Heute ist mir was seltsames passiert und ich hätte fast wieder den Abend in Tränen verbracht. Total panne. Ich war in der Sauna, da, wo ich immer hingehe und wo es bisher auch immer recht nett war. Heute jedoch nicht, heute bekam ich einen richtig bösen Spruch gedrückt. Kurz vorm Aufguss. Es war so panne und es ist noch mehr panne dass ich das jetzt auch noch aufschreibe. Also: ich war gut in der Zeit, es war zwar nach vier als ich aus dem Büro rauskam (-> mein neues Leben!!) aber ich war pünktlich um kurz vor sechs für den sechs-Uhr-Aufguss frisch geduscht in Bademantel vor der entsprechenden Sauna. Dann las ich den Aufgussduft und der war für mich nicht allergikergeeignet. Und ich war so gut gelaunt. Also schnell umdisponiert, in die heißestes Sauna nach ganz oben gefleezt. Laune noch gut im Griff.
Nee, so geht das nicht. Ich schreibe anders.
Last but not least: Uhren umstellen ist diesen We?? Eine Stunde mehr, ja? Also wenn es morgens zehn Uhr ist, dann ist erst neun?
Beim Friseur heute war ich etwas unzufrieden. Ich unterstütze hier seit ein paar Monaten einen lokalen Friseur. Die Preise sind nicht ohne. Meine Lockenmähne ist lang geworden...Bei der Wolle sieht man keinen Schnittfehler. Und heute fühlte es sich so an, als würde die Frau Friseurin das wissen und sich deswegen keine Mühe geben. Naja, was solls. Das war eh der letzte Friseurbesuch für 2013. Es fängt an, dass das Jahr dem Ende zu geht......
overloaded am 26. Oktober 13
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren
Noch ist das Radio an. Die Kölner haben das Spiel ja noch gut hinbekommen! Und jetzt verfolge ich ein wenig das Erstligafreitagsspiel. Interessant, dass ich seit dem neuen Job bei Verkehrshinweisen aufhorche. DieMusik gefällt mal weniger, mal mehr.
Noch läuft das Radio. Wenn ich es ausschalte und selbst die Musik wähle, bin ich angekommen. Angekommen in meinem DepressGefühl. Ich wurde gestern für heute zum Saufen mit ein paar neuen Kollegen eingelegen. Ich habe direkt verneint. (Geschickt elegant höflich, natürlich). Außer Friseur hatte ich nichts anderes vor. Zu Hause sein. Und ich stelle fest: das ist mir am liebsten, freitagabends zu hause sein, runterkommen, bißchen aufräumen, Wochenende einleiten, bißchen was erledigen, genießen. Und letzten Endes in Einsamkeit reintrinken. Es ist nicht so schlimm wie es sich jetzt hart liest!!
Als ich vom Friseur kam war ich zb bei meiner lieben Nachbarin oben weil ich einen Knopf schnorren wollte. Sie ist eine alte liebe Frau, gelernte Schneiderin, und so Frauen haben in meiner Vorstellung ein riesiges Knopfarsenal. Meins ist übrigens größer, wie ich später feststellte, aber sie hatte den Passenden für mich. Da saß ich da also mit der lieben alten Frau am Küchentisch, Knopfsammlung und mein abgeschlossenes Häkelprojekt begutachtend, den passenden Knopf auswählend. Dann kam ihre Freundin. Eine Frau, die jünger als sie und auch jünger als meine Mutter aber dennoch deutlich älter ist als ich, eine Frau, die schwer krank ist und nach zig OPs kein Arzt mehr nach der neusten Diagnose mehr operieren will....hier kann ich es direkt heraus schreiben: ich befürchte sie stirbt noch diesen Winter. Sie hatte große Freude daran mich zu beraten welcher der ausgewählten Knöpfe nun der Passende für meine Häkelarbeit sei. Ich bat sie um Beratung. Zeigte und erläuterte ihr die Vor- und Nachteile der engeren Auswahl. Schließlich entschieden wir uns für einen "Schmuckknopf", wie sie ihn titulierte. Die beiden Freundinnen tauschten noch ein paar Assesoires für die Adventskränze aus, gaben mir einfach auch was ab. Es tat gut mit diesen beiden Frauen eine Runde an einem Küchentisch zu sitzen und sich über Häkelarbeiten, Knöpfe und zu bastelnde Adventskränze auszutauschen. Als ich ging schenkte die eine uns anderen beiden noch eine gesegnete Feder die sie neulich in einer Ü-30 Messe mitbekommen hatte: die Feder steht für Hoffnung. In der (kath.) Messe ging es um Sorgen, und diese sollte man dort aufschreiben und am Altar ablegen und dann dafür eine Feder für die Hoffnung mitnehmen.
Hat die liebe Nachbarin letztes We noch so sehr geweint wegen dieser Freundin, saß ich heute mit ihr und eben dieser so beisammen und sie schenkte uns die Federn. Wir saßen nur eine knappe halbe Stunde zusammen, wir drei Frauen, und es war gut, ich bin mir sicher für jede von uns.
Wieder zu Hause pröttelte ich ein bißchen rum, bißchen Wäsche wegegelegt (zum Bügeln hat die Motivation nicht gereicht), bißchen gespült, den Knopf an die Häkelarbeit (ein Schal, btw) genäht, Bierchen dabei.
Dann textete ich mit meiner Tante (kl schwester meiner Mutter) rum und schließlich telefonierten wir. Habe ich noch vor Wochen oder Monaten darüber geschimpft, dass sie mir wegen meiner Mutter einen vorheult, empfand ich das vor vor einigen Wochen oder Monaten noch (mir gegenüber) unangemessen, genoss ich heute dieses Telefonat. Sie freut sich wirklich sehr über meinen neuen Job und sie drückt mir ganz fest die Daumen, dass sich jetzt alles in die richtigen Bahnen lenkt und ich auch einen Partner finde.
Das ist das seit dem neuen Job, seit diesem neuen Lebensabschnitt: ich kann noch mehr wertschätzen wenn mir jemand was Gutes wünscht. Ohne dass ich erwarte, dass man mich in meiner Situation unterstützt. Es ist ok. Jeder hat seine Sicht. Es ist ok wenn sie auch sehr traurig wegen meiner Mutter ist und sie nicht mehr besucht. Mein Fokus liegt nicht mehr auf "Aber sie besucht sie nicht!", mein Fokus hat sich vielmehr dahin verschoben: ich höre ihr an dass sie sich wirklich freut dass ich mit dem neuen Job glücklich bin.
Ich war heute auf der Couch. Ich war lange nicht dort. Schon lange bin ich nicht mehr oft dort.
Ich fühle mich einsam.
Ich weiß gar nicht wie ich das aufschreiben soll. Und seit langem fließen mal wieder die Tränen.
Irgendwie ist alles gut geworden. Der neue Job macht mich sehr glücklich. Ich bin nach wie vor sehr traurig wegen meiner Mutter weil es einfach weh tut, aber es ist nicht mehr so dass es eine komplette Weltuntergangsstimmung in mir hervorruft, es fühlt sich viel mehr wie eine angemessene Trauer an; und es ist verdammt traurig. Ich habe wieder einen Überblick über meine Finanzen und es sieht gut aus, hier und da ein paar Bausparverträge die bereit sind zum Ausgeben und auch in Zukunft bin ich gut abgesichert. Ich habe keine Schulden. Da ist ein kleines bißchen Bierbauch aber dennoch malen sich dort großartige Muskeln ab und auch so bin ich fit und durchtrainiert. Meine Wohnung ist nach wie vor klasse und gemütlich, noch neulich sagten Freundinnen dass es bei mir immer so gemütlich sei. Freundinnen, da sind wirklich eine Handvoll richtig gute, ich kann kaum sagen welche davon die beste ist, sie sind alle klasse. Mein Vater und ich verstehen uns bestens. Und als ich meine Mutter neulich mit "Mama?" ansprach, sagte sie direkt "ja?". Es ist alles gut von den Faktoren her, die man selbst beeinflussen kann.
(Ich werde auch nicht verfolgt. Der alte Mann mit dem ich immer am We Sport mache, sagte mal, dass alles ok ist solange man zu Essen auf dem Tisch hat und nicht verfolgt wird. Wir leben hier wahrscheinlich in einer solch krassen ersten Welt dass wir gar nicht darauf kommen dass es ein Problem ist, wenn man verfolgt wird. Seine Mutter kam übrigens aus einer jüdischen Familie und nachdem ihre komplette Familie nach Auschwitzt gebracht wurde, heiratete sie die Nazidorfgröße[tbc])
Jedenfalls ist irgendwie alles gut soweit, wie aufgezählt, und noch dazu kann ich mich über mein Aussehen auch nicht beschweren, ich glaube man bezeichnet mich als hübsch. Von außen betrachtet fände ich mich gut und würde mich fragen, warum ich keine Partner habe. Und jetzt flossen gerade die Tränen weil ich überlege, ob irgendwas nicht ok an mir ist und ich deswegen alleine bin. Es fühlt sich an, als wäre ich Außerirdische, als gäbe es für mich deswegen auch nichts Passendes.
Und mir wird immer mehr klar, dass ich deswegen trinke. Samstag Abend zum Beispiel kam ich gegen elf oder so nach Hause. Ich hatte einen super schönen Abend mit zwei alten Schulfreundinnen, die ich zwei/dreimal im Jahr treffe. Wir kennen uns ewig, kommen aus der selben Siedlung, kennen unsere Familien, die kennen sich ebenfalls usw. Beide haben sich sehr sehr für mich wegen dem neuen Job gefreut. Wir haben gut gegessen, ich habe ein paar Bierchen getrunken, es war schön. Ich lief nach Hause obwohl mir beide angeboten hatten mich zu fahren aber ich habe es nicht so weit von der Innenstadt. Die eine sagte noch, dass sie es unglaublich fände, dass man mir die Biere nicht anmerken würde. Und ich lief gerade weg nach Hause. Ich war müde, nach der Woche und dann noch Weiterbildung und dann noch einem zehn km lauf hätte ich so ins Bett fallen können. Aber als ich zu Hause ankam machte ich dann doch noch ein Bier auf. Und dann saß ich hier in der Küche an meinem Platz. Und schrieb hier. Und noch ein Bier. Und ein letztes habe ich am Tag danach dann weggeschüttet - ähnlich wie ein Kettenraucher der eine anzündet, obwohl da noch eine im Aschenbecher liegt. Ich sitze dann hier abends oder vielmehr nachts alleine und könnte so ins Bett fallen und trinke doch noch weiter, wie ungesättigt. Eine Sehnsucht die noch irgendwie - und dann halt mit Bier - erfüllt werden muss.
Oft bin ich optmistisch und mir sicher, dass auch ich (alle Freundinnen bis auf eine sind mittlerweile liiert) noch einen Partner finden werde, und wenn es für Familie gründen zu spät sein wird, werden wir was anderes machen, Hund oder so. Aber manchmal kommen dann doch Zweifel auf. Und jetzt neu: die Angst dass ich hier ewig alleine wohnen werde und jeden morgen zu dem Job fahre. Die Stelle ist im öffentl Dienst und unbefristet.
Mir fehlt niemand wenn es mir schlecht geht, wenn ich zb wegen meiner Mutter trauere. Mir fehlt in erster Linie jemand wenn ich glücklich bin. Glück nicht (mit)teilen zu können, das ist hart. Das macht mich traurig und führt mich zu den Tränen und dem Gedanken, dass an mir was nicht richtig ist.