Anker setzen.
Die Weiterbildung ist super. Als wir gestern oder vorgestern in der Pause draußen rauchend zusammenstanden, ging es kurz um Alkohol und die eine fragte die andere, ob sie keinen Alkohol trinke. Doch, sie trinke. Ich habe gejubelt - dieses Offenbaren: ich trinke. Sie sagte nicht: doch, ich trinke Akohol, nein, sie sagte direkt: doch, ich trinke.
So viele Leute trinken. Wir trinken einfach. Der eine mehr, der andere weniger. Und manche gar nicht (mehr). Was für eine verbreitete Sucht, was für eine gesellschaftlich tolerierte Droge.
Ich habe heute die vielen Pflanzen die mir auf der Lieblingsinsel als Geschenk mitgegeben wurden, eingepfanzt. Es war sehr gut dass ich dieses Jahr zweimal dort war. Ich zehre immer noch davon. Und wir planen einen Trip am Geb meines Vaters dorthin. Es ist wichtig dass man Anker setzt.
overloaded am 20. Oktober 13
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Ich war irgendwie - aus Versehen natürlich - gestern ziemlich betrunken ins Bett gefallen. Erst mal nachlesen was ich so schrieb...
Der Druck steigt. Habe ich mich dieses Jahr extrem zurückgehalten, waren da dieses Jahr nur zwei Männer mit denen ich intim wurde, habe ich dieses Jahr bewusst ein paar Mal verzichtet, muss ich jetzt feststellen, dass der Druck einfach steigt. So viel alleine einschlafen. So viel alleine im Bett liegen. So wenig Nähe. So viel alleine Aufwachen. Ich könnte genau jetzt eine Taxe nehmen und ich wüsste wo ich heute noch hinfahren müsste um einen aufzureißen. Es reizt. Das Geld für die Taxe, für den Eintritt, für die Drinks, für die Taxe zurück - um es direkt zu sagen: es ist einfach da. Jeans wieder anziehen, Taxe rufen, losfahren, an der Schlange am Eingang vorbeigehen, in den Club von den Türstehern reingewunken werden, dirkt die Tanze stürmen oder vorher noch einen Drink nehmen, eine Runde scannen, tanzen, trinken, Taxe zurück zu mir zahlen, ficken---------------es ist tatsächlich so simple.
Und ich mag nicht. Ich mag diese Ficks des Fickens wegens nicht mehr. Ich wünsche mir verlieben. Ich wünsche mir Zukunft. Und je länger ich darüber nachdenke desto mehr muss ich feststellen: was ich mir wünsche wird immer unrealistischer. Meine Kompromissbereitschaft ist extrem niedrig geworden. Es sollte einfach so passen.
Und der Druck steigt. Einfach mal wieder eine Nacht Nähe. Einfach mal wieder angefasst werden. Einfach mal wieder Nähe spüren. Koste es was es wolle. Eine Runde halte ich noch aus.
Notfalls nehme ich mir für 2014 wieder die Nummer von 2012 vor. Aber bis zu den Vorsätzen fürs neue Jahr bleiben ja noch ein paar Wochen....jetzt einfach nur cool bleiben....neuer Job hat geklappt, jetzt ruhig abwarten dass auch alles andere klappt...
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Ich bin heute heim gegangenvorm aufreißen weil zyklustechnisch ungünstig. Fakt.
overloaded am 20. Oktober 13
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Das ist neu: ich denke mich nicht mehr in irgendwas rein. Ich kann nehmen was so kommt, manches stimmt mich fröhlich, manches stimmt mich traurig. Und nichts gewinnt Überhand. Das fühlt sicht gut an.
overloaded am 17. Oktober 13
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Der neue Job ist nach wie vor klasse und mir geht es gut. Ich fahre gerne morgens dorthin und ich arbeite gut und es macht Spaß. Das Kollegium ist klasse. Es tut unheimlich gut Arbeit nicht als Belastung und größten Energieräuber zu erleben. Ich fühle mich wie neugeboren, ein neues Leben. Ich muss mich erst mal daran gewöhnen. Ich könnte Stories erzählen was für tolle Sache dort abgehen, aber wahrscheinlich bin ich schon zu sehr daran gewöhnt nur Kummer runterzuschreiben...
