Sonntag, 9. Dezember 2012
Schwer verkatert früh aufgewacht, einfach nur irgendwas angzogen und ohne Zähne zu putzen zu meinem Elternhaus gefahren, Schnee geschippt. Sofort danach wieder zurückgefahren, wieder hingelegt, was von der Firma geträumt, gegen Mittag wieder aufgestanden, gefrühstückt, wieder zu meinem Elternhaus gefahren, Mutter gekuschelt, mit der Pflegefrau Kaffee getrunken, beim Gehen noch kurz meinen Vater getroffen, zum Sport gefahren, ohne Schiene trainiert, dem Chef der Muckibude diese runde Wackelplatte zum Sprunggelenkstraining abgequatscht, von ihm noch kurz einen Wirbel einrenken lassen, gespürt dass ich mir schon letzte Woche was am linken Oberarm verzerrt habe, mich vom Coach bekochen lassen, nach Hause gefahren, Müll rausgebracht, Wäsche sortiert, gespült und jetzt einfach nur müde. Unendlich müde, kaputt und traurig. Jetzt nur noch das Konterbier austrinken.

Das Fußballspiel muss gut gewesen sein. Verpasst. Heute ist der zweite Advent. Verpasst. Das We dient der Erholung. Verpasst.



Angenommenn heute Nacht käme die gute Fee, würde dich mit ihrerr Feder berühren und danach wäre alles gut. Woran würdest du morgen früh merken, dass sie da war?

Leider zu betrunken um das Szenario aufzuschreiben. Hoffe einfach nur meine Mutter stirbt nicht heute Nacht. Packe das heute nicht mehr. Gerne morgen oder so, aber nicht heute. Ähnlich wie mit dem Schnee. Und jetzt brauche ich nur noch jemanden der mich vom Küchentisch abholt und ins Bett bringt, die Musik ausmacht und mich beim Einschlafen im Arm hält. Is nich. Ach, die paar Meter schaffe ich auch alleine. Macht nur bitte jemand diese L.cohen.lala im Hintergrund aus und legt entsprechend Hartes wie eminm rein? danke.

Wainting for a miracl. Ich würde es daran merken dass mich jemand vom Küchentisch, vom Betrinken abholen würde. Einfach in den Arm nehmen würde beim Einschlafen, mich halten würde dass ich einfach mal ausschlafen könnte, einfach mal ein paar Stunden schlafen könnte.

Tippe heute auf vier Stunden Schlaf am Stück. Und es bleibt die Angst, dass mich dieser Nicht-Schlaf auf Dauer zerstört uvm-------------------------------------------------------------------------------------------------------



Samstag, 8. Dezember 2012
Der Versuch eines schönen postings:

Wenn alles zu stressig wird, sollte man sich Auszeiten nehmen. Gegebenenfalls muss man dann auch einfach mal spontan Urlaub einreichen um eine Entschleunigung erzielen zu können. Sowas endet nicht immer unbedingt in einem schönen, tollen Urlaubstag, aber wenigstens ist die Entschleunigung dann gesichert. Und so kann es sich dann ergeben, dass die Entschleunigung so gut verläuft, dass man plötzlich Zeitpuffer hat, obwohl man sogar schon rumklüngelte. Bei mir ergab sich heute so ein Zeitpuffer, und das tatsächlich auch noch obwohl ich rumklüngelte, aber die Autobahn war überraschend ruhig. Nicht leer, aber ruhig. Werden alle durch die Medien bekloppt gemacht dass die große Schneewalze kommt, so fahren alle so zeitig los, dass keiner rumstressen muss, auch wenn da keine Schneewalze ankommt. Also fuhr ich heute völlig auf einer völlig entspannten Autobahn auf nem Freitagnachmittag zur Fortbildung. Ich raste nicht wie üblich auf der linken Spur sondern hatte genug Zeit mich schön ganz rechts zwischen den LKWs einzuordnen. Trotz vorheriger Klüngelei und dann noch rechteste Spur und Null Vollgas erreichte ich das Ziel eine halbe Stunde zu früh. Was nun? Schon mal reingehen? Noch ins Café setzen? Nein, bloß keine Menschen. Und dann erinnerte ich mich den Chef, der solche Puffer - die bei ihm als notorischen zu-spät-Kommer eher rar sind - der in solchen Situationen einfach ein Nickerchen im Auto einlegt. Also kurz nach hinten in den langen Wagen geschaut. Verschiedene Möglichkeiten erkannt: längs in den Kofferraum nicht möglich wegen Bierkasten, längs auf die Rückbank? (Oh man hat als kleiner Mensch so viele Möglichkeiten!), nein, nach Fühltest zu kalt. Dort aber ein nagelneues Saunahandtuch (Geschenk für morgen) gefunden, also Sitz zurückgedreht, Handywecker gestellt, Schal auf die Augen, Beine angezogen und schon lag ich in der fast perfekten Einschlafposition. Der lange Mantel - sehr gut. Den linken (gesunden) Fuß auf den rechten gelegt und ein paar Mal tief durchgeatmet.
Hört sich alles gut an, aber die Grenzen waren nach sieben Minuten erreicht, denn ohne Decke und ohne Standheizung ist so ein Schläferstündchen im Winter im Auto dann doch nicht mehr so spaßig. An früher erinnert, als man stundenlang abends im Auto saß und kiffte. Und da dachte man dann auch irgendwann: kalt, aber auch egal.

Was ich eigentlich sagen wollte: wir haben jetzt Winter. Legen Sie sich eine Decke ins Auto. Für alle Fälle.



Samstag, 8. Dezember 2012
Wow, bin ich stark. Das ist ja echt unglaublich. Ich gehe auf dem Zahnfleisch, keine Frage und ich werde dieses Pensum auch nicht lange durchziehen können, aber Abspannen ist in Sicht.
Wenn alles ganz schlimm hart auf hart kommt, kann ich einfach funktionieren. Und ich bin mittlerweile richtig gut darin geworden. Als ich gestern merkte, dass es jetzt mal echt gerade alles zu viel ist, rief ich den Chef an und reichte für heute einen halben Tag Urlaub ein. War kein Problem. (Warum musst du Urlaub einreichen? Du hast doch genug Überstunden..., merkt die liebe Kollegin an...). Also nach fünf Stunden aus dem Büro abgehauen, im Auto spontan eine kurzfristige Lösung für die Pflegefrau gefunden: Bierfreundin (Lehrerin, also ab mittags zu Hause) angerufen, vorbeigefahren, zufällig war Essen fertig, erst mal runtergekommen und das ganze Drama erzählt, dann dvd´s ausgesucht, kurz nach Hause, kurz zum Zahnarzt (meine Zahnhälse liegen alle frei und werden jetzt jeden zweiten Tag mit irgendeinem Zeug behandelt - kommt vom Zähnezusammenbeißen), dann bei meinen Eltern vorbei, der Pflegefrau die dvd´s gegeben. Dann weiter zur Fortbildung. Eine halbe Stunde zu früh angekommen. Auto noch mal richtig aufgeheizt, geparkt, Sitz zurück, Wecker gestellt, Schal über die Augen, fünfzehn Minuten sowas wie geschlafen, eher einfach nur eingekuschelt entspannt - herrlich. Habe ich zum ersten Mal heute gemacht. Mein Chef macht sowas öfter. Ist ne gute Sache, kommt aber doof wenn man keine Standheizung und keine Decke im Auto hat. (Notiz: Decke ins Auto legen, sind doch genug im Schrank). Mich auf der Weiterbildung bei der Eingangsfrage, wo man sich schon mit seinen Kompetenzen sieht verdammt hoch eingestuft, intensiv aktiv mitgearbeitet, in der Pause ins Cafe gegangen, gute, heiße Suppe gegessen, weitergemacht, mit kleinem Bruder von meinem Vater (Patenonkel) hinterher noch gesprochen, nach Hause gefahren. Jetzt Bier. Morgen evtl um sechs aufstehen um zu meinem Elternhaus zu fahren und Schnee zu schippen. Lieber Gott, ich ziehe das alles durch und beiße die Zähne zusammen, ist schon ok, aber bitte morgen früh kein Schnee. Und Sonntag bitte auch nicht. Danke.