Dienstag, 24. September 2013
Der neue Job ist so geil, dass nichtmals pms mich von einem erfolgreichen Arbeitstag abhält. Es ist so unglaublich! Alle sind nett und kollegial und - witzig. Der Humor ist so direkt und trocken. Jemand sagte mal, er messe Intelligenz lediglich an dem Verständnis von Humor. Jetzt fällt mir ein: ja, das Intelligenzniveau ist um einiges höher als es bei den Kollegen in der alten Firma war.
Die Fahrerei ist übrigens halb so wild. Wenn ich morgens zeitig losfahre und zeitig Feierabend mache (und das macht man da ganz selbstverständlich) kann ich so durchfahren ohne Stau. Höchstens mal kurz zähfließener Verkehr für ein paar Minuten.
Dennoch steht pms gerade an der Tagesordnung. Ich bin total geschafft, könnte vor acht ins Bett gehen. Beim Besuch meiner Mutter kann ich die Tränen kaum zurückhalten. Ich mag niemanden abends treffen oder sprechen. Alles tut weh. Ich bin hundemüde. Gut könnte ich mich jetzt in die Partnerlosigkeit oder Krankheit meiner Mutter oder Familiendrama oder oder oder reinheulen, aber dazu bin ich einfach zu müde.

Das schlimmste für mich mit meiner Mutter ist, dass sie sich nicht mehr artikulieren kann. Ich meine nach wie vor zu spüren wenn sie mich erkennt (oder erkennt dass ich jemand bin, der ihr sehr sehr nahe ist) und sie versucht auch manchmal was zu sagen, aber ich verstehe sie seit einiger Zeit fast gar nicht mehr. Sonst konnte ich immer schnell zusammensetzen was sie sagen wollte, selbst wenn keiner etwas verstand, aber das klappt nicht mehr. Ich habe Angst dass sie mir was mitteilen wollte, was sie traurig macht oder so. Dass sie schmerzen hat. Oder Heimweh. Oder dass sie sich dort extrem unwohl fühlt. Oder dass sie Angst hat. Oder oder oder.....



Sonntag, 22. September 2013
Seitdem meine Mutter im Pflegeheim ist, riecht sie nicht mehr nach meiner Mutter, sondern nach Altenheim, nach Pisse. Es ist schrecklich. Ich wasche ihre Wäsche, und genauso wie ich den Geruch nicht aus der Nase bekomme, bekomme ich den Geruch nicht aus der Wäsche raus. Noch eine Woche, dann ist sie wieder zu Hause.

Bei Fußball und Bier erzähle ich einer Freundin davon. Weißt du welches Parfüm sie immer hatte?, fragt sie. Klar, immer die Nr. 5 und ich habe noch ein Pröbchen davon zur Hand. Heute abend mache ich vllt den Test: wie viel Liter Ch*anel benötigt man, um einen anderen Geruch in das Heim zu bringen? Und wie wird die Mischung aus ihrer Nr. 5 und meinem Mademoiselle riechen?



Freitag, 20. September 2013