Orr, diese Leute die sich alles so perfekt zurecht reden und dann noch so überzeugt davon sind dass sie toll sind. Ich hatte davon heute zu viele. Die Arbeitskollegin alleine reicht täglich eigentlich schon.
Mir wird lang und breit erzählt wie toll er (18) ja alles alleine kann. Nebenbei kommt aber immer wieder durch was seine Mutter alles für ihn macht. Er hat heute das Zimmer alleine staubgesaugt und auch sein Bett alleine frisch bezogen!! Ich kann mein Lachen leider nicht unterdrücken. Mir fällt ein, dass ich in dem Alter einen kompletten 5 Personen Haushalt mit kleinem Kind so neben Schule mal eben geschmissen habe. Nicht ein Zimmer gesaugt, sondern ein riesiges Haus geputzt, eingekauft, gekocht, alles. Um sinnlosen Diskussionen mit nicht-kritikfähigen Menschen aus dem Weg zu gehen, und auch um keinen zu verletzten - ich meine, ich kann die nicht ändern, will ich auch nciht und muss ich auch nicht - halte ich mich zurück. Und Traurigkeit macht sich breit. Vielleicht bin ich ja einfach nur neidisch, weil ich nicht mit Liebe und Fürsorge überhäuft wurde. Und deswegen auch nichts aus mir geworden ist.
Zum Mittagessen war ich verabredet. Mit einer Dozentin von der Uni bei der ich damals ein so-und-so-großes-Seminar belegt hatte (wie hieß das überhaupt nochmal, damals, als es noch Diplom gab und man kleine und gr Scheine machen musste oder so, ach egal). Wir treffen uns in der Uni. Sie kommt strahlend auf mich zu. Wow, so sieht man aus wenn man es in die freie Wirtschaft geschafft hat! Ich trage ein helles Etuikleid, feiner Seidenschal, flache, nicht-schicki-micki-Schuhe (eher öko-style ;-). Wir lachen, erzählen, essen und irgendwann sagt sie was von wegen dass die und die Kompetenzen (es ging um die Situation bei meinen Eltern) aber auch wichtig für seien, für später, wenn ich dann in einer Führungsposition bin. Es war für sie so klar, dass ich irgendwann auf eine Führungsposition lande.
Nächstes Jahr im Sommer gibt sie mir einen kleinen Lehrauftrag.
Und sonst: keine bierfreie Woche. Ich kann gerade einfach nicht anders. Ist doch alles zu viel, alles zu viel, alles zu viel----------
overloaded am 26. Juli 12
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Was für ein wertvoller Abend! Der Patenonkel mit Frau, drei Schwestern, viele Umarmungen, ein bißchen Kunst, lecker Essen und drei Sorten Hortensien zum Mitnehmen.
overloaded am 25. Juli 12
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Bin ja Ende August in Süddeutschland unterwegs. Überlege
Susi zu besuchen.
overloaded am 24. Juli 12
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Spontan entscheide ich mich noch zur Tanke zu gehen. Ein kleiner Gedanke im Hinterkopf handelt vom Rauchen aufhören. Ich ziehe die Sommersandalen an und schreite in meinem kurzen engen Jeanskleidchen die Straße hoch. Das Kleid sitzt locker und fällt statt gespannt zu sein, stelle ich fest. Es ist über zehn Jahre alt. Wahrscheinlich älter. Ob das der letzte Abend des Jahres ist, an dem man mit so wenig Stoff noch vor die Tür kann, überlege ich. Die von der Sonne gebleichten lockigen Haare fallen fast auf meine Schultern. Die Arme lang und muskulös. Dünne lange muskulöse Arme. Dekolte von Feinsten, nichts hängt, alles gestrafft. Freie Schultern. Alles definiert. Aus dem gebräunten Gesicht stechen die blauen Augen raus. Für einen Moment fühle ich mich wie im Urlaub. Das ist ja großartig!
Ja, alles ganz großartig.
Früher hatte ich oft den Gedanken, ob jemand anderes mehr aus meinem Leben, aus meinen Optionen machen könnte. Den Gedanken pflege ich nicht mehr, wie mir plötzlich klar wird. Das ist alles ok so, ich bin ok.
Wenn ich von dem besten Freund des Patenkindes nicht schwanger sein sollte, mache ich drei Kreuze. Und dann höre ich auf Männer aufzureißen und so viel zu trinken und zu feiern. Soweit, so gut. Es wird kommen wie folgt: natürlich bin ich nicht schwanger, freue mich aber dennoch riesig darüber, denke mir dann aber doch, dass das ja eigentlich klar war und alles geht weiter wie bisher.
Ach was weiß ich. Bin doch auch nur ein Mensch.