Dienstag, 26. März 2013
Ich wollte jetzt eigentlich darüber schreiben, wie unglaublich klasse der Trip in die Hafenstadt oben im Norden war, wie ich beispielsweise neben einem riesigen Containerschiff stand, das war sowas von beeindruckend, wie ich eine Nacht lang zu bester Musik durchgetanzt habe, einfach seit langem mal wieder stundenlang über die Tanzfläche fegte, wie ich einen relativ wichtigen beruflichen Termin trotz Verkaterung und Übermüdung bestens gemeistert habe, wie ich jemanden kennengelernt habe, mit dem ich non stop so gut Gespräche führen konnte, wie ich es lange schon nicht mehr erlebt habe, wie mir eine neue Stelle (mit Möglichkeit zur Promotion!) angeboten wurde, und ich wollte beschreiben, wie sehr mich diese Stadt immer wieder in ihren Bann zieht, wie sehr ich es genieße dort die Augen offen zu halten, jeden Augenblick ganz tief einsauge und wie sehr dieser Trip mit seinen Begegnungen Spuren bei mir hinterlassen hat.

Und dann fiel mir ein dass ich noch nie darüber geschrieben habe, dass ich mein Diplom "mit Auszeichnung" bestanden habe. Mir fiel das selber jetzt erst gerade wieder ein. Ich war damals selber kurz erstaunt, hatte da gar nicht mit gerechnet, feierte mein Diplom aber auch in unüblichem Rahmen, so dass das dann auch irgendwie gar nicht Gegenstand war. Es ist möglich, dass es irgendeine psychologische Erklärung für diese Erinnerung jetzt gibt, irgendwas mit Hafen oder so.

Und jetzt, ha! jetzt fällt mir ein dass ich danach noch eine weitere Prüfung "with distinction" bestanden habe! Vielleicht bin ich doch gar nicht so schlecht.



Dienstag, 19. März 2013
Ich sitze beim Psychologen und weiß nichts zu heulen. Ich fange an zu erzählen, nachdem er mir ein Kompliment über meine Haare macht, will den ganzen Rotz von der Arbeit kurz halten, rede dann aber doch eine halbe Stunde voller Enthusiasmus über meinen Karriereplan, der da aber auch einfach sinnig ist. Ich bin im positiv-laber-modus und erzähle weiter von dem Kind und davon, dass ich lerne zu unterscheiden, für was weinen sinnig ist und wann ich das stoppen kann und handlungsfähig bleibe, das Weinen in Handlungen umsetze. Mein Monolog lenkt sich auf Männer, dass auch das etwas ist um was ich mich dieses Jahr kümmern will, denn es kann ja irgendwie doch nicht angehen, dass ich da alleine in meiner schönen Wohnung sitze. Und wieder alles völlig plausibel, die Sache warum es doch gut war sich damals vom Nerd zu trennen und welch klarer Blick auf die Sache mit dem jungen Mann liegt und und und. Alles so klar. Ja, alles total klar, gut und stimmig.
Nächste Woche dann pms. Dann gibts wieder Weltuntergangsszenarien. Wie sehr doch alle ihr Leben leben und wie sehr mir das nicht gelingt und wie alleine ich bald untergehen werde.

Meine Haare sind der Knaller!



Dienstag, 19. März 2013
Habe heute in der Sauna einen älteren Staatsanwalt kennengelernt. Wer weiß wofür das nochmal gut sein wird!!

Mit älteren Männern in der Sauna ins Gespräch kommen, ist eigentlich immer recht nett. Die baggern nicht ekelig rum oder so, das sind meist recht interessante Gespräche. Und meine Güte, sollen sie doch ruhig dezent hingucken, die gucken mir ja nichts weg. Machmal komme ich auch mit älteren Leuten ins Gespräch, die locker meine Eltern sein können. Das ist auch immer recht nett und interessant. Ich gehe gern alleine in die Sauna. Man kann so schön auf sich selbst hören und seinem eigenen Körpergefühl nachgehen. Herrlich. Fast jedesmal ist auch ein kleiner Flirt drin. Der Flirt heute war heiß. ungefähr mein Alter, auch alleine dort, durchtrainiert. Dooferweise sahen wir uns erst als er schon am Fön war und ich mich schon eincremte. Wie geil dieses einmal sehen, nochmal hingucken, und dann noch hinschauen und die Blicke treffen sich erneut.

Aus der Kategorie: wovon Singles so zehren...



Ich habe das Kind für morgen eingeladen. Das Kind ist mittlerweile zwanzig. Sie macht zurzeit nichts, ich bin mir nicht mal sicher ob sie einen Schulabschluss bekommen hat. Was mache ich mit ihr? Eine Runde abhängen, eine Runde quatschen, mir eine Überblick über den Stand der Dinge machen. Vielleicht einen Lebenslauf schreiben damit sie mal irgendwas in der Hand hat. Aber ich muss das Treffen irgendwie vorbereiten, meine ich. Irgendwie erst was zusammen unternehmen oder so. Keine Ahnung. Sie kommt dooferweise erst um drei (ich hatte eins oder zwei oder drei angeboten) und ich muss um sechs zum Psychomann auf die Couch. Ich muss mir auch noch irgendwas überlegen was ich ihr sage wo ich noch hin muss. Sie kann sowas nicht einordnen. Sie ist behindert. Naja, ich werde das schon irgendwie wuppen. Ich werde schon hinbekommen dass das irgendwie gut wird. Oh man, Mama, was für ein schweres Erbe, was für eine schwere Verantwortung hast du mir da überlassen. Meine Mutter würde jetzt sagen:
lass es mal einfach auf dich zukommen. Sie liebt dich doch sehr und hört genau hin was du sagst. Und du bist doch gut, du wirst das richtige mit ihr machen, weil du das kannst. Warte mal ab. Hauptsache du hast sie erst mal eingeladen und hälst den Kontakt aufrecht, wird schon, da bin ich mir ganz sicher.



Ich bin letzte Nacht mit einem schweren Albtraum über die Arbeit aufgewacht und um halb neun rief schon die Kollegin an, weil sie eine Frage hatte (die sie nach scharfem Nachdenken auch selbst hätte beantworten können. Den nächsten Anruf um elf ignorierte ich dann erfolgreich). Aber ansonsten ist Urlaub, ist frei haben klasse.

Ich habe nochmal weiter geputzt, hier war dann doch einiges mehr nötig als mal eben durchsaugen. Morgen perfektioniere ich. Vorhänge waschen etc. Es tut gut mal wieder in meiner Wohnung abzuhängen und es tut gut dass es hier mal wieder richtig schön ist.

Beim Sport war ich auch und trotz Zerrungen und Muskelkater gar nicht mal so schlecht. Der Herr Sohnemann war (natürlich?) (-ich nehme an er arbeitet) nicht da, aber dafür verwickelte sein Vater mich ein kurzes Gespräch, wie alt ich denn eigentlich sei. Ach Quatsch, das ist gar kein Typ der für sowas ein Gespräch anfangen muss, der fragt einfach ganz direkt wenn er was wissen will. Irgendwann später verwickelte der Coach aber den Chef und mich in ein Gespräch. Der Coach fragte was ich jetzt noch vorhabe, heute, ob ich jetzt in die Sauna gehe, ob mit der oder der Freundin. Ja Sauna, aber alleine. Ja!, so ist das, die haben jetzt Verpflichtungen, sagt er, die müssen jetzt Beziehungen erfüllen und ihre Männer bedienen!, und er predigt weiter, dass das so sei mit den Frauen, da sind Freudinnen dann außen vor wenn ein neuer Typ am Start ist! Der Chef der Muckibude fügte ganz sachlich hinzu, dass das bei Jungs doch genauso sei, er würde das genau sehen, denn dann kommt einer nach Woooochen wieder trainieren und posaunt rum, dass ihm das nicht noch mal passiert, sein Training würde er sich nicht nochmal nehmen lassen! Die beiden Herren reden weiter, ich ziehe meine Schuhe an und rufe, dass ja genau deswegen ich die perfekte Freundin sei, eben weil ich auch trainieren wolle. Ja!, ruft der Chef mir zu, nur dich haben wir zu spät kennengelernt. (!??) Beim Rausgehen und tschüss rufen überlege ich dem Chef zuzurufen, dass er alle Singlemänner grüßen solle, die eine Freundin suchen, mit der sie trainieren können, verkneife mir diesen Kommentar aber, weil das dann präpotent, großkotzig und überzogen rübergekommen wäre. Mein Auftritt dort heute reichte schon.