Kein pms.

Ich kann nicht ohne Musik schreiben. Ich kann nicht schreiben ohne reinschreiben. Und die Musik hilft.
Oft denke ich: jetzt schreibe ich. So wie früher. Und dann mag ich mich nicht reinschreiben und dann schreibe ich nicht. Manchmal habe ich auch keine Zeit zum Reinschreiben. Ein anderes Mal fehlt mir das Bier. Heute fehlt mir die Musik. Aber da geht noch was, glaube ich. tbc




Möchte losschreiben über sie, über ihren Zustand. Und dann fühl ich mich gebremst weil ich mich schäme. Ich schreibe kaum noch. Stiefmütterlich behandel ich diese Seite. Antworte nicht auf den lieben Kommentar, lese nur kurz und sporadisch auf den anderen Seiten. Bin irgendwie raus. Im Leben. Und es ist gut da draußen für mich.

Und dann fliehe ich doch zwischendurch hierhin und kotze mich aus. Oder viel mehr: hierhin komme ich zum zusammenbrechen.

Er ist mit ihr* in der Küche. Sie hängt auf halb acht im Esszimmer im Rollstuhl. Noch eine Umarmung, nochmal meine Wange an ihre, nochmal ein paar Worte zuflüstern. Ich spüre wie die Tränen vom Herz Richtung Auge wandern und schaffe noch ein "tschü-üss!" in die Küche zu rufen in einem Tonfall, der mir nichts anmerken lässt. Ziehe die Haustür zu, laufe zum Auto - Sachen vergessen. Zurück. Tränen auch. Schließlich endlich im Auto. Tränen fragen Weg von Herz zu Augen. ok. Tränen nehmen ihren Weg. Mist! Zigaretten fehlen noch. Heulend in die Tanke geht nicht mehr - die Jungs von früher sind längst nicht mehr da und ich bin müde neue einzuarbeiten oder kennenzulernen.

*der Dicken

Natürlich reiße ich mich die sieben Autominuten zusammen. Ich bin fast erschrocken wie gut, ja wie professionell ich mich mittlerweile zusammenreißen kann. Das blonde Mädchen in der Tanke ist ne Liebe, ich mag sie. Sie strahlt freundlich und gehört zu diesen Menschen, die schön sind und dieses Schöne auch aus dem Herzen ausstrahlen. Dann gibts noch einen Parkplatz direkt vor der Haustür - der liebe Gott hat an mich gedacht!
Ich bin Profi im Zurechreden geworden. Im mir-es-zurecht-reden.

Oder: ich habe es geschafft den Kopf oben zu halten. Rauche ich schon lange nicht mehr in der Wohnung, habe ich meinen Sitzplatz in der Küche von der Bank schon lange auf den Platz vor Kopf eingetauscht, mache ich gerade doch eine Zigarette in der Küche an und überlege, auf die Bank, dort auf meinen Platz zu wechseln. Ein Bier lang in die alte Position wechseln. So einladend. So einladend, so einladend, weil ich merke das was passiert, etwas, was ich nicht zu überstehen weiß und dann das alte Gefühl in dem ich so lange beheimatet war, vielleicht Boden bietet, wo ich keinen Boden mehr spüre.

Sie stirbt. Ich weiß nicht ob jetzt oder gleich oder morgen oder übermorgen oder nächste Woche oder Ende April, oder gar Mai, aber die Tage sind gezählt. Und es tut so weh. Ich vermisse sie eh schon so sehr, möchte so sehr alles eintauschen gegen ein Gespräch mit ihr. Und dann nehme ich sie in den Arm und flüstere ihr was ins Ohr und ich merke: sie will was sagen. Wir hatten so genau abgesprochen dass sie immer versuchen wird mir ein zeichen zu geben, wir wussten beide nicht wie diese Zeichen dann noch klappen können, aber sie versucht sie jetzt zu senden. Und es tut so weh sie so leidend zu sehen. Sie quält sich um jeden Schluck, schafft Flüssigkeit nur noch löffelweise aufzunehmen, quält sich um jeden Atemzug.

Ich fahre zurzeit fast täglich vorbei. Mein Vater fliegt So für ein oder zwei Wochen zur Trauminsel. über seinen Geb. Es ist ok. Es ist ok dass er meine Insel zu seiner gemacht hat und es ist ok dass er über seinen Geb flieht - es kommt eh keiner mehr zu Besuch, hatten wir vor zwei Jahren schon (linke raussuchen schaffe ich jetzt gerade nicht, aber ich habe es sicherlich aufgeschrieben).

Die Arbeit läuft gut, es ist die Entschädigung für den ganzen Mist der Jahre davor, es läuft wie am Schnürchen. Der Herzmann ist klasse, wir lachen und ich bin so froh dass es diesen Menschen gibt. Und ich bin gut mit mir, oder jedenfalls viel viel besser als früher. Ich halte mich aus.
Und jetzt stelle ich fest: es wird mich nochmal umhauen mit ihr. Der Abschied auf Raten. Taten die Raten die letzten zehn (? ich weiß es schon gar nicht mehr) Jahre weh, wird die letzte wohl doch nochmal größer als ich dachte.

Ich kann heute einfach abstürzen. Für zwei Tage krank melden heißt nur eine kurze Mail morgen früh schreiben.


Und die Tränen sind dennoch rar heute. Als wäre das Kontingent fast ausgeschöpft.

Die Arbeit läuft gut, es ist die Entschädigung für den ganzen Mist der Jahre davor, es läuft wie am Schnürchen. Der Herzmann ist klasse, wir lachen und ich bin so froh dass es diesen Menschen gibt. Und ich bin gut mit mir, oder jedenfalls viel viel besser als früher. Ich halte mich aus.
Und jetzt stelle ich fest: es wird mich nochmal umhauen mit ihr. Der Abschied auf Raten. Taten die Raten die letzten zehn (? ich weiß es schon gar nicht mehr) Jahre weh, wird die letzte wohl doch nochmal größer als ich dachte.

Ich kann heute einfach abstürzen. Für zwei Tage krank melden heißt nur eine kurze Mail morgen früh schreiben.


Und die Tränen sind dennoch rar heute. Als wäre das Kontingent fast ausgeschöpft.