Selbstbild als verletzter Profifußballer, bei dem die Rückkehr dieses Jahr nun doch unwahrscheinlich wird.
overloaded am 03. Oktober 12
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren
Es ist letztendlich immer wieder dieses Gefühl, dass für mich kein Platz auf dieser Welt, in diesem Leben ist. Für alle ist Platz, aber für mich nicht.
Die liebe neue Kollegin erzählt mir vom Wochenende, dass sie in Berlin war, beim Marathon den besten Freund ihrer neuen Liebe mit ihm zusammen anfeuern. Sie erzählt, sie sei zu Tränen gerührt gewesen.
Es gibt eine App mit der man Nachrichten bekommt, wenn der zu Anfeuernde die und die km-Marke durchlaufen hat, man fährt mit der U-Bahn hinterher: Ist er schon vorbei gelaufen? Nein, nein da hinten! Da kommt er! Man läuft mit, man feuert an, die Leute feuern an, auch Fremde, alle feuern an, die den Namen gerade sponatn auffangen, alle, einfach alle, alle rufen plötzlichen den Namen, feuern mit an. Eine unglaubliche Stimmung, erzählt die liebe Kollegin, und plötzlich liefen ihr die Tränen, berichtet sie weiter.
Ich kann es gut nachvollziehen. Sie sitzt neben mir an meinem riesigen Schreibtisch, in meinem riesigen Chefbüro, ich will ihr eigentich was wegen der Exceltabelle, der sql-abfrage erklären. Sie erzählt, immer noch völlig ergriffen von diesem Ereignis, ich fühle mich, höre aufmerksam zu und am Ende ihres Berichts schaue ich sie an, überlege noch was zu sagen, kann aber nicht und schiebe stattdessen meinen Kopf zu ihrem, ganz vorsichtig, und kann nicht anders als sie zu küssen. Sie ist älter als ich. Sie kennt sowas nicht. Sie hat viele Bekannte die sie in Notsituationen unterstützen, da ist einer der die Winterreifen aufzieht und da ist die, die was unterschreibt zu ihrem Vorteil, und da sind überhaupt eine Millionen Leute. Aber da ist keine Freundin. Eine Freundin, die einfach umarmt, die einfach küsst, die einfach zärtlich ist wenn es angebracht ist.
Irgendwann im Sommer hatte ich kurz Sorge schwanger zu sein. Von irgend so einem - ach lassen wir das. (Sie ist alleinerziehend.). Unter Tränen sagte ich ihr, dass ich das nicht durchziehen könne, ich habe keine Mutter mehr die mich unterstützen könne. Nein, das nicht, antwortete sie, aber Sie haben Freunde.
Ich finde sie sehr schön, und das ist eine von diesen schönen Menschen, die das auch im Herzen ausstrahlen. Überhaupt: ich mag sie, sie ist eine von den Guten.
Was ich eigentich schreiben wollte:
1:07 Std. mit meinem Vater telefoniert. Gutes Gespräch. Unglaublich wie sich die Beziehung zwischen uns durch die Krankheit meiner Mutter gewandelt hat.
Sie wusste immer schon dass wir eine besondere Bindung haben.
overloaded am 02. Oktober 12
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren
Ich sitze im Auto und pese die Bahn runter, die Sonne scheint, es ist warm. Jetzt laufen, eine Stunde, eine Stunde laufen und Sonne tanken, den Sonntag perfektionieren. Meinen Sonntag erleben. Die Art von Sonntagen die mich total runterholen, die mich Kraft tanken lassen. Wie perfekt dieser Sonntag mit diesem Sonnenschein an meinem einzigen freien Tag in dieser Woche für mich kommt. Aber nichts geht. Nichtmals spazieren gehen. Der Fuß will gar nicht. Der Fuß ist so fertig, dass Autofahren schon an zu viel grenzt. Und da kommt es wieder hoch, dieser komplette overload, dieser Tunnelblick, dieses nichts-geht-mehr. Ich parke vor dem Haus des Sportfreundes um ihn abzuholen, aber die Tränen laufen und ich kann sie nicht stoppen. Der Blick in den Spiegel verrät mir, dass ich jetzt unmöglich auf Menschen treffen kann. Nach zehn Minuten reiße ich mich zusammen. Seine Frau öffnet mir die Tür, ob es mir gut ginge und die Tränen platzen direkt wieder weiter raus. Die Katze schaut skeptisch rein als sie mich erblickt.
overloaded am 30. September 12
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren