Ich bin von dieser Danielbesessenheit erlöst und geheilt. Wir haben nämlich heute mittag telefoniert. Und es ist nichtmals die Problematik des Altersunterschieds, sondern ganz einfach seine Antwort auf die Frage, was er denn heute noch so macht: Fernseh gucken. Geht gar nicht. Absolutes k.o-Kriterium. Was soll ich bitte mit nem Typen der Sonntags vor der Glotze hängt?
Und ein bißchen geheilt bin ich auch vom Alkohol, denn das war gestern dann doch mal wieder ein kleines bißchen viel.
overloaded am 22. Juli 12
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Ich war übrigens an der Bank und habe noch zweihundert Euro und die Baustelle ist noch gar nicht fertig, habe Daniel getroffen. Gab Küsschen, Umarmung und gute kurze Gespräche zwischen Tür und Angel. Außerdem habe ich seine muskulösen Arme anefasst. Orrrr, ich werde verrückt!!!
overloaded am 20. Juli 12
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Es ist
wieder passiert: ich bin beim Joggen volle Kanne hingeflogen. Im ersten Kilometer. Irgendwie nicht richtig aufgepasst, irgendwie abgelenkt gewesen, für eine Millisekunden, als ich entscheiden musste ob ich die Stufe hochspringe oder um die Absperrung herum laufe. Mit richtig viel Schwung an der Stufe hängengeblieben, geflooooogen dabei noch überlegt wie ich landen solle, da mit den Händen abstützen nicht geht weil diese seit dem letzten Boxen verstaucht sind oder irgendwie sowas. Schön vorwärts gefallen, halb auf der rechten Seite, rechtes Knie schrappt über den Asphalt genauso wie der rechte Arm. Wieder mal einfach erst liegengeblieben und nicht bewegt um den Moment, in dem einem dann bewusst wird was am Körper alles zerstört/gebrochen ist noch für einen Moment hinauszuzögern. Aufgestanden. Daniel. Heute zufällig gesehen. Kann ich laufen? Wo ist mein Handy? Oh, Blut. Menschen. Weitergelaufen. Die ganze große Runde. Fünfundvierzig Minuten. Am Sportplatz schaut man mich an. Ich laufe und laufe und laufe.
Umdrehen, zurückgehen und heulen erschien mir nicht als Alternative.
overloaded am 20. Juli 12
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Nach über dreißig Jahren Familie und nach über zehn Jahren Therapie habe ich erst jetzt, in den letzten Monaten gelernt: derjenige, um den sich gekümmert werden musste, all die Jahre, war nicht das adoptierte Kind, war nicht das behinderte Kind des adoptierten Kindes, war nicht das Wunschkind, waren nicht irgendwelche Groß-/Schwiegereltern, war nicht die Chefin, nein, es war er, mein Vater. Meine Mutter hat diesen Mann mit 17 kennengelernt, dieses kaputten Jungen, ältester von vier Kindern, vernachlässigt, kein Lieblingskind, einfach nur der Erstgeborene, krank, klein, zerbrechlich. Sie hat alles gegeben für ihn, sie hat ihn einfach geliebt. Alles was dieser Mann jetzt ist, und mittlerweile ist er der Coole, mit über sechzig noch drahtig und das silberne Haar und der drei Tage Bart macht ihn zum Jack Bauer, einer der über Sechzigjährigen, der Frauen von Ende dreißig locker anbaggern kann, all das ist er letzten Endes nur, weil sie ihn geliebt hat, all die Jahre, und weil sie ihn hat leben lassen und ihm alles verziehen hat. Wie bereits auführlichst beschrieben: er dankt ihr. Er liebt und pflegt sie jetzt.
Mir bleibt ihn zu pflegen, mich um ihn zu kümmern. Und es ist ok. Den Job übernehme ich. Für all die anderen Jobs musste ich leider passen. Sry Mom.