, ein Rest bleibt einfach. Und der springende, für mich aktuelle Punkt ist simple: ich kann mir keine eigene Familie bauen, in der ich mich genauso fühlen muss.
Nur wie soll ich das jemandem erklären, für den ich zwar der sechser im Lotto bin, aber der sich nichtmal an seine Kindheit erinnert?
Es fühlt sich heute an wie eine, meine, Mühle, aus der ich nciht rauskomme. Die Freundin mit den Kindern trifft sich heute mit den anderen Kindergartenmuttis - ich könne aber auch einfach dazukommen!
Nein, kann ich nicht. Diese vielen Frauen, alle jünger als ich, alle mit eigener Familie.
Ich lebe mein Singleleben weiter wie bisher. Ich gehe zum Sport, ich gehe in die Sauna, ich trinke zwei Bier und falle ins Bett. (Blöder Abschluss wenn ich schon mal schreibe....)
Noch mal zum Anfang: irgendwas passiert gerade. Es ist aufregend, und es ist gut. Vielleicht komme ich gerade doch an meinen Beziehungskern. Wie gut das Gespräch heute morgen mit ihm war. Wie gut wir gestern kurz vorm Absturz die Kurver noch gekriegt haben. Absoluter Vorteil: er ist sehr intelligent. Er jammerte seinem Therapeut was über uns vor - alles klar: FSchulzvThun Band eins bis drei lesen, dann darüber in Therapiesitzung reden.
Ich habe das Gefühl es passiert dieses mal in einer Beziehung wirklich was. Beziehungsarbeit. Das habe ich mir doch immer so gewünscht. Ich mit meinem Teil. Er hoffentlich auch mit seinem. Und wir mit unserem. Die Vorfreude auf dem Trip mit seinem Bus im Juli ist sehr groß, die Vorbereitungen laufen.