Ich habe Spaß im Saftladen. Cheffi rief mich heute an (ein Büro daneben), ob ich mal eben ein paar Min Zeit hätte und rüberkommen können. Klar. Angst vor irgendwas Schlimmen. Gäbe genug. Sogar ganz aktuell. Schon fast an seiner Tür angekommen noch mal zurückgegangen, Notizblock geholt. Mit Notizblock sieht immer besser aus. So nach dem Motto: yeah ich bin voll motiviert, gib mir neue Projekte! Ich schreib dirket alles mit! Ich also dann sein Büro betreten, mit Notizblock, dirket gefragt, ob was Schlimmes sei. Hatte ich ja gar keinen Bock drauf. Nee, nee, ich solle mich mal setzen. Also beim letzten Zielvereinbarungsgespräch, beginnt er, - mir springen direkt gefühlte eine Mio Projekte durch den Kopf die ich nicht gepushed habe -, hätte ich ja gesagt, dass (eine weitere Mio Projekte fallen mir ein) ich ja nicht (noch eine weitere Mio) mit meinem Gehalt zufrieden sei. Ich habe echt erwaretet dass jetzt was käme von wegen hätte ich aber leider nicht verdient aber nein! Es ist ein Saftladen! Ich bekomme eine Gehaltserhöhung! Rückwirkend seit 1.1.! Hahaha! Blablabla, Gehaltsanpassung, mit meiner Arbeit sehr zufrieden, blablabla, Marktwert. Ich lache laut. Spare mir aber die Story dass ich neulich fast einen Job bekommen hätte, in dem ich zehntausend mehr im Jahr locker bekommen hätte und setzte nach lauten Gelächter meine endcoole Grimasse auf und frage ob ich für die paar Euros jetzt danke sagen soll. Ich kann so verdammt gut von sexy laut lachen in knallhart angsteinflößend wechseln, da kommen so Jungs nicht mit.
Letzten Endes freue ich mich. Ich habe nun endlich fast das Geld für die teure Weiterbildung zusammen. Plane für die fehlenden dreitausend meinen Vater anzupumpen. Er wirds mir geben, weil ich den Größtteil schon selbt zusammengespart habe.
Je weniger ich arbeite, je weniger ich mich bemühe, desto mehr kommt rum. Ich sag ja schon seit Jahren: Saftladen.
Ich habe neue Infos was aus der lesbigen Arbeitskollegin geworden ist. Sie ist nun in der Buchhaltung von irgendeinem anderen großen Unternehmen tätig. Freue mich für sie, weil wahrscheinlich besseres Gehalt (der Saftladen zahlt end-scheiße), aber mich wunderts auch, denn eigentlich hatte sie auf Buchhaltung keine Lust mehr, wie sie mir mal erzählte. Und sie ist auch noch anders qualifiziert. Nun ja, jedenfalls weiß ich jetzt, wer im Unternehmen engeren Kontakt mit ihr hält. Muss mir noch überlegen was ich sage warum ich ihre Kontaktdaten gern hätte - obwohl! Ich könnte auch einfach die Lästermaschenerie anwerfen und rumerzählen, dass ich schon immer in sie verliebt war (ich gelte im Unternehmen offiziell als ganz strikt hetero). Ich schaue noch mal.
Habe heute mit Frühjahrsputz begonnen. Brauche einen Krankenschein weil mehr Zeit benötigt wird. Mal schauen.
Habe aufgrund von Anfragen bei twitter eine Umfrage zum Thema Sex mit Männern über vierzig gestartet. Kaum Rückläufe. Bin zum Glück Statistikprofi von Hause aus. Das Ergebnis lautet: keine repräsentative Mehrheit hat Sex mit Männern über vierzig. Einzelfälle berichteten, es sei auch einfach nur Sex. Nun gut. Oder auch nicht.
Aber nicht dass einer denkt mir ginge es gut! Nächste Woche gibts wieder hormonbedingte Weltuntergangspostings. Vorgesehene Themen: die Firma geht gaaaar nciht mehr, ich bin zu unqualifiziert für andere Jobs, meine Wohnung ist dreckig, ich bin fett und keiner liebt mich. Stay tuned!!!!!!!!!!
Zwischendurch kommt mir immer wieder mal mein Leben wie ein falscher Film vor. Und ich bin in der Hauptrolle völlig fehlbesetzt. Einer von diesen endlos langatmigen Filmen, bei denen man die ganze Zeit wartet, dass sie endlich mal anfangen. Zwischendurch lodert eine Flamme von Spannung auf, erlöscht aber direkt im nächsten Schnitt. Richtig anstrengend zuzuschauen. Die Nebenrollen und- szenen kommen einem fast spannender als die Handlung an sich vor. Versanden dann aber im Nebenbei.
Und was macht man nach so einem Film? Erst mal mit kühlem Pils die vertrocknete Kehle und gelangweilt aufgewühlte Seele erfrischen.
overloaded am 12. März 12
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