pms ist im Anmarsch und ich habe mich heute in zufriedener Stimmung auf dem Rückweg noch gefragt, wie sich das dann jetzt wohl äußern wird. Ich war nach der Arbeit laufen, ein paar Klimmzüge, ein paar situps usw. Herrlich. Danach habe ich eine neue Häkelarbeit erneut aufgenommen (versuche mich seit einer Woche an einem neuen Muster...) und dann gerade kam doch was hoch was mich sehr traurig stimmte. Ich hatte eine Heulerei wegen Singledasein erwartet und dass ich bald wirklich Mitte dreißig werde schwirrt eh die ganze Zeit in meinem Hinterkopf rum, aber irgendwie ist der Schritt-für-Schritt-Gedanke dann doch stärker und jetzt ist erst mal Baustelle Nr eins aka Job positiv geändert und dann wird das nächste Gute auch bald kommen. Ich bin mir fast ziemlich sicher.
Meine Mutter. Es tut einfach weh. Es hört nicht auf. Ich breche zwar nicht mehr wie vor Jahren in Tränen aus, selbst jetzt nicht wenn es wieder mal so akut weh tut, und dennoch tut es weh wie eh und je. Die Zeit heilt keine Wunden die nicht aufhören zu bluten, sie schenkt höchstens Gewöhnung. Wie es sich anfühlen wird wenn sie stirbt, frage ich mich. Und wie sich das ab dann für mich anfühlen wird. Anders, wahrscheinlich. Ich war gestern nach der Arbeit in der alten Firma, nur die liebe Kollegin und mein lieber Nachfolger waren da (wusste ich, wäre sonst auch nicht hingefahren). Vom lieben Nachfolger ist neulich die Mutter gestorben, einfach so, über Nacht. Keine Vorerkrankung oder so, nichts, eine ganz normale Frau von Ende fünfzig (meine ich). Ich fuhr ihn nach Hause und vor seinem Haus fing er an zu erzählen und Tränen standen in seinen Augen. Er brachte kurz die Fragestellung auf, was schlimmer sei, so wie seine Mutter verstorben ist oder wie das mit meiner Mutter aussieht. In wenigen Sätzen klärten wir, dass es dazu keine Frage gibt - das ist unbewertbar. Wir umarmten uns zweimal feste und von Herzen. Ich mag ihn wirklich sehr und wir verstehen uns sehr gut. Er erwähnte selbstvorwurfsvoll dass er viel trinken xxx rauchen würde. Ich sagte ihm, dass er sich dazu keine Vorwürfe machen solle, wenn man sich in so einer Zeit betäubt, sei das doch menschlich und ich kenne niemanden, der Herz hat und sowas mal "eben so" wegsteckt. Er hat übrigens nebenbei noch einen Rechtsstreit (er ist im Recht) bzgl. einer neuen Wohnung am Hals und dem Vater geht es zusätzlich gesundheitlich sehr schlecht. Er hat keine Geschwister.
Heute ist Tag meiner Eltern. 1710. Es ist ihr Kennlerntag und wurde irgendwie zu einem Datum in unserer Familie. Ich weiß nichtmals wann ihr Hochzeitstag ist. 1710 war immer der Tag. Ich hatte vorhin kurz überlegt meinen Vater mal anzurufen.
Trockener Humor wurde in meinem Elternhaus immer schon groß geschrieben. Wenn wir jetzt mal was vergessen oder uns was nicht einfällt heißt es immer: Scheiß Alzheimer, ist einfach ansteckend!
Ich habe meinen Vater nicht angerufen. Vielleicht hat er den Tag heute einfach vergessen. Vielleicht wollte ich nicht in Wunden bohren. Vielleicht wollte ich mir das nicht antun. Vielleicht hat er schon längst eine Flasche vom besten Wein gekippt.
Alle Autos bei uns in der Familie hatten früher die 1710 auf dem Nummernschild. Ich fahre wahrscheinlich das Letzte davon. Bis nächstes Jahr noch. Danach wird es vllt die 2712.
Irgendwas mit pms, einer Grundzufriedenheit, ein wenig Zukunftsorgen, ein bißchen Trauer und ein paar Leichtbier. Nicht alles zu viel.
Ich schäme mich ob des vulgären Tonfalls den ich hier beim letzten posting an den Tag gelegt habe. Und nach wie vor: es fühlt sich an als stünde hier nur noch kuddelmuddel, irgendwelche Momentaufnahme, völlig zusammenhangslos runtergeschrieben.
Nun denn, was solls. Eine erzählenswerte, konkrete Story wäre gut, irgendwas mit einem verunglückten Versuch Wimpern selbst zu färben oder so, aber es ist gerade nunmal einfach eine große - und dabei recht glückliche - Suppe am Start. Dieses Glücksgefühl seit dem neuen Job, ja wie ein neues Leben, überschattet gerade jede kleine Story.
Ich tingel so rum in diesem Einarbeiten, in diesem in dieses neue Leben einleben, es ist so krass, so neu. Ich sage potentielle Verabredungen die zu Stories führen könnten ab, da ich einfach nur dieses neue Leben voll und ganz genießen möchte. Ich habe gerade kein Interesse an irgendwelchen Ficks, an Unmengen von Alkohol, an die Nächte durchtanzen, an Betäubung. Ich gebe zu: das dritte Bier ist auf und die Zyklusmitte begünstigt Gedanken an hemmungslosen Sex und sicherlich ist das line-up morgen abend zum Nacht-durchtanzen predestiniert, keine Frage. Aber ich genieße gerade einfach nur dass ich unendlich dankbar bin für diese neue berufliche Ausrichtung. Es hört nicht auf hervorragend zu sein. Jeder Tag auf der Arbeit potenziert diesen Sechser im Lotto. Ich habe richtig Angst aufzuwachen und festzustellen dass es nur ein Traum war.
Bei mir läuft keine Deprimucke mehr. Und das Bier läuft unter der Woche auch nicht mehr als käme es aus dem Wasserhahn. Der neue Job ist so klasse, da möchte ich gern ausgeschlafen und topfit hinfahren. Apropos fahren. Ich reiße fünfhundert km die Woche runter. Wie viel Angst hatte ich davor und wie selbstverständlich fühlt es sich schon nach wenigen Wochen. Das Auto ist mir übrigens doch nicht so dankbar dafür. Ich glaube es macht den Winter noch mit, aber dann wird Ersatz her müssen. Klar hält der Wagen noch gut auf der linken Spur mit, aber ich merke doch, er hat sein Alter erreicht.
Gestern saß ich mich meinem Versicherungsfritzen zusammen (ein alter Schulfreund meines Vaters) und es wurde klar, dass ich gut was zusammengespart habe, ein neues Auto ist nächstes Jahr auf jeden Fall drin. Ich brauche ein dickes Auto, dick im Sinne von Sicherheit. Meine Strecke ist extrem unfallreich. Ich sehe täglich mindestens einen...Ich bin erleichtert seit gestern, seitdem ich weiß, da liegt gut Geld bereit für sowas.
Und überhaupt: es fühlt sich an als würde sich jetzt schritt für Schritt alles zum Guten wenden. Da kam jetzt erst endlich der obergeile Job, die Baustelle Nr eins ist quasi bearbeitet und jetzt kommt peu a peu alles andere auf die Spur. Und ich stelle fest: ich habe für alles Vorabeit geleistet, da fällt nichts vom Himmel.
Wie sagte meine liebe alte Nachbarin: du hast die sieben mageren Jahre durchgestanden, jetzt kommen die sieben Fetten. Happy weekend allerseits.
overloaded am 12. Oktober 13
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