Freitag, 13. Mai 2016
Jetzt mal was anderes als pms-geschreibe. Das hielt ich jetzt einfach so aus und letzten Monat hatte ich es sogar verpasst.

Musik. Ich stelle fest, es gibt Lieder, die verbrauchen sich nicht. Es sind wenige. Die meisten verbrauchen sich doch. Ich glaube es ist ähnlich wie mit Gerüchen. Riech das-und-das und du erinnerst dich an das-und-das. Ich hatte lange noch ein Kissen von meiner Oma. Ess roch nach dem Haus, dem Elternhaus meines Vaters. Irgendwann neulich habe ich es weggeschmissen. Der Geruch war schon verfolgen. Den Geruch werde ich niemals wieder riechen können. Dabei fällt mir ein: ich war heute bei meinen Eltern. Den Geruch meiner Mutter sauge ich auf; das ist was, was irgendwann bald nicht mehr gehen wird. So wie ich sie nicht mehr anrufen kann. Zuletzt bleibt ihr Geruch. Er wird verfliegen. Als letztes.

Zurück zum Thema. Der-und-der Song war in der-und-der-Zeit absolute oberklasse und jetzt kann ich ihn nicht mehr hören. Weil jetzt nicht mehr die Zeit von damals ist. Jetzt will ich ihn nicht mehr hören. Wenn im Radio was altes läuft, eine Erinnerung, höre ich manchmal kurz rein. Je nachdem wie lange die Phase her ist und was sie bedeutete.
Und dann gibt es eben diese Songs die nicht vergehen. Die einfach an sich so gut sind, von keiner Erinnerung gefärbt, sondern einfach gute Musik sind. Man hört sie seit Jahren, seit Jahrzehnten, kennt mittlerweile jeden Takt, jeden Ton, die Perfektion der Musik.

Es ist ein unglaubliches Geschenk, Musik wirklich hören zu können.



Samstag, 7. Mai 2016
Heute ist es wieder soweit: der erste Abend im Jahr an dem man in tshirt nach Hause läuft. Immer wieder kommt ein neuer Sommer. Ich liebe das.



Dienstag, 26. April 2016
jetzt
Jetzt würde ich alles dafür geben mit meiner Mutter zu telefonieren. Tränen. Ich weine vor Erschöpfung. Alles doch zu viel. Ich würde sie so gerne anrufen, einfach erzählen, einfach ihr alles erzählen. Ihre Lösungsvorschläge hören. Bin ich mittlerweise Profi im Lösungen entwickeln, war sie eine Meisterin darin - und das ohne entsprechende Ausbildung.

Ich wähle die Nummer von zu hause, "Küche" heißt der Speicherplatz, halt das Telefon, welches in der Küche steht. Soll wenigstens mein Vater hinhalten. Und er macht das mittlerweile auch schon recht gut

Keiner hebt ab. Er hebt nicht ab. Er schaut wahrscheinlich Fußball, im Wohnzimmer, was schon lange das Pflegezimmer ist. Bei Fußball ist meine Mutter hellwach, ihr Leben halt (kommt aus Profifussballer-Familie). Was in der Kindheit war, davon zehrt sie jetzt.

Sie wird nie mehr abheben. Nie mehr werde ich sie anrufen können. Nie mehr mit ihr sprechen könnnen. Nie mehr wird sie mir bei Seite stehen wenn ich am zerbrechen bein. Jetzt fühlt es sich an als wenn ich das nicht aushalten werde, mein Leben lang.