Sehne mich nach pms, eine doofe Handlung oder total bescheuerte Worte von Daniel damit das aufhört!!! Ich werde sonst verrückt!
Gepaart ist dieses Gefühl mit Angst, was passiert, wenn die Baustelle fertig ist und er nicht mehr jeden Tag an meinem Bürogebäude zu tun hat. Ich ihn nicht mehr sehe. Nie mehr sehen werde. Er wohnt zu weit weg als das man sich zufälligerweise noch mal sehen würde. Ich habe mir heute überlegt, dass ich mich mit ihm privat treffen muss. Einfach ein zwei Stunden treffen, Kaffee trinken (bloß kein Bier), reden und dann 160 km zurückfahren und wissen: das ist es nicht. Er verreist nächsten Monat. Er hat mir dazu heute kurz was gesagt (wir können immer nur kurz reden) und ich erinnere mich jetzt, dass er vor meinem Urlaub schon was dazu sagte. Er fliegt sehr weit weg. Ich glaube zu Verwandten. Ich erinnere mich nicht richtig an das was er vor meinem Urlaub erzählte, weil ich so unter Strom stand, stressig hoch fünf. Ich muss ihn morgen unbedingt 5 Min am Stück sprechen oder noch besser telef. ODER AUCH NICHT. OMG, ich werde verrückt!!!!!!!!!!!
Es heißt doch immer: woanders ist auch Scheiße. Und ich habe auch schon so Stories gehört. Ob es woanders weniger Scheiße ist, interessiert mich. Und ob ich auf hohem Niveau jammere oder mich einfach schon zu sehr an die Scheiße gewöhnt habe.
Wenn ich Menschen kennenlerne und es irgendwann im Gespräch darum geht, was man beruflich macht, wo man arbeitet, kommt mein Arbeitgeber immer sehr gut an und meine Stelle hört sich intererssant, abwechslungsreich an. Die Idee der Firma ist wirklich 1a. Was würde ich aus dem Laden machen wenn ich ganz oben stünde!! Der Laden ist die Nr 1 in der Branche, wird angehimmelt. Ich bemerke sowas zb auf Messen.
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Und jetzt beim Schreiben fällt mir plötzlich auf und ein, dass da auf den Messen ja auch mein Gesicht steht. Ich verkörpere den Laden wahrscheinlich bis aufs Feinste. Wenn man mich im beruflichen Kontext kennenlernt wird eigentlich nur bestätigt wie toll dieser Laden sein muss. Und jetzt könnte ich kotzen. Ich könnte mich ja für ein deutlich besseres Gehalt verkaufen, und vielleicht auch für eine Firma, die ich wirklich richtig gerne repräsentieren möchte, die mit meinen Wertvorstellungen konform ist. (Wow - wo kommt denn gerade dieses Selbstbewusstsein her??). Und dann habe ich Angst, weil es ja immer heißt: woanders ist auch Scheiße. Und noch viel mehr, weil meine Gönner der letzten Jahre mir nach langem gutem Coaching immer wieder leise und vorsichtig zuflüsterten: wahrscheinlich wirst du auch nur in der Selbstständigkeit oder mit deiner eigenen Firma glücklich. Angst habe ich, weil ich sowas nciht schaffe. Ich bin zu kraft- und mutlos für sowas. Bestimmt habe ich das Potential für Aktionen in diese Richtung, aber ich habe keine Kraft und auch keinen Mut was auf die Beine zu stellen. Ich würde was wagen wenn ich finanziell abgesichert wäre.
Aber ich wollte was ganz anderes erzählen. Warum ich mich vielleicht gar nciht beschweren sollte oder man kann es auch als eine Story zum Schmunzeln auslegen. Es geht darum welche Position ich mir bereits im Saftladen erschaffen habe. Ich habe seit einigen Wochen das Chefbüro. Ich habe ein riesiges Büro, mit riesigem Schreibtisch, Besprechungstisch, schicken Schränken usw. Es ist das alte Büro vom Chef; renoviert. Heute kam mein Chef dort vorbei. Er war angetan, ihm gefiel es fast so gut wie meine Lockenpracht. Er kam rein, suchte was im Schrank oder legte was ins Postfach oder so und murmelte irgendwas von wegen "schön geworden". Ich legte meinen Führungstonfall ein uns sagte trocken und bestimmt (und dabei natürlich lächelnd) dass es schön sei ihn zu sehen, ich hätte eh noch was mit ihm zu besprechen, er möge bitte Platz nehmen. Die Sitation ist schwierig zu beschreiben, aber es war wieder mal verkehrte Welt, wie ich es schön öfter mit ihm hatte: vertauschte Positionen. Ich mag ihn, er mag mich, wir mögen uns und wir wissen das auch von uns. Aber ich nehme ihn nicht wirklich ernst. Und ich hoffe er checkt das nicht, oder wenn doch, dann doch bitte mit der Folgerung, dass er mich auf Abstand hält und in Ruhe lässt. Schätze das ist auch zurzeit seine Strategie. Er weiß, wenn ich nur ein Gespräch ganz oben hätte (Frau Ganz-oben, Sie erinnern sich vielleiht), bestünde für ihn die Gefahr dass ich über ihn und seine Arbeit ausplaudere. Und er käme nicht gut bei weg. Und Frau Ganz-oben hält viel von meinen Urteilen. Und das weiß er auch. Das weiß jeder im Unternehmen.
Ja, wie toll mein Job ist. Ich brauche genau 10 Minuten von Wohungs- bis Bürotür. Ich kann in der Mittagszeit mal eben nach Hause fahren (ich berichtete davon....), ich kann mal eben bei meinen Eltern vorbeifahren, das Büro ist sowas von Zentral dass ich mich zum Mittagessen verdaten kann und das Gebäude ist so riesig, dass ich beim Rauchen auch immer wieder neue Leute kennenlernen kann. Das Geld kommt immer oberpünktlich und ich kann jederzeit einen Dienstwagen nutzen. Überhaupt kann ich dort konsumieren. Ich muss nur die Quittungen einreichen. Ich habe freie Hand.
Habe ich eigentlich erzählt dass ich letzte Woche 55 Stunden gearbeitet habe, nur für 40 bezahlt werde und diese schon für diese Woche locker voll habe?
overloaded am 13. Juli 12
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Daniel lässt meine Hormone tanzen. Und die Bauarbeiten wurden heute nicht abgeschlossen, heute war nicht der letzte Tag.
Da ist immer wieder ein kurzes Gespräch in Zigarettenlänge, da sind immer wieder Worte die mich beeindrucken für sein Alter, getoppt von kurzen (Augen-)Blicken in denen alles explodiert und die mich zum Spinnen bringen. Augenblicke in denen es völlig klar scheint, dass wir zusammengehören, dass es das mit uns ist. Wenn ich runterkomme, abkühle, klaren Kopfes bin, ist rational alles einfach erklärt: der Junge ist viel zu jung, da ist nichts außer ein Hormonknall, da ist keine Zukunft möglich, er ist zu jung oder ich bin zu alt, whatever, es geht nichts und es wird nichts, ich spinne nur rum, von Hormonen, Sonnenschein und Sehnsucht gesteuert.
Ich fühl mich wie auf Droge. Großartiges Kopfkino zeigt mir den Film von den unglaublichen Liebesgeschichten, die jeder zum Scheitern verurteilte ehe sie anfingen, bei denen aber die beiden Protagonisten einfach zusammen gehörten und das von Anfang an wussten.
Vielleicht sollte ich mich jetzt einfach mal darum kümmern eine Weiterbildung zu buchen oder ein paar Bewerbungen schreiben. Irgendwas machen, bei dem was geht, was mich voran bringt. Ablenken von Hormonen, Männern, Sehnsucht.
Aber heute geht nichts mehr außer Augen schließen und träumen.
Bier. Ja, die Sache mit dem Bier. Ich freue mich auf morgen. Morgen bin ich hoffentlich ausgeschlafener und nicht verkatert.
Das We war eine kleine Nummer zu heftig. Ich habe den Bogen dieses Mal wohl dann doch mal wieder ein wenig überspannt. Genau genommen war allerdings kaum ein schlimmes Ereignis dabei. Bis auf die standard-schlimmen Sachen, wie beispielsweise die Situation bei meinen Eltern. Richtiger Schocker war eigentlich nur der Nerd, den ich frisch verliebt mit seiner Neuen sah. Frisch verliebt händchenhaltend, rumturtelnd. Uff, der Anblick war ein Stich ins Herz. Mein Herr Lieblingsaushilfe brachte das heute auf den Punkt: es geht nicht um den Nerd, den wolle ich ja nicht mehr und damit bin ich auch ok, es ist vielmehr dieses "So-glücklich-möchte-ich-auch-sein". Er fügte hinzu, dass er sich das so anschaut was ich so treibe und es sähe traurig aus. Ja, traurig. Ist es auch. So im Nachklang. Wie gesagt, ich habe nach dem Urlaub den Bogen gut überspannt. Downshifting ist angesagt. Die nächsten Tage und auch am nächsten We.
Letzten Endes versuche ich jetzt aber mir keine Vorwürfe zu machen und rede mir das alles vielleicht auch ein bißchen zurecht, aber ich finde es ok:
der Urlaub war so super klasse, dass der ganze Scheiß hier sich noch scheißiger anfühlte wie vorher. Diese Differenzerfahrung. Wie erstaunt und verwundert ich darüber war, wie glücklich ich mit mir sein kann.
Die letzte Woche auf der Arbeit war oberstressig und scheiße. Nach der 55Std. Woche dann zu meinen Eltern. Nette Leute waren da, keine Frage, aber der bittere Beigeschmack nicht nur von der Krankheit meiner Mutter auch der, der ganzen Familie, dieser ganze Scheiß da all die Jahre. Dann völlig fertig zum Festival. Den Nerd mit der anderen gesehen. Weder auf die Musik noch auf die Leute klarkommend war dann auch wieder dieses Aliengefühl wieder da. Für mich ist kein Platz. Alles versucht schön werden zu lassen, mit Bier, mit Locationwechsel, mit Flirts, mit lustigen Thekengesprächen auf drei Sprachen. Und irgendwie war ich dann um vier soweit, dass ich mir den hübschen, selbtbewussten jungen Mann mitnehmen musste. Zugegebenermaßen wirklich jung. Was solls. Es hat gefallen und es tat ein bißchen gut. Und all die anderen Bierchen, Flirts, heißen Küsse, gute Gespräche , interessante Bekanntschaften, Telefonnummern und Tänze am restlichen We genauso. Also, was solls. Klar, da ist viel nur Schall und Rauch, aber genaugenommen war ich auch nicht für mehr zu gebrauchen. Einfach mal treiben lassen, einfach mal gehen lassen, einfach mal nehmen was man gerade braucht. Nicht weiterdenken als den Moment.
Weiß nur noch nicht wie ich terminlich die ganzen Dates auf die Reihe kriegen soll ;-